Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté

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Sonia Gramatté (um 1920)

Sophie-Carmen (Sonia) Eckhardt-Gramatté (geborene Fridman-Kotschewskaja; * 25. Dezember 1898jul. / 6. Januar 1899greg. in Moskau; † 2. Dezember 1974 in Stuttgart) war eine russisch-deutsche Klavier- und Violinvirtuosin und Komponistin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie studierte ab 1908 am Conservatoire in Paris bei Alfred Brun und Guillaume Rémy Violine, bei Sophie Chéné Klavier und bei Vincent d’Indy und Camille Chevillard Komposition und trat bei Konzertreisen durch Westeuropa mit eigenen Werken auf.[1] 1914 zog sie nach Berlin, wo sie ihre Studien 1918 bei Bronisław Huberman fortsetzte.[1] 1920 heiratete sie in Berlin den Maler Walter Gramatté. Das Paar übersiedelte zeitweise nach Barcelona (1924–1926). Sie unternahm weiterhin Tourneen, u. a. 1925 mit dem Pianisten Edwin Fischer.[1]

Grabstätte

Nach dem Tod ihres Ehemanns im Februar 1929 debütierte sie im November desselben Jahres in den USA. Unter den Dirigenten Leopold Stokowski und Frederick Stock trat sie dort mit eigenen Kompositionen auf, darunter mit Konzertwerken für Klavier und Violine.[2] 1934 heiratete sie den Journalisten und Kunsthistoriker Ferdinand Eckhardt. Ab 1935 widmete sie sich ausschließlich der Komposition und nahm ab 1936 bei Max Trapp in Berlin weiteren Kompositionsunterricht.[1] 1939 übersiedelte sie mit Eckhardt nach Wien. Dort trat sie mit weiteren Werken hervor, brachte ihr erstes Streichquartett (1939) und ihre erste Sinfonie (1942) zur Uraufführung. Nach 1945 engagierte sie sich in der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik[1] und gewann mehrere Kompositionspreise.[3] Seit 1953 lebte das Ehepaar in Winnipeg/Kanada. 1970 erhielt sie den Doktortitel der Brandon University in Manitoba und den Professorentitel des Österreichischen Unterrichtsministeriums.[4]

Sophie Eckhardt-Gramatté starb 1974 in Stuttgart an den Folgen eines Unfalls. Sie ist gemeinsam mit Ferdinand Eckhardt und Walter Gramatté auf dem Evangelischen Friedhof Rahnsdorf-Wilhelmshagen (Abt. C, Reihe 9) in Berlin bestattet. Das Grab ist als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet.

Ihr Nachlass wird von der Eckhardt-Gramatté Foundation aufbewahrt.

Schaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eckhardt-Gramatté komponierte zwei Sinfonien, ein Orchesterkonzert, ein Tripelkonzert für Trompete, Klarinette, Fagott, Streicher und Pauken, drei Klavier- und zwei Violinkonzerte, ein Stück für zwei Klaviere und Orchester, ein Fagottkonzert, kammermusikalische Werke sowie Stücke für Klavier und für Solovioline.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Natalie von Zadow: Artikel „Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté“. In: MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen, hg. von Beatrix Borchard und Nina Noeske, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 2003ff. Stand vom 15. Februar 2018.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Natalie von Zadow: Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté. In: MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen. Beatrix Borchard, Nina Noeske, 15. Februar 2018;.
  2. Biographie (Memento vom 16. August 2022 im Internet Archive) auf: The Eckhardt-Gramatté-Foundation (englisch)
  3. Uwe Harten: Eckhardt-Gramatté, Sophie-Carmen. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0. Stand: 8. Oktober 2001
  4. Gaynor G. Jones: Eckhardt-Gramatté, S(ophie)-C(armen). In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).