St. Fronleichnam (Homburg)

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Die katholische Pfarrkirche St. Fronleichnam in Homburg
Blick ins Innere der Kirche
Fenster der Kirche
Orgelprospekt

Die Kirche St. Fronleichnam ist eine katholische Pfarrkirche in Homburg, der Kreisstadt des Saarpfalz-Kreises im Saarland. Gewidmet ist sie dem Festgeheimnis von Fronleichnam, der leibhaften Gegenwart Christi in der eucharistischen Brotsgestalt. In der Denkmalliste des Saarlandes ist die Kirche als Einzeldenkmal aufgeführt.[1] Der Sakralbau ist dem Bistum Speyer und damit der Kirchenprovinz Bamberg zugeordnet.

Am 20. Juni 1961 errichtete der Speyrer Bischof Isidor Markus Emanuel offiziell die Kuratie St. Fronleichnam in Homburg, die der Kirchengemeinde St. Michael unterstellt war. Am 12. November des gleichen Jahres beschloss die Kirchengemeinde St. Michael die Errichtung einer selbständigen Kirchengemeinde St. Fronleichnam. In einer Urkunde vom 17. November vollzog der Bischof von Speyer diesen Beschluss.[2]

Der Beginn der Bauarbeiten zur Errichtung einer Kirche für die neu gegründete Pfarrei erfolgte am 13. Mai 1962, nachdem knapp zwei Wochen zuvor am 1. Mai durch Domkapitular Schwartz aus Speyer die Grundsteinlegung erfolgt war. Erbaut wurde die Kirche nach Plänen des Architekten Herbert Lück (Homburg-Beeden). Die Bauausführung lag in der Verantwortung der Firma Dyckerhoff & Widmann. Am 1. Adventssonntag, dem 29. November 1964 wurde das Gotteshaus durch Bischof Emanuel eingeweiht. Das Pfarrhaus wurde 1963 errichtet, das Pfarrgemeinde-Zentrums mit angeschlossenem Kindergarten und Jugendräumen in den Jahren 1972 und 1973.[2]

Durch einen Brandanschlag wurde die Kirche am 23. Februar 1974 so stark beschädigt, dass zunächst ein Abbruch der Kirche nicht ausgeschlossen werden konnte. Doch das Kirchengebäude konnte gerettet werden und nach erfolgreicher Restaurierung wurde die Kirche am 1. Adventssonntag 1974 wieder in Dienst genommen.[2]

Eine weitere Restaurierung erfolgte 1999. In den Jahren 2008 und 2009 wurde die Kirche durch den Anbau eines Pfarrsaals, einer Sakristei und eines Jugendraums erweitert.[3]

Baubeschreibung

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Bei dem Kirchengebäude handelt es sich um eine moderne Rundkirche mit separatem Turm. Die Kuppel des Baus ruht auf 12 Stützen.[4] Die 12 halbkreisförmigen Betonglasfenster gestaltete der Künstler August Deppe aus Homburg. Der Mosaikfußboden wurde 1964 von der Firma Villeroy & Boch (Mettlach) verlegt.[3]

Das Gedenkkreuz, im Zentrum der Kirche über dem Altar hängend, ist ein Werk des Künstlers Gernot Waldner.[5]

Die Orgel der Kirche wurde 1984 von der Orgelbaufirma Firma Hugo Mayer Orgelbau (Heusweiler) erbaut. Das Instrument hat 20 Register auf zwei Manualwerken und Pedal. Der eingebaute Spielschrank ist dreimanualig angelegt. Das 1. Manual ist ein Koppelmanual. Beim Bau wurde das Pfeifenwerk der ehemaligen Orgel der Aula des Homburger Johanneums wiederverwendet. Aufgestellt ist das Instrument auf einer Empore hinter dem Altar. Die Windladen sind Schleifladen mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur.[6]

II Hauptwerk C–g3
1. Prinzipal 8′
2. Rohrgedackt 8′
3. Prinzipal 4′
4. Flötgedackt 4′
5. Feldflöte 2′
6. Mixtur IV 113
7. Trompete 8′
III Schwellwerk C–g3
8. Bleigedackt 8′
9. Weidenpfeife 8′
10. Venezianerflöte 4′
11. Nazard 223
12. Prinzipal 2′
13. Terz 135
14. Scharff 1′
15. Rohrschalmey 8′
16. Clairon 4′
Tremulant
Pedal C–f1
17. Subbaß 16′
18. Octavbaß 8′
19. Octave 4′
20. Fagott 16′

Im freistehenden Glockenturm hängt ein vierstimmiges Geläut aus dem Jahr 1988. Der Guss erfolgte durch die Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei. Die Läuteordnung ist so gegliedert, dass das Vorläuten zur Messe oder Hochamt zunächst mit den beiden kleinen Glocken beginnt. Anschließend ist das volle Geläut an fast allen Sonntagen zu hören. In der Advents- und Fastenzeit entfällt aus diesem Anlass die große Fronleichnamsglocke. Zum Angelus läutet die Elisabethglocke solistisch.

Nr. Name Ton Gussjahr Gießerei Gewicht
(kg)
1 St. Fronleichnam cis1 1988 Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei 1600
2 Herz Jesu dis1 1130
3 Edith Stein fis1 740
4 St. Elisabeth ais1 425
  • Bernhard H. Bonkhoff: Die Kirchen im Saar-Pfalz-Kreis. Saarbrücken 1987.
Commons: St. Fronleichnam (Homburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Teildenkmalliste Saarpfalz-Kreis. (PDF; 1,11 MB) Denkmalliste des Saarlandes; abgerufen am 11. Juli 2012
  2. a b c St. Fronleichnam - Homburg/Saar (Memento vom 6. September 2016 im Internet Archive).
  3. a b Informationen zur Pfarrkirche St. Fronleichnam. kunstlexikonsaar.de; abgerufen am 12. Juli 2012
  4. St. Fronleichnam, Homburg (Memento vom 27. Januar 2016 im Internet Archive) cms.bistum-speyer.de; abgerufen am 12. Juli 2012
  5. Gernot Waldner: Gedenkkreuz, Kirche St. Fronleichnam, Homburg. Online (Memento des Originals vom 13. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gernot-waldner.de in einem Werkverzeichnis auf www.gernot-waldner.de, S. 130–133 (abgerufen am 11. April 2017)
  6. Orgel der Kirche St. Fronleichnam (kath.) (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive) Infoseite des Webangebots Orgeln im Saarland; abgerufen am 12. Juli 2012

Koordinaten: 49° 18′ 42,3″ N, 7° 20′ 29,4″ O