Schrötzenhof
Schrötzenhof Ehemalige Gemeinde Patersholz
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Koordinaten: | 49° 9′ N, 11° 13′ O | |
Höhe: | 403 m | |
Einwohner: | 3 (1885)[1] | |
Lage von Schrötzenhof in Bayern |
Der Schrötzenhof (auch „Schrötzerhof“, „Schretzenhof“) ist ein abgegangener Ortsteil der ehemaligen Gemeinde Patersholz in der heutigen Stadt Hilpoltstein im mittelfränkischen Landkreis Roth in Bayern.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsteil lag circa 600 Meter nördlich von Pyras und circa 120 Meter nordöstlich des Löffelhofs sowie circa 100 Meter nördlich des ebenfalls abgegangenen Lotterhofs.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Hof ist der Güterbeschreibung von 1544 enthalten, welche die Reichsstadt Nürnberg über das zwei Jahre zuvor an sie verpfändete pfalz-neuburgische Amt Hilpoltstein anfertigen ließ.[3] Der Hof gehörte grundherrschaftlich dem Zisterzienserinnenkloster Seligenporten und wurde daher auch „Klosterhof“ genannt; in den Regesten des Klosters, die bis einschließlich 1342 vorliegen,[4] kommt der Hof nicht vor, wird also erst danach in den Besitz des Klosters gekommen sein. Er bildete mit fünf anderen Höfen den damaligen Weiler Lottershof.[5]
Auch nach einem pfalz-neuburgischen Verzeichnis von 1604 gehörte der „Schretzerhof“ dem Kloster Seligenporten; er war nach Jahrsdorf gepfarrt.[6]
1818 bestand die Einöde „Schrezenhof“ aus vier „Feuerstellen“, also Häusern, in denen vier Familien wohnten, insgesamt 19 Personen.[7] Auch für 1832 ist von vier Häusern in „Schretzenhofen“ die Rede, bewohnt von 15 Personen.[8] Die Matrikel des Bistums Eichstätt vermelden für 1836 keine Katholiken in „Schretzenhof“.[9]
In einem Verzeichnis der deutschen Schulen in der Oberpfalz heißt es 1866, dass die Kinder des „Schrötzerhofes“ nach Jahrsdorf zur Schule gehen, „wenn katholische Besitzer darauf sind“. Ansonsten war die protestantische Pfarrei Eysölden für die Schulbildung zuständig.[10] 1867 bestand der Hof nur noch aus zwei Gebäuden, in denen acht Personen wohnten.[11] 1871 hatte der Schrötzenhof nur noch zwei Bewohner, die fünf Rinder hielten,[12] 1885 waren es drei Einwohner in einem Wohngebäude.[1] Im amtlichen Ortschaftenverzeichnis Bayerns für 1900 ist der Hof nicht mehr aufgeführt.[13] 1937 wird er als „abgegangen“ bezeichnet.[14]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1149 (Digitalisat).
- ↑ Schrötzenhof im BayernAtlas: Uraufnahme (1808–1864)
- ↑ Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 34 (Digitalisat).
- ↑ Franz Xaver Buchner: Regesten des Klosters Seligenporten 1242–1342. In: Histor. Verein Neumarkt in der Oberpfalz, 3. Jahresbericht für 1906, S. 48–66
- ↑ Carl Siegert: Geschichte der Herrschaft, Burg und Stadt Hilpoltstein, ihrer Herrscher und Bewohner. In: Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg 20 (1861), S. 224
- ↑ Günter Frank und Georg Paulus: Edition von Christoph Vogels Beschreibungen pfalz-neuburgischer Ämter (1598–1604), Teil 18: Pflegamt Hilpoltstein, S. 30, 49 f., siehe [1]
- ↑ Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 206 (Digitalisat).
- ↑ Repertorium des topographischen Atlasblattes Schwabach, 1832. S. 22; Joseph Anton Eisenmann und Karl Friedrich Hohn: Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern. 2. Band. Erlangen: Joh. Jac. Palm und Ernst Enke 1832, S. 618
- ↑ Th. D. Popp: Matrikel des Bissthumes Eichstätt. Eichstätt: Ph. Brönner 1836, S. 91 (Nr. 83)
- ↑ Friedrich Zahn und Leonhard Reisinger: Statistik der deutschen Schulen im Regierungsbezirke der Oberpfalz und von Regensburg, Regensburg 1866, S. 175 f.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 714, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 890, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1220 (Digitalisat).
- ↑ Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt, I. Band: Eichstätt 1937, S. 888