St. Laurentius (Donndorf)
Die Klosterkirche St. Laurentius auf dem Gelände des ehemaligen Zisterzienser-Klosters und heutigem Ortsteil von Roßleben-Wiehe, Kloster Donndorf im Kyffhäuserkreis in Thüringen gehört zum Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda in der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands. Sie ist nach Südost ausgerichtet, der Turm steht am nordwestlichen Ende des Kirchenschiffes.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vorgängerkirche St. Laurentius stammte aus dem 13. Jahrhundert (etwa 1270) und wurde als Klosterkirche für die hierher übergesiedelten Zisterzienser-Nonnen aus Bachra aus Sandstein in gotischem Stil errichtet. Die Kirche wurde 1641 während des Dreißigjährigen Krieges von schwedischen Truppen zerstört.
In den Jahren 1746–1754 wurde die heutige Kirche an gleicher Stelle im Barockstil erbaut und erneut dem St. Laurentius geweiht. Dabei wurde der spätmittelalterliche Westturm des Vorgängerbaus in den Neubau integriert. Letzter zeigt sich als einschiffiger Saalbau mit breiten Segmentbogenfenstern und abgewalmten Mansardendach. Die Freiherren von Werthern-Wiehe errichteten als Administratoren des Klosters und der um 1561 eingerichteten Klosterschule Donndorf[1][2] unter der Sakristei der Kirche ein Erbbegräbnis für ihre Familie.[3][4] Die Gruft wird durch zwei hintereinander liegende Gewölbe gebildet. Über dem Eingang zur Gruft ist das erhabene Werthernsche Wappen in feinem Sandstein angebracht.
Das Innere der Kirche beherrscht ein Kanzelaltar mit korinthischen Säulen. Die Orgel auf der Empore stammt vermutlich aus der Orgelbauerwerkstatt Gerhard aus Lindig bei Kahla und ist derzeit unbespielbar, wird aber seit 2024 restauriert.[5] Altar und Orgel entstammen dem 18. Jahrhundert. An der südwestlichen Wand der Kirche sind zwei Gedenktafeln aus den Jahren 1791 und 1772 angebracht, die an den Tod von Bürgern aus Kleinroda erinnern. Über dem südlichen Ausgang der Kirche ist ein farbiges Wappen derer von Werthern angebracht. Die Grabplatte eines im frühen 17. Jahrhundert Verstorbenen ziert die Wand neben der Tür.
Im Jahre 2004 wurden zum 250-jährigen Bestehen der Kirche die Sanierungsarbeiten durch die Gemeinde Donndorf abgeschlossen. Durch Spendengelder von Bürgern aus Kleinroda und Donndorf waren das Uhrwerk und Läutwerk im Kirchturm wieder instand gesetzt worden, so dass am 28. August 2004 nach vielen Jahrzehnten erstmals wieder die Kirchturmuhr ertönte.
Ein 30 m tiefer alter verschütteter Brunnen in der Nähe des Turms wurde bei Sanierungsarbeiten wiederentdeckt, sorgfältig wiederhergerichtet und mit einem hölzernen Dach versehen.
Seit 1995 findet alljährlich am Himmelfahrtstag das Kirchweihfest statt mit einem großen Regionalgottesdienst der umliegenden Kirchspiele.
Fotos der Kirche
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Grabplatte an der äußeren Kirchenmauer
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Ansicht aus dem Klosterhof
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Ansicht von Westen
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Kanzelaltar
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Gedenktafel von 1791
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Gedenktafel von 1772
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Särge derer von Werthern in der Gruft
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Werthern-Wappen über dem Grufteingang
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Dehio/Dehio-Nachf./Dehio-Vereinigung e.V. (Hrsg.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. 1. Auflage, Deutscher Kunstverlag München/Berlin 1998, ISBN 3-422-03050-6, S. 710.
- Erich Böhme: Urkunden von Kloster Donndorf und Nachrichten über einige Schulen seiner Umgebung. Verlag Preßler, 1911.
Quelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Infoblatt an der Kirche
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Werthern, Georg Adam von/Errichter einer Schule im Kloster Donndorf in Thüringen; Reichs-Erbkammertürhüter, In: DNB 2024.
- ↑ L. Wiese (Hrsg.): Verordnungen und Gesetze für die höheren Schulen in Preußen, Wiegandt und Grieben, Berlin 1875, 2. 275.
- ↑ Thüringen und der Harz mit ihren Merkwürdigkeiten, Volkssagen und Legenden, 6. Band, Friedrich August Eupel, Sondershausen 1842, S. 266.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1894. 44. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1893, S. 1034.
- ↑ „Orgel des Monats August 2024“ steht in Donndorf, Pressemitteilung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, 16. August 2024.
Koordinaten: 51° 17′ 42,8″ N, 11° 21′ 32,9″ O