Spitzgatter
Ein Spitzgatter ist ein Segel-, Ruder- oder Motorboots-Typ, dessen Rumpf am Heck spitz (Kanuheck) zusammenläuft und bei dem das Ruderblatt am Heck angehängt ist.[1] Er unterscheidet sich damit von den Heckformen Rundgatter und Plattgatter.
Diese Rumpfform zeichnet sich auch bei starkem Seegang durch eine hohe Stabilität aus,[2] daher werden Rettungsboote häufig als Spitzgatter konstruiert.
Sehr beliebt waren diese Bootstypen im skandinavischen Raum. Der norwegische Yachtkonstrukteur Colin Archer (1832–1921) verwendete diese Rumpfform für seine legendären Segelschiffsbauten, die sich gepaart mit einem positiven Deckssprung durch eine besondere Seetüchtigkeit auszeichneten und daher oftmals als Lotsenkutter und Rettungsboote unter Segeln eingesetzt wurden.
Unter den Motoryachten sind klassische Spitzgatter mit ausgeprägten Rauwassereigenschaften vor allem skandinavischer Herkunft (Skagerrak-, Saga-, Agder-, Joda-, Nidelv-Yachten etc.).
Beispiele für Spitzgatter
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Canadier
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Helgoländer Börteboot
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Tuckerboot Ærø
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Segelyacht Mordicus (Colin Archer)
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Rumpfmodel der Fram, (Colin Archer)
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Fischkutter Margaret Hamilton
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- zur Wortbedeutung Gatt
- Einheitsklasse Spaekhugger
- Einheitsklasse Grinde
- Yacht Suahaili von Sir Robin Knox-Johnston
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Segelriss: Spitzgatter
- Segelyachten als Spitzgatterklassen
- Fischereiforschungsfahrzeug "Dange" als Spitzgatter
- Video YouTube: Spitzgatter "Dange"
- Der Spitzgatter "Lizard" von der Elbe
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Fridtjof Gunkel: Schiff mit Seele. In: yacht online. Yacht.de, 12. Dezember 2017, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. Dezember 2019; abgerufen am 3. Februar 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Bernard Moitessier: Kap Horn, der logische Weg. Delius Klasing & Co., Bielefeld und Berlin 1974, ISBN 3-7688-0069-5, Anmerkungen des Konstrukteurs, S. 222–226.