Schmalspurbahn Taubenheim–Dürrhennersdorf

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Taubenheim (Spree)–Dürrhennersdorf
Strecke der Schmalspurbahn Taubenheim–Dürrhennersdorf
Ausschnitt der Streckenkarte Sachsen von 1902
Kursbuchstrecke:161b (1944)
Streckenlänge:12,044 km
Spurweite:750 mm (Schmalspur)
Maximale Neigung: 25 
Minimaler Radius:100 m
Höchstgeschwindigkeit:30 km/h
0,000 Taubenheim (Spree) 309 m
Anschluss von Bahnstrecke Oberoderwitz–Bischofswerda
2,560 EÜ Lindenberger Str (10 m)
2,95 Oppach 314 m
3,595 Viadukt Oppach (75 m)
5,188 Bachbrücke (10 m)
5,640 Bachbrücke (10 m)
5,83 Beiersdorf (Oberlausitz) 374 m
6,050 Brücke Beiersdorf (22 m)
7,28 Oberschönbach 401 m
8,74 Schönbach (b Löbau/Sachs) 373 m
9,84 Unterschönbach 354 m
11,609 Viadukt Dürrhennersdorf (55 m)
12,044 Dürrhennersdorf 349 m
Anschluss an Bahnstrecke Ebersbach–Löbau

Die Schmalspurbahn Taubenheim–Dürrhennersdorf war eine sächsische Schmalspurbahn mit 750 mm Spurweite im Lausitzer Bergland. Sie verlief von Taubenheim ausgehend über die Industriestadt Oppach nach Dürrhennersdorf und wurde 1945 als Reparationsleistung für die Sowjetunion abgebaut.

Geschichte

Die Fabriken in Oppach, Beiersdorf und Schönbach hatten den Bau einer Normalspurbahn gefordert, doch selbst die Schmalspurbahn konnte nie einen wirtschaftlichen Betrieb erreichen. Im September 1891 begannen die Bauarbeiten an der 12,04 km langen Schmalspurbahn. Insgesamt wurden 94.000 m³ Erdmassen bewegt, 13.740 m Gleis verlegt und Brückenbauwerke errichtet. Am 1. November 1892 wurde die Strecke eröffnet.

Außer Personen wurde vor allem Kohle, Steine und Produkte der Landwirtschaft für die an der Strecke liegenden Industriegebiete transportiert. Die Strecke wurde täglich von bis zu 5 Zugpaaren im gemischten Personen- und Güterverkehr befahren.

Während des Zweiten Weltkrieges verzeichnete die Strecke durch die Produktion kriegswichtiger Güter einen gewissen Verkehrsaufschwung. Wichtigster Güterkunde in dieser Zeit war vor allem das Siemens-Werk in Oppach. Für den Berufsverkehr des Betriebes wurde ein zusätzlicher Reisezug zwischen Taubenheim und Oppach eingeführt. Zwischen 1000 und 1200 Berufspendler nutzten in dieser Zeit täglich die Schmalspurbahn.[1]

Schon wenige Monate nach Kriegsende, am 17. September 1945 wurde der Fahrbetrieb auf der Strecke eingestellt und fast alle ihrer Fahrzeuge gingen als Reparation an die Sowjetunion. Im November 1945 fuhr der letzte Zug der Abbaukolonne.

Fahrzeugeinsatz

Die eingesetzten Lokomotiven und Wagen entsprachen den allgemeinen sächsischen Bau- und Beschaffungsvorschriften für die Schmalspurbahnen und konnten daher freizügig mit Fahrzeugen anderer sächsischer Schmalspurstrecken getauscht werden.

In den Anfangsjahren kamen zunächst die dreifach gekuppelten I K-Lokomotiven auf der Strecke zum Einsatz. Kurzzeitig gehörte auch eine Lokomotive der Gattung III K (Nr. 36) zum Lokomotivbestand. Ab 1926 bis zur Stilllegung 1945 wurde der Zugverkehr fast ausschließlich von der leistungsstärkeren Gattung IV K bewältigt. Belegt ist der kurzfristige Einsatz der Gattung V K um 1940. Bei Schäden wurden die Lokomotiven oft mit denen der Zittauer Schmalspurbahn getauscht.

1892 waren drei zweiachsige und ein vierachsiger Reisezugwagen sowie 13 gedeckte und 22 offene Güterwagen vorhanden. Bis 1926 wurden die zweiachsigen Reisezugwagen durch vierachsige ersetzt. Zur Betriebseinstellung 1945 waren insgesamt 17 vierachsige Personenwagen im Bestand.

Der Güterverkehr wurde zunächst ausschließlich mit Schmalspurgüterwagen abgewickelt, später wurde auch ein Rollfahrzeugverkehr eingeführt. 1945 waren 23 vierachsige Rollwagen vorhanden. Dazu kamen insgesamt 18 schmalspurige Güterwagen der Gattungen OO, GG und HH.[2]

Fotos

Einzelnachweise

  1. Die Geschichte der Schmalspurbahnen Taubenheim (Spree)–Dürrhennersdorf und Herrnhut–Bernstadt S. 32
  2. Die Geschichte der Schmalspurbahnen Taubenheim (Spree)–Dürrhennersdorf und Herrnhut–Bernstadt S. 45

Literatur

  • Wolfram Wagner, Gotthard Paul, Peter Krause und Christoph Walter: Die Geschichte der Schmalspurbahnen Taubenheim (Spree)–Dürrhennersdorf und Herrnhut–Bernstadt; 2. Auflage, Deutscher Modelleisenbahn-Verband (Hrsg.), 1989; ohne ISBN

Weblinks