Selected Ambient Works 85–92

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Selected Ambient Works 85–92
Studioalbum von Aphex Twin

Veröffent-
lichung(en)

9. November 1992

Label(s) Apollo Records

Format(e)

CD, LP, MC

Genre(s)

Techno, Ambient, IDM, Electronica

Titel (Anzahl)

13

Länge

74:20

Besetzung Richard D. JamesSynthesizer, Sampler, Sequenzer, Drumcomputer, Effektgeräte, Programmierung

Produktion

Richard D. James

Chronologie
Didgeridoo
(1991)
Selected Ambient Works 85–92 Selected Ambient Works Vol. II
(1994)
Das Logo von Aphex Twin dominiert größtenteils das Cover des Albums.

Selected Ambient Works 85–92 (oft mit SAW 85–92 oder schlicht SAW 1 abgekürzt) ist das Debütalbum des britischen Electronica-Musikers Richard D. James alias Aphex Twin. Es wurde 1992 von dem Sublabel Apollo des belgischen Indie-Labels R&S Records veröffentlicht. Eine analoge Remaster-Edition erschien 2006, eine digitale Remaster-Edition folgte 2008.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren war Richard D. James ein Nachtclub-DJ in seiner Heimat Cornwall, Großbritannien. Dort lernte er viel über neue Musiktechnologien und Rhythmuspatterns. Mit der Clubszene hinter seinem Rücken und einer kleinen Fangemeinde veröffentlichte James SAW 85-92, was vor allem vor seiner DJ-Zeit aufgenommen wurde. Es bestand aus instrumentalen, radiotauglichen Songs, welche vor allem beatorientiert waren. Richard D. James stellte sein neues Material Freunden per Kassetten vor, die er abspielte, wenn sie mit dem Auto durch die Gegend fuhren.

Die Songs waren schneller und mit mehr Percussion als viele andere Ambient-Veröffentlichungen, wie zum Beispiel von Brian Eno. Sein Folgealbum, Selected Ambient Works Volume II (1994), nähert sich diesem ursprünglichen Ambient wieder an.

Sollte James wirklich schon ab 1985 begonnen haben, Musik für dieses Album zu produzieren (er wurde 1971 geboren), wäre er 13 oder 14 Jahre alt gewesen.

Eine remasterte CD von SAW 85-92 wurde am 8. April 2008 von Apollo/R&S Records herausgegeben. Die remasterte 12″-Version wurde 2006 veröffentlicht.

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl das Album hauptsächlich instrumental gestaltet ist, beinhalten viele Tracks Samples. In Xtal befinden sich Samples einer weiblichen Stimme sowie andere Ambient-Sounds. Bei Tha kann man mehrere Menschen reden hören, darunter auch höchstwahrscheinlich James selbst, während bei Actium quietschende Schuhe in einem großen Flur gehört werden können. We Are the Music Makers beinhaltet eine Zeile aus einem Dialog vom Film Charlie und die Schokoladenfabrik (1971). Green Calx beinhaltet Samples von RoboCop (1987) sowie ein kurzes Sample des Gesangparts bei Fodderstompf von Public Image Ltd., sowie Eröffnungsmusik von John Carpenters Film Das Ding aus einer anderen Welt (1982).

James produzierte eine andere Version von We Are the Music Makers unter seinem Pseudonym Caustic Window. Der Song namens We Are the Musik Makers (Hardcore Mix), hat abgesehen vom Sample keinerlei Ähnlichkeit zum Original. Es wurde wohl mit demselben Equipment produziert. Der Track erschien auf der seltenen Joyrex J9ii-EP.

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Songs wurden von Richard D. James komponiert und produziert.

Seite A
1. Xtal – 4:54
2. Tha – 9:06
3. Pulsewidth – 3:46
Seite B
4. Ageispolis – 5:23
5. i – 1:17
6. Green Calx – 6:05
7. Heliosphan – 4:51
Seite C
8. We Are the Music Makers – 7:43
9. Schottkey 7th Path – 5:08
10. Ptolemy – 7:10
Seite D
11. Hedphelym – 6:00
12. Delphium – 5:26
13. Actium – 7:32

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle Bewertung
AllMusic SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[1]
Rolling Stone SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[2]
Pitchfork SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[3]
Laut.de SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[4]

AllMusic schreibt, dass die „Soundqualität relativ schlecht ist“, das Album aber ein „Wendepunkt der Ambientmusik“ sei.[1] David M. Pecoraro von Pitchfork sagt, es sei „die interessanteste mit einem Keyboard und Computer produzierte Musik aller Zeiten“.[3] Rolling Stone nannte das Album „majestätisch“ und die Rolling Stone Encyclopedia of Rock & Roll behauptet, das Album werde von Kritikern als „Ambient-Meisterwerk, vergleichbar mit Werken von The Orb oder Brian Eno“ gesehen.[5][2] Warp Records erklärte es zur „Geburtsstätte moderner elektronischer Musik“ und gab an, dass „jeder Haushalt eine Kopie besitzen sollte“.[6]

Pitchfork führt Selected Ambient Works 85–92 auf Platz 1 der 50 besten IDM-Alben.[7]

New Musical Express wählte es auf Platz 121 der 500 besten Alben aller Zeiten.[8]

Das Album wurde in die 1001 Albums You Must Hear Before You Die aufgenommen.

In der Auswahl der 300 besten Alben aus dem Zeitraum 1985 bis 2014 von Spin erreichte es Platz 204.[9]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der britische Noise-Musiker V/Vm veröffentlichte einen Remix des Songs Ageispolis als Teil seiner helpaphextwin-Serie.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eric Weisbard, Craig Marks: Spin Alternative Record Guide, Vintage Books (1995), ISBN 0679755748

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Review von Anthony Tognazzini auf allmusic.com (abgerufen am 8. Dezember 2016)
  2. a b Review von Pat Blashill auf rollingstone.com (archiviert) (abgerufen am 14. Juni 2018)
  3. a b Review von David M. Pecoraro auf pitchfork.com (abgerufen am 8. Dezember 2016)
  4. Review von Theresa Locker auf laut.de (abgerufen am 8. Dezember 2016)
  5. George-Warren, Holly and Patricia Romanowski:The Rolling Stone Encyclopedia of Rock & Roll, 2005, Fireside (New York City), 2005, ISBN 978-0-7432-9201-6, Seite 24.
  6. Pat Blashill: Selected Ambient Works 85-92 : Aphex Twin : Review : Mahalo. In: Mahalo. Mahalo, Inc, 12. Dezember 2005, abgerufen am 6. März 2008 (englisch).
  7. The 50 Best IDM Albums of All Time auf pitchfork.com (abgerufen am 23. September 2018)
  8. The 500 Greatest Albums Of All Time auf nme.com (abgerufen am 14. Juni 2018)
  9. The 300 Best Albums of the Past 30 Years (1985-2014) auf spin.com (abgerufen am 30. Oktober 2023)