Stadtmuseum Amberg

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Stadtmuseum Amberg

Eingang des Stadtmuseum
Daten
Ort Amberg
Art
Eröffnung 1902
Website
ISIL DE-MUS-003118
Außenansicht Stadtmuseum Amberg

Das Stadtmuseum Amberg ist das städtische Museum der Stadt Amberg. Seit 1989 ist es im „Baustadel“, einem Lagergebäude des 15./16. Jh., neu aufgestellt. In den Jahren 2001/02 erfuhr das Museum durch einen modernen Anbau eine bedeutende Vergrößerung.[1] Es ist Teil der Nordbayerischen Industriestraße.

Der Rundgang beginnt mit einem Ausflug in die kurfürstliche Zeit (1329–1803), erlebbar in einmaligen Ausstellungsstücken. Mit 100 Objekten wird das Aussehen der Stadt und ihr Wandel vom 16. zum 20. Jh. in der Abteilung „Ansichtssache – das Bild der Stadt“ vorgestellt. Im Bereich „Einkaufen wie zu Omas Zeiten“ erinnern ein Krämerladen und eine Amberger Bäckerei an das Geschäftsleben der „guten alten Zeit“.

Die Einrichtung einer Zahnarztpraxis von 1880 mit den dazugehörigen Instrumenten wie Bohrer, Zahnzangen und Spritzen zeigt in der Abteilung „Aspekte des Gesundheitswesens“ die unangenehmeren Seiten der vergangenen Jahrhunderte. Außerdem geht der Besucher durch den Verkaufsraum der Adlerapotheke. Die Einrichtung stammt aus der Zeit um 1875 und war bis 2007 in Amberg in Gebrauch. Im Foyer des Museums sind die erhaltenen Einrichtungsteile der Oberen Apotheke aus der Zeit um 1739–50 ausgestellt. Bei dieser Einrichtung dürfte es sich um eine der ältesten erhaltenen Stadtapotheken in Bayern handeln.

Die Abteilung „Kleidung von gestern und heute“ bietet dem Besucher einen Spaziergang durch 200 Jahre Kleidungsgeschichte. Gezeigt wird, wie sich das Erscheinungsbild des Menschen von 1800 bis heute gewandelt hat. Mit direktem Bezug schließt sich das Thema Regionales Handwerk mit Berufen zur „Zier des Menschen“ an: Friseur, Schuhmacher und Goldschmied.

Für den Bereich Industrie steht die Königlich Bayerische Gewehrfabrik Amberg (1801–1919), die einzige Gewehrfabrik Bayerns, als frühes Beispiel eines Industriebetriebes. In der Spezialsammlung „Amberger Fayence und Steingut“ mit rund 1000 Objekten wird die Vielfalt der Fayenceerzeugnisse (1759–1800) und der Steingutwaren (um 1795–1913) vorgestellt. Emailgeschirr gehört zu den frühen Industrieprodukten für Haushalt und Küche. Die Emailwarenfabrik Gebrüder Baumann (1872–1986), mit bis zu 2500 Mitarbeitern um 1900 eines der größten Unternehmen der Oberpfalz, exportierte weltweit. Als Beitrag zur Sozial- und Industriegeschichte Ambergs werden Firmengeschichte sowie Herstellung und Formenvielfalt der Blechwaren, vom Kochtopf bis zum Nachttopf, erläutert.

Zum Abschluss des Rundgangs präsentieren sich drei berühmte Söhne Ambergs: Der Erfinder des beliebten Brettspiels „Mensch ärgere Dich nichtJosef Friedrich Schmidt, der Gründer des Münchner Marionettentheaters Josef Leonhard „Papa“ Schmid und der Künstler Michael Mathias Prechtl.

In der 2016 eröffneten Dauerausstellung A TRIBUTE TO MICHAEL MATHIAS PRECHTL wird das Werk des international bekannten Künstlers in über 100 Originalzeichnungen, Gemälden und Plakaten umfassend präsentiert. Zahlreiche Medienstationen lassen die Geschichte lebendig werden.

Sonderausstellungen, museumspädagogische Aktionen und ein vielfältiges Angebot an Themenführungen runden das Angebot des Museums ab. Dazu gehören unter anderem Führungen für Menschen mit Sehbehinderung, Führungen mit DGS-Dolmetscherin und Führungen in Einfacher Sprache.

Commons: Stadtmuseum Amberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Stadtmuseum Amberg (Memento vom 19. Januar 2016 im Internet Archive) bei der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern

Koordinaten: 49° 26′ 38,7″ N, 11° 51′ 33,7″ O