Schloss Rheinsberg

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Schloss Rheinsberg um 1860, Sammlung Alexander Duncker
Schloss Rheinsberg

Schloss Rheinsberg liegt in der Gemeinde Rheinsberg, etwa 100 km nordwestlich von Berlin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin.

Das am Ostufer des Grienericksees gelegene Schloss gilt als Musterbeispiel des sogenannten Friederizianischen Rokokos und diente auch als Vorbild für Schloss Sanssouci.

Geschichte

Wo sich heute das Schloss Rheinsberg befindet, stand im Mittelalter eine Wasserburg. Die Familie von Bredow ließ nach 1566 ein Wasserschloss in Renaissanceformen an dessen Stelle erbauen, das im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt wurde. 1618 wurde das Schloss an Kuno von Lochow verkauft, über mehrere Besitzer geriet es anschließend an Benjamin Chevenix de Beville, der das Anwesen im März 1734 für 75.000 Taler dem preußischen König Friedrich Wilhelm I. veräußerte. Friedrich Wilhelm wiederum schenkte es seinem Sohn Kronprinz Friedrich, dem späteren König Friedrich II. für dessen Loyalität. 1736 zog er mit seiner Frau Prinzessin Elisabeth Christine in den südlichen Flügel des Schlosses. In den Jahren bis 1740 ließ Friedrich das Schloss umfangreich von den Baumeistern Johann Gottfried Kemmeter und Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, der von Kemmeter das architektonische Handwerk gewissermaßen erlernte, ausbauen und erweitern. So wurde der eingeschossige Bau um ein Obergeschoss ergänzt und der Ostflügel um 25 Meter verlängert.

Friedrich selbst bezeichnete seine Jahre auf Schloss Rheinsberg immer als die „glücklichsten seines Lebens“. Seine Zeit in Rheinsberg endete 1740 mit der Thronbesteigung.

Hauptflügel

Vier Jahre später schenkte er es seinem jüngeren Bruder Heinrich, der 1752 mit seiner Frau Prinzessin Wilhelmine von Hessen-Kassel einzog und bis zu seinem Tod dort wohnte. Der kunstbegeisterte Prinz machte sich daran, das Schloss und den dazugehörigen Park zu erweitern und verschönern. 1786 vervollständigten Georg Friedrich von Boumann und Carl Gotthard Langhans das Schloss nach den ursprünglichen Plänen. Langhans war bereits 1766 für wenige Wochen in Rheinsberg und fertigte Entwürfe für den Prinzen Heinrich, die in den Folgejahren von seinem Bauintendanten Carl Wilhelm Hennert umgesetzt wurden, Boumann errichtete 1785/86 die beiden Pavillons am Schloss, die vermutlich schon Langhans aufriss. Bereits zu Lebzeiten ließ Heinrich seine Grabstätte in Form einer abgebrochenen Pyramide im Garten errichten, in der er nach seinem Tod 1802 beigesetzt wurde. Selbst die französische Inschrift verfasste er selbst.

Zu literarischer Bekanntheit gelangte das Schloss durch Theodor Fontane und Kurt Tucholsky. In der DDR war im Schloss eine Diabetiker-Klinik untergebracht.

Heute gehört das Schloss mit seinen Gartenanlagen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.

Das Schloss ist als Museum zu besichtigen und beherbergt auch das Kurt Tucholsky-Literaturmuseum.

Im ehemaligen Kavaliershaus ist seit 1991 die Bundes- und Landesmusikakademie untergebracht, die das Schlosstheater betreibt. Seit 1991 findet das internationale Opernfestival Kammeroper Schloss Rheinsberg im Schlosstheater (Kavalierhaus), Schlosshof und Naturtheater (Heckentheater) statt.

Weblinks

Commons: Schloss Rheinsberg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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Literatur

Koordinaten: 53° 5′ 55″ N, 12° 53′ 22″ O