St. Martin (Augsburg-Oberhausen)

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Ostansicht von der Donauwörther Straße aus
Südansicht

St. Martin ist eine römisch-katholische Pfarrkirche[1] im Norden des Augsburger Stadtteils Oberhausen. Sie gehört zum Dekanat Augsburg II des Bistums Augsburg. Die dreischiffige Basilika mit eingezogenem Chor ist als Baudenkmal geschützt.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtteil Oberhausen wuchs im Rahmen der industriellen Revolution in den 1920er Jahren weiter nach Norden. Damit wuchs auch die Pfarre St. Peter und Paul und machte den Bau einer zusätzlichen Kirche nötig. Am 21. Mai 1933 erhielt die Expositur St. Martin eine hölzerne Notkirche. Die Grundsteinlegung für die heutige Kirche nach Plänen des Augsburger Architekten Fritz Kempf erfolgte am 17. September 1933, die Weihe durch Bischof Joseph Kumpfmüller erfolgte bereits am 15. Juli 1934. Bereits am 18. Mai 1938 wurde die Gemeinde zur Stadtpfarrei erhoben.

Von 1962 bis 1964 wurde die weiß verputzte Kirche mit zwei Seitenschiffen sowie der Josefs- und der Taufkapelle ausgebaut und erhielt zwei Seiteneingängen. Ihre Baumaße erreichen damit eine Länge von 48 Metern bei einer Breite von 29 Metern. Die beiden ostseitigen Türme wurden um sechs Meter auf vierzig Meter erhöht, dazu erhielt der Nordturm zwei neuen Glocken von Karl Czudnochowsky. Weiter erfolgte die Innenausmalung sowie der Einbau bleiverglaster Fenster. In den Jahren 1992 und 1993 erfolgte eine weitere Neugestaltung des Altarraums mit einer Innenrenovierung des Kirchenschiffes und der Josefskapelle, verbunden mit der Erneuerung der Heizungsanlage. Im Jahr 2008 wurde das seitliche Nordportal geschlossen und der Raum der Versöhnung eingeweiht.

Die Gemeinde verlor durch den Veränderung der Bevölkerung einen Großteil ihrer Mitglieder, von den 1960er Jahren mit über 6600 Mitgliedern auf 2200 im Jahr 2015. Sie ist seit 2012 Teil der Pfarreiengemeinschaft St. Joseph, St. Konrad, St. Martin und St. Peter und Paul.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemälde in der Apsis stammt von Severin Walter und zeigt das Himmlische Jerusalem nach der Offenbarung des Johannes. Die Bleiglasfenster auf der rechten Seite zeigen die Schöpfungsgeschichte. Auf der linken Seite wird das Versagen der geschaffenen Welt und das große Erbarmen Gottes dargestellt.

Der südliche Kirchturm hat eine Turmuhr, der nördliche fünf Glocken.[3]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orgel

Die Kirche besitzt eine Orgel des Kissinger Orgelbauers Maximilian Offner von 1979 mit 27 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Die Disposition lautet:[4][5]

I Hauptwerk C–f3
Quintade 16′
Principal 8′
Rohrflöte 8′
Oktave 4′
Holzflöte 4′
Sesquialter 223
Waldflöte 2′
Superoktav 2′
Mixtur V 113
Trompete 8′
II Schwellwerk C–g3
Gedeckt 8′
Salicet 8′
Principal 4′
Spitzflöte 4′
Oktave 2′
Spitzquinte 113
Zimbel III–IV 1′
Rohrschalmei 8′
Tremulant
Pedal
Subbaß 16′
Prästant 8′
Gedecktbaß 8′
Quinte 513
Choralbaß 4′
Nachthorn 2′
Rauschbaß 223
Posaune 16′
Trompete 4′

Martinusweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit November 2015 ist die Kirche St. Martin eine Station auf dem Via Sancti Martini.[6] Dieser Pilgerweg zu Ehren Martin von Tours führt auf zwei Routen von dessen ungarischen Geburtsort Szombathely quer durch Europa nach Tours in Frankreich.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Martin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bistum Augsburg
  2. Denkmalliste für Augsburg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  3. Glockengeläut mit Erläuterung auf YouTube
  4. siehe Foto des Spieltischs
  5. Michael Bernhard (Hrsg.): Orgeldatenbank Bayern online. Datensatz 2249. 2009. Abgerufen am 21. April 2020.
  6. „Martinusmantel“ macht auf dem Pilgerweg durch Europa auch Station in der Diözese Augsburg auf bistum-augsburg.de
  7. Martinusweg-Mittelroute Via Sancti Martini

Koordinaten: 48° 23′ 34,3″ N, 10° 52′ 41″ O