Schloss Mimi

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Castel Mimi
Weinfässer vor dem Herrenhaus – Nutzung als Weingut zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Gesamtansicht der Schlossfassade nach der Sanierung (2021)
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Das Schloss Mimi (rumänisch Castelul Mimi[1]) ist ein neuzeitliches Schloss und Architekturdenkmal von nationaler Bedeutung,[2] das am Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde und in der Ortschaft Bulboaca im Kreis Anenii Noi in der Republik Moldau steht.

Es ist ein Herrenhaus mit langem L-förmigen Gebäudeensemble, dass als Weingut der Familie Mimi[3] bzw. Weinfabrik der Familie Mimi konzipiert war. Es ist nicht zu verwechseln mit dem kleineren Herrenhaus der Familie Mimi, das als sanierungswürdiges Kulturdenkmal (architektonisches Denkmal von nationaler Bedeutung) im gleichen Ort steht.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Aufbau des Schlosses, der im Auftrag des bessarabischen Staatsmannes und späteren Diplomaten und Weinbauers Constantin Mimi[5] auf dem Land seiner Familie veranlasst worden war, wurde 1900/1901 (nach anderen Angaben schon 1893[6]) abgeschlossen. Seine architektonische Gestaltung ist von französischen Vorbildern inspiriert worden und weist Formen des Klassizismus und Historismus auf. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Mimi, ein engagierter Winzer und Weinbauer und der Gründer eines der berühmtesten Weingüter Bessarabiens, Weinanbau und Weinbereitung in Montpellier studiert hat. Dieses Schloss wird für das erste wahre Chateau Bessarabiens gehalten. Da das Herrenhaus aus Stahlbeton (eine Neuheit damals) mit zwei Stockwerken gebaut wurde, wurde es als ein modernes Gebäude erachtet, nicht nur im Kreis Bender, sondern im ganzen Gouvernement. Der Keller hatte eine Kapazität um etwa 300.000 Liter Wein in Fässern aufzubewahren.

2011 begann die Renovierung des Schlosses, das eine Touristenattraktion werden sollte. Mit dem Wiederaufbau bekam es zu Ehren seines Gründers den Namen „Castel Mimi“. Die Vollendung der Renovierungsarbeiten erfolgte im September 2016.[7]

Am 1. Juni 2023 fand im Schloss der zweite Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft statt, zu dem die Staats- und Regierungschefs von 47 europäischen Ländern und die Spitzen der EU-Institutionen eingeladen waren.[8][9]

Touristenkomplex Castel Mimi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Renovierung des Touristenkomplexes Castel Mimi wurde außerdem fertiggestellt: ein Museum, eine Kunstgalerie für junge Künstler, ein Konferenzsaal, ein Hotel, ein Spa, ein Restaurant, einige Ateliers sowohl von Volkskunst, als auch von Kochkunst, sowie mehrere Festsäle: Im Schloss sind vier große Säle für 100 bis 120 Gäste, zwei Weinprobesäle und sechs Räume im Keller eingerichtet.[10]

Bildergalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Castel Mimi. In: Unimedia. Abgerufen am 3. Januar 2021 (rumänisch).
  2. Raportul Agentiei de Inspectare si Restaurare a Monumentelor. Abgerufen am 3. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Übersetzung der neueren Denkmalbeschreibung des Denkmalensembles
  4. Raportul Agenţiei de inspectare şi restaurare a monumentelor în baza inspectărilor efectuate în cele 32 raioane şi 2 municipii din Republica Moldova (2011), Webseite des AIRM: Agentia de Inspectare si Restaurare a Monumentelor (Agentur für Denkmalinspektion und Restaurierung) der Republik Moldau zur Situation von Baudenkmälern; abgerufen am 2. November 2021
  5. Constantin A. Mimi (* 1868/1869 (unterschiedliche Angaben), † 17. April 1935), die Familie griechisch-albanischen Ursprungs (Memento des Originals vom 12. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/archiva.flux.md, ab 1903 Verwaltungschef des Kreises Bender, am 28. Juni 1914 geadelt, 1913–1917 letzter Gouverneur Bessarabiens, 1926 Direktor der rumänischen Zentralbank
  6. Istoria vinului „mimi“ (Memento vom 22. Dezember 2016 im Internet Archive), Webseite www.nunta.md (moldauisch), Online: 15. Oktober 2014, abgerufen: 21. Dezember 2016
  7. Andrei Cibotaru: „Exact aşa cum l-a construit Mimi!” Abgerufen am 3. Januar 2021 (rumänisch).
  8. Leonie Zimmermann: "Hände weg von Moldau!": Knapp 50 Staaten schließen sich gegen Putin zusammen. In: stern.de. 28. Mai 2023, abgerufen am 2. Juni 2023.
  9. Astrid Corall: Europagipfel in Moldau: Zusammen gegen Putin. In: tagesschau.de. 1. Juni 2023, abgerufen am 2. Juni 2023.
  10. Anghelina Taran: Castelul Mimi: S-a incheiat restaurarea celui mai vechi chateau. Abgerufen am 3. Januar 2021 (rumänisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schloss Mimi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Castel Mimi, private Webseite zum Bauensemble
  • Castel Mimi, Interview mit der aktuellen Besitzerin auf berlinerweinpilot.de von 2017

Koordinaten: 46° 53′ 30,1″ N, 29° 17′ 31,2″ O