Schmilblick

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Der Schmilblick beschreibt im französischen einen unbekannten Gegenstand, ein zu lösendes Problem oder eine Situation die der Klärung bedarf.

Der Schmilblick wurde erstmal in einem Sketch in den 1950er Jahren von dem Humoristen Pierre Dac erwähnt. Darin beschreibt er einen von den Brüdern Jules und Raphaël Fauderche erfundenen imaginären Apparat, der in allen Lebenslagen benutzt werden könne und für jeden absolut unentbehrlich sei:

„Le Schmilblick des frères Fauderche est, il convient de le souligner, rigoureusement intégral, c'est-à-dire qu'il peut à la fois servir de Schmilblick d'intérieur, grâce à la taille réduite de ses gorgomoches, et de Schmilblick de campagne grâce à sa mostoblase et à ses deux glotosifres qui lui permettent ainsi d'urnapouiller les istioplocks même par les plus basses températures. Ça c'est clair, jusque là !“

„Der Schmilblick der Gebrüder Fauderche ist, das soll hier betont werden, durchgehend integral; das heißt, er taugt aufgrund seiner verkleinerten Gorgomoschen als Innenschmilblick und gleichzeitig auch als Schmilblick für den Außenbereich, dank seiner Mostoblasen und zweier Glotopfoifen, die es möglich machen, die Histioplocks sogar bei niedrigsten Temperaturen zu urnapolieren. Soweit alles klar?“

Pierre Dac: Le Schmilblick, 1950[1]

Zwischen 1969 und 1970 wurde in Frankreich die Fernsehsendung Le Schmilblic von Guy Lux und Jacques Antoine ausgestrahlt (teilweise auch Schmilblik oder Schmilblick geschrieben). Darin mussten Zuschauer einen Gegenstand anhand dessen Eigenschaften erraten. Dabei wurde oft die Redewendung „faire avancer le schmilblick“ verwendet, was in etwa „den Schmilblick bewegen/vorwärts kommen lassen“ bedeutet. Der Humorist Coluche parodierte später in einem in Frankreich weitbekannten Sketch die Fernsehsendung. In der zitierten Arte-Ausstrahlung wird der Schmilblick als ein Apparat dargestellt, der unbegrenzte Fähigkeiten besitzt und irgendwie alles fertigbringt.

Der Ausdruck erlangte in Frankreich schnell Popularität und wurde zum Synonym für eine Sache oder eine zu lösende Aufgabe. Der Dictionnaire Larousse definiert: „faire avancer le Schmilblick, faire avancer les choses ; débloquer la situation“[2] – eine Sache voranbringen; einen Stein ins Rollen bringen. Der Ausdruck „ca ne fait pas avancer le Schmilblick“ kann als Vorwurf verwendet werden, wenn eine Person sich nicht mit dem gebotenen Elan einer Sache widmet oder keine erhellende Komponente oder einen Lösungsansatz für ein Problem vorbringt.

„Je crois que l’image du Luxembourg au niveau institutionnel est positive. Surtout, l’expérience pratique que nous pouvons apporter afin de faire avancer le schmilblick est plus que jamais appréciée et requise.“

„Ich glaube dass das Bild von Luxemburg auf institutioneller Ebene positiv ist. Vor allem können wir mehr praktische Erfahrung vorweisen um die Dinge voranzutreiben, als jemals anerkannt oder verlangt wurde.“

Bob Schmitz: « Faire avancer le schmilblick », in: Forum für Politik, Gesellschaft und Kultur 329 (2013), S. 50–51[3]

Einzelnachweise

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  1. Le Schmilblick. Archive de Pierre Dac (französisch). Abgerufen am 24. April 2020.
  2. Artikel „Schmilblick“ in: Larousse online, abgerufen am 23. Juli 2024
  3. « Faire avancer le schmilblick » online (PDF), abgerufen am 23. Juli 2024