Schloss Liebenau (Schlesien)

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Schloss Liebenau

Das Schloss Liebenau (polnisch Pałac w Lubieniu) ist ein Schloss in Lubień (deutsch Liebenau)[1] in der Landgemeinde Legnicie Pole (Wahlstadt) im Powiat Legnicki der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.

Der Besitz gehörte früh den Herren von Schweinitz, die dann eine gesonderte Familienlinie Liebenau bildete.[2] Das Schloss wurde 1607 von Georg von Schweinitz[3] erbaut, wie in der Giebelpalmette zu lesen ist. Ein Nachkomme war urkundlich Johann Friedrich von Schweinitz (1638–1704).[4] Seine Nachfahren verkauften es 1737 an Hans Ernst von Schweinichen. Danach gehörte das Gut der alten, 1757 in den freiherrlichen Stand erhobene Linie Rothkirch derer Rothkirch und Trach und zum Majorat Panthenau. Ernst Wolf Freiherr Rothkirch Trach, auf Panthenau und Raschmannsdorf, auch Gutsherr auf Liebenau, war verheiratet mit Christiane Dorothea von Trotha-Hedingen.[5] Ernst Louis Freiherr von Rothkirch, preußischer Kammerherr und Landesältester übergibt Liebenau 1855 seinem Sohn Ernst Edwin[6] Freiherr von Rothkirch und Trach.[7] Zuletzt gehörte es über die Erbfolge Hans Siegfried (Peti) Graf von Rothkirch und Trach-Panthenau (1912–1954).[8]

Das Schloss besteht aus einem Hauptbau und zwei unregelmäßig angefügten Giebelbauten. Die Giebel der Frontseite sind mit C- und S-förmigen Voluten gestaltet, die Giebel zur Rückseite sind einfacher gestaltet. Die Hauptgiebel sind nur mit Horizontalgesimse gestaltet. Der Sgraffitoschmuck ist nur zum Teil erhalten. Im unteren Teil der Fassaden besteht eine einfache Quaderung, jedoch sind die Giebel mit Laubfriesen und Wappen geschmückt. Im Inneren sind Stülpdecken, Stuckdecken, und Stuck in den Nischen erhalten. Die wandfeste Innenausstattung ähnelt der der Schweinhausburg.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günther Grundmann: Burgen, Schlösser und Gutshäuser in Schlesien – Band 2 Schlösser und feste Häuser der Renaissance . Verlag Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-8035-1161-5, S. 156.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schloss Liebenau (Schlesien) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sigismund Freiherr von Zedlitz und Neukirch, ‎Walter Stein: Der Landkreis Liegnitz in Niederschlesien. In: Historische Gesellschaft Liegnitz (Hrsg.): Beiträge zur Liegnitzer Geschichte der Historischen Gesellschaft Liegnitz e.V. Band 37. Henske-Neumann, Hofheim/Taunus 2007, ISBN 978-3-9806640-8-0, S. 44 (google.de [abgerufen am 13. Dezember 2021]).
  2. David von Schweinitz: Genealogia. Derer von Schweinitz, vor der Zeit vom Swentze Gen. Dabey ein kurzer Discours von dem Alten und Schlesischen Adel: Zu Ehren-Gedächtnis seines Geschlechts und Befreundeten: Aus alten U(h)rkunden. In: Familienchronik. Cap. V. Von der II. Zertheilung der Haupt-Linien Seyffersdorff und Petersdorff. Cap. VI. Seyffersdorff. Petersdorff. Liebenau. Cap. VII. Von der III. Zertheilung der Petersdorffischen Haupt-Linien/in Liebenau oder Seyffersdorff, Von der alten Seyffersdorffschen Linien/wie solche abgegangen/und Seyffersdorff wieder an die Liebenauische gekommen. Gedruckt von Zachar. Schneider, Liegnitz 1661, S. G II–G III 52 (google.de [abgerufen am 13. Dezember 2021]).
  3. Ad. M. Hildebrandt: Vierteljahrsschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde 1905. In: Verein Herold (Hrsg.): Quartalsschrift. XXXIII. Jahrgang Auflage. Carl Heymanns Verlag, Berlin 1905, S. 301 (google.de [abgerufen am 13. Dezember 2021]).
  4. Heraldische Gesellschaft "Adler". (Hrsg.): Monatsblatt der Kais. Kön. Heraldisch-Gesellschaft "Adler". III. 1891 - 1895, Nr. 121 - 180. Selbstverlag, Wien 1891, S. 441 (google.de [abgerufen am 13. Dezember 2021]).
  5. Thilo Wolf von Trotha: Vorstudien zur Geschichte des Geschlechts von Trotha. In: Familien-Chronik. XIII. Generation. Druck W. Strüder, Neuwied 1860, S. 169 (google.de [abgerufen am 13. Dezember 2021]).
  6. Alphabetischer Nachweis (Adressbuch) des in den Preussischen Staaten mit Rittergütern angesessenen Adels. In: Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): Vorgängerausgabe der Güter-Adressbücher. v. Rothkirch - Trach. Selbstverlag des Autors, Berlin 1857, S. 193 (google.de [abgerufen am 13. Dezember 2021]).
  7. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1859. Neunter Jahrgang Auflage. Justus Perthes, Gotha 7. Oktober 1858, S. 676–685 (google.de [abgerufen am 13. Dezember 2021]).
  8. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A. 1938. Teil A Gräfliche Häuser des spätestens um 1400 nachgewiesenen ritterbürtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter (Deutscher Uradel). In: Letzte Ausgabe des "Gotha"; ff. GHdA, GGH. 111. Auflage. Rothkirch und Trach. Justus Perthes, Gotha November 1937, S. 455–458 (google.de [abgerufen am 13. Dezember 2021]).

Koordinaten: 51° 7′ 23″ N, 16° 13′ 45″ O