Schoorlser Dünen

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NSG Schoorlse Duinen

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Dünenlandschaft Blick Richtung Norden

Dünenlandschaft Blick Richtung Norden

Lage Gemeinde Bergen, Nordholland, Niederlande
Fläche 17,37
WDPA-ID 555514227
Natura-2000-ID 555536924
FFH-Gebiet 17,37
Geographische Lage 52° 42′ N, 4° 40′ OKoordinaten: 52° 41′ 54″ N, 4° 40′ 20″ O
Schoorlser Dünen (Nordholland)
Schoorlser Dünen (Nordholland)
Einrichtungsdatum 2010
Verwaltung Staatsforstverwaltung (Staatsbosbeheer)
Karte

Die Schoorlser Dünen (niederländisch Schoorlse Duinen) sind ein Naturschutzgebiet in Nordholland nordwestlich von Alkmaar zwischen der Nordsee und der Ortschaft Schoorl. Das fünf Kilometer breite Dünengebiet grenzt im Norden an die in den Jahren 2013–2015 aufgespülten Hondsbosschen Dünen und endet nach ca. sechs Kilometern im Süden am Nordholländischen Dünenreservat. Darin erhebt sich die Radar-Düne, mit 54 Meter Höhe die höchste Düne der Niederlande.

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang des 20. Jahrhunderts hatten in dem Gebiet Wind und Sand noch freies Spiel und formten die Dünen immer wieder neu. Danach begann die niederländische Forstverwaltung (Staatsbosbeheer) mit Anpflanzungen, sodass heute die Dünen durchsetzt sind mit Kiefern- und Laubwäldern. Daneben gibt es ein offenes Heidegebiet und kleinere Seen und Moore. Im Sommer blühen winzige weiße Orchideen und zum Herbst hin erblüht die Heide in Lila. Auf Salzwiesen finden sich salztolerante Pflanzen wie die Strandaster oder der Seekohl. Das Dünengebiet bietet Nistraum für den Grünspecht, die Waldschnepfe und die sehr seltene Nachtschwalbe. Im Sand leben Zauneidechsen, Grabbienen und Grabwespen.

Natura 2000[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schoorlser Dünen sind als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Schoorlse Duinen mit der Kennung NL1000010 gemeldet und damit Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000.

Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet vor; prioritäre Lebensraumtypen sind mit * gekennzeichnet:

EU
Code
* Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Fläche (ha)
2110 Primärdünen 8,4
2120 Weißdünen mit Strandhafer Ammophila arenaria 29
2130 * Festliegende Küstendünen mit krautiger Vegetation (Graudünen) 206
2140 * Entkalkte Dünen mit Empetrum nigrum 218
2150 * Festliegende entkalkte Dünen der atlantischen Zone (Calluno-Ulicetea) 20
2160 Dünen mit Hippophaë rhamnoides 0,6
2170 Dünen mit Salix repens ssp. argentea (Salicion arenariae) 3,5
2180 Bewaldete Dünen der atlantischen, kontinentalen und borealen Region 412
2190 Feuchte Dünentäler 4,7
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion 0,1

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Schoorl liegt das Besucherzentrum „Het Zandspoor“ der niederländischen Forstverwaltung, das Karten und Informationsmaterial bereithält. Hier beginnen die verschiedenen Wanderrouten, von denen über 70 Kilometer nach dem Knotenpunktsystem markiert sind. Auch der Fernwanderweg North Sea Trail durchquert die wellenförmige Dünenlandschaft. Für Radfahrer sind asphaltierte Radwege angelegt und ausgeschildert, wie zum Beispiel der Schoorlser Düneradweg.[1] Die Strecke bietet interessante Fakten über die Dünen und führt entlang der sehenswertesten Punkte. Für Mountainbiker gibt es eine attraktive und anspruchsvolle Strecke, die von Aagtdorp aus 15 Kilometer über viele Steigungen durch das sandige Dünengebiet führt.

Attraktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Schoorl endet eine der drei großen Kletterdünen, die Klimduin, auf der auch 'Sandwettbewerbe' stattfinden. Kinder lassen sich mit großer Freude dort herunterrollen oder können bei Schnee hier rodeln. Eine weitere Attraktion ist die Kerbe (niederl.: De Kerf) an der Küste ca. zwei Kilometer nördlich von Bergen aan Zee. Dort wurde eine künstliche Bucht in die Dünen gegraben, damit bei Flut Salzwasser in die Dünen laufen kann. Durch die Strömung wird Sand in die Kerbe ein- und ausgetragen und formt die Landschaft immer wieder neu. Damit soll die Natur selber wachsen und sich weiterentwickeln. Die Forstverwaltung nennt dies dynamischen Naturschutz. Der Strand selber ist von Schoorl aus mit dem Auto nicht zu erreichen und ist dadurch selbst im Sommer relativ ruhig und abgeschieden. Mit dem Aufspülen der Hondsbosschen Dünen ist am nördlichen Ende des Naturschutzgebiets bei Camperduin eine künstliche Lagune geschaffen worden, die zum Wasseraustausch eine Verbindung zur Nordsee besitzt. Darin können Kinder relativ gefahrlos dem Wasservergnügen nachgehen.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schoorlse Duinen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Schoorlser Dünenradweg. (PDF) Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 28. Januar 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.geestmerambacht.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.