Siemens & Halske Sh 10

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Siemens & Halske Sh 10 ist ein deutscher Flugmotor, der von dem in Berlin ansässigen Unternehmen Siemens & Halske in den 1920er Jahren entwickelt und gebaut wurde.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fünfzylindermotor wurde 1925 zusammen mit den sieben- bzw. neunzylindrigen Ausführungen Sh 11 und Sh 12 entwickelt. Bei dieser Antriebsreihe wurden zur Verbesserung der Kühleigenschaften erstmals Zylinder mit stärker verrippten und aufgesetzten Köpfen aus Leichtmetall verwendet. Bei den werkseigenen Versuchsläufen bestätigte sich eine bessere Kühlung gegenüber der bisherigen Bauform, was sich in gesteigerten Überholungszwischenräumen von 10 bis 20 auf 50 bis 60 Stunden äußerte. Der Sh 10 erreichte bei der Erprobung eine Laufzeit von über 300 Stunden. Im Anschluss gingen die Triebwerke im Herbst 1926 zur DVL nach Berlin-Adlershof und absolvierten dort die Typenprüfung, unter anderem mit 150-Stunden-Läufen unter Volllast. Nach der erteilten Zulassung ging der Motor in eine begrenzte Produktion, die lediglich 16 Stück umfasste. Diese wurden neben dem Einsatz in Deutschland auch nach Ungarn und in die USA exportiert und kamen dort unter anderem als Antrieb des Goodyear-Luftschiffs Puritan zum Einsatz.

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sh 10 ist ein luftgekühlter Fünfzylinder-Viertakt-Vergaser-Sternmotor mit Einheitszylindern aus Stahl und tief über die Laufbuchse heruntergezogenen, stark verrippten Zylinderköpfen aus Leichtmetallguss. Die Ventilfedern bestehen aus gewickeltem Flachstahl, ein Anlasser oder Getriebe ist nicht vorhanden.

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenngröße Daten[1]
Baujahr(e) 1925–1927
Bohrung 100 mm
Hub 120 mm
Hubraum 4,7 l (4700 cm³)
Verdichtung 5,6:1
Länge 814 mm
Breite 1028 mm
Höhe 1028 mm
Trockenmasse 117 kg
Startleistung 70 PS (51 kW) bei 1750/min
Kampf- und Steigleistung am Boden 70 PS (51 kW) bei 1750/min
Nennleistung am Boden 66 PS (49 kW) bei 1575/min
Dauerleistung in Bodennähe 60 PS (44 kW) bei 1500/min
Einheitsmasse 2,25 kg/kW (1,67 kg/PS)[2]
Hubraumleistung 10,75 kW/l (14,55 PS/l)[3]
Kraftstoffverbrauch 220 g/PSh bei Dauerleistung
Schmierstoffverbrauch 12 g/PSh bei Dauerleistung

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kyrill von Gersdorff, Kurt Grasmann: Flugmotoren und Strahltriebwerke. In: Die deutsche Luftfahrt. Band 2. Bernard & Graefe, München 1981, ISBN 3-7637-5272-2, S. 46 ff.
  • Bruno Lange: Typenhandbuch der deutschen Luftfahrttechnik. In: Die deutsche Luftfahrt. Band 9. Bernard & Graefe, Koblenz 1986, ISBN 3-7637-5284-6, S. 327.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1919–1934. E. S. Mittler & Sohn, Herford 1984, ISBN 3-8132-0184-8, S. 234.
  2. von Gersdorff, Seite 48
  3. von Gersdorff, Seite 48