Stadtpfarrkirche St. Maria (Landau in der Pfalz)

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Stadtpfarrkirche St. Maria
Blick ins Innere der Kirche
Blick vom Altarraum zur Orgelempore

Die katholische Stadtpfarrkirche St. Maria steht in der Innenstadt von Landau/Pfalz, direkt am Südring. Sie ist die mächtigste Kirche der gesamten Südpfalz. Wegen ihrer alles überragenden Größe im neoromanischen Kathedralstil wird sie auch der Dom zu Landau genannt. Die Kirche ist im Verzeichnis der Kulturdenkmäler der kreisfreine Stadt Landau aufgeführt.[1]

Geschichte und Maße

1907 beschloss der katholische Kirchenrat von Landau, im neu entstandenen Stadtteil Landau-Süd eine neue, größere und modernere Kirche zu errichten, nachdem die Augustinerkirche in der Königsstraße zu klein geworden war.[2] 1908 wurde der Grundstein für die Marienkirche nach Plänen von Josef Cades, Stuttgart gelegt. Um 1910 war die Kirche mit Ausnahme der beiden Türme rohbaufertig. 1911 dann wurde die Kirche vom damaligen Speyrer Bischof und späteren Erzbischof von München und Freising Michael von Faulhaber feierlich eingeweiht.[2]

Die Marienkirche ist nach dem Speyerer Dom und der Klosterkirche von Otterberg zusammen mit der Speyerer Gedächtniskirche der drittgrößte Kirchenbau in der Pfalz. Die Kirche ist insgesamt 73 m lang, 40 m breit und mit den beiden Westtürmen 60 m hoch.[3]. Im Innenraum ist die Kirche der Spätromanik mit frühgotischen Formen gewidmet. Rundbogenfenster und Strebepfeiler nach dem Vorbild von Chartres bestimmen den Außenbau.

Im Zweiten Weltkrieg ist die Sakristei der Kirche durch Bombenangriffe zerstört und später im modernen Stil wiederaufgebaut worden. Sehenswert in der Marienkirche ist vor allem die 3,5 m hohe Marienstatue mit Kind aus Holz. Die Kirche kann über den nördlichen Seiteneingang am Marienring betreten werden.

Orgel

Die Orgel der Marienkirche wurde 1924 von der Orgelbaufirma G. F. Steinmeyer & Co. (Oettingen) mit 70 klingenden Registern auf drei Manualen und Pedal (zuzüglich zweier Transmissionen in das Pedal) erbaut. In den 1950er Jahren wurde das Instrument umgebaut und an die damaligen Klangideale angepasst („barockisiert“). Zudem wurde der vormalige Prospekt durch einen Freipfeifenprospekt ersetzt. In den Jahren 2010 bis 2012 wurde die Orgel umfassend restauriert[4], mit dem Ziel, den ursprünglichen spät-romantischen Zustand von 1924 wiederherzustellen. Von den ca. 4.500 Pfeifen sind ca. 3.500 Pfeifen erhalten, ebenso wie ein Großteil der technischen Anlage. Ebenso wurde der historische Prospekt rekonstruiert. Nachfolgende Disposition gibt den wiederhergestellten Zustand von 1924 wieder. Die beiden Schwellwerke sind jeweils bis (g4) ausgebaut. Die Register Nr. 33 und 34 stehen in einem besonderen Schwellkasten.[5]

I Hauptwerk C–g3
1. Großprinzipal 16′
2. Bordun 16′
3. Prinzipal 8′
4. Viola da Gamba 8′
5. Gemshorn 8′
6. Gedackt 8′
8. Tibia 8′
9. Oktave 4′
10. Salizet 4′
11. Rohrflöte 4′
12. Superoktave 2′
13. Terzian 31/5
14. Quinte 22/3
15. Mixtur IV 11/3
16. Cymbel III 1′
17. Tuba 16′
18. Trompete 8′
19. Trompete 4′
II Schwellwerk C–g3 (g4)
20. Nachthorn 16′
21. Geigenprinzipal 8′
22. Salizional 8′
23. Unda maris 8′
24. Dolce 8′
25. Quintaton 8′
26. Konzertflöte 8′
27. Fugara 4′
28. Soloflöte 4′
29. Flautino 2′
30. Nasard 22/3
31. Mixtur III 2′
32. Clarinette 8′
Tremulant
33. Echobordun 8′
34. Vox humana 8′
Tremulant für Nr. 34
III Schwellwerk C–g3 (g4)
35. Großgedeckt 16′
36. Hornprinzipal 8′
37. Viola alta 8′
38. Aeoline 8′
39. Vox coelestis 8′
40. Lieblichgedeckt 8′
41. Spitzflöte 8′
42. Jubalflöte 8′
43. Prestant 4′
44. Violine 4′
45. Gemshorn 4′
46. Traversflöte 4′
47. Piccolo 2′
48. Spitzquinte 22/3
49. Terzflöte 13/5
50. Septime 11/7
51. Großmixtur V 22/3
52. Larigot II 11/3
53. Basson 16′
54. Tuba mirabilis 8′
55. Oboe 8′
56. Trompete 4′
Tremulant
Pedal C–f1
57. Prinzipalbass 16′
58. Violonbass 16′
59. Harmonikabass 16′
60. Subbass 16′
61. Zartbass (Nr. 35) 16′
62. Oktavbass 8′
63. Gedecktbass (Nr. 40) 8′
64. Violoncello 8′
65. Choralbass 4′
66. Waldflöte 2′
67. Kornettbass IV 31/5
68. Quintbass 102/3
69. Kontraposaune 32′
70. Bombarde 16′
71. Trompetenbass 8′
72. Bassklarine 4′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, III/I, I/P, II/P, III/P
    • Superoktavkoppeln

Weblinks

Commons: Stadtpfarrkirche St. Maria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreisfreie Stadt Landau in der Pfalz (PDF) Auf: denkmallisten.gdke-rlp.de (Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz), abgerufen am 7. August 2012
  2. a b Geschichte der Marienkirche Auf: kirchelandau.deevine.de (Kirche in Landau/Pfalz), abgerufen am 7. August 2012
  3. Bau der Kirche Auf: kirchelandau.deevine.de (Kirche in Landau/Pfalz), abgerufen am 7. August 2012
  4. Kirche St. Maria Landau > Orgel > Wiederhergestellter Ursprungszustand Auf: kirchelandau.deevine.de (Kirche in Landau/Pfalz), abgerufen am 7. August 2012
  5. Ausführliche Informationen zur Steinmeyer-Orgel

Koordinaten: 49° 11′ 35,4″ N, 8° 6′ 52″ O