Stahlschlüssel

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Logo des Stahlschlüssels

Der Stahlschlüssel (ZDB-ID 128283-9) ist eines der wichtigsten Nachschlagewerke für die Stahl- und die stahlverarbeitende Industrie. Das Buch wird durch den Verlag Stahlschlüssel Wegst GmbH veröffentlicht. Seit 1951 verlegt dieses Unternehmen neben einer inzwischen hinzugekommenen Taschenbuchausgabe, einer CD-ROM und einer elektronischen Datenbank fast ausschließlich dieses Werk.

Der Stahlschlüssel enthält ca. 70000 Stahlsorten von ca. 300 Stahlwerken und Lieferanten[1], aber auch den nationalen und internationalen Normen für Eisen und Stahl. Nach Eigenaussagen ist der Stahlschlüssel ...das Nachschlagewerk für alle, die mit Stahl zu tun haben[2]. Im Vergleich dazu beinhaltet die EN 10020, Begriffsbestimmungen für die Einteilung der Stähle in der deutschen Fassung DIN EN 10020:2000 insgesamt 2335 Stahlsorten.

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tabellenteil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Tabellenteil werden die Bezeichnungen, Kodierungen usw. der Hersteller mit der Analyse und den wichtigsten Normen aufgeführt, die dieser Stahl erfüllt. Die Tabellen dienen dabei sowohl der Bestimmung des Stahls, wenn beispielsweise ein Ersatzteil gefertigt werden muss, kann der Stahl anhand seiner Analyse bestimmt werden, als auch der Findung von möglichen Alternativen, wenn ein ursprünglich aus Deutschland stammendes Ersatzteil in Russland produziert werden soll.

Stahl ASTM UNS-No. C N Cr Ni Mo Andere EN DIN SS BS Geschweißt
201 201 S 20100 0.1 0.04 17.0 7.0 - - 1.431 1.431 2331 301 S21 -
301 301 S 30100 0.06 0.06 17.5 8.1 - S 1.4305 1.4305 2346 303 S31 -
303 303 S 30300 0.04 0.06 18.5 8.7 - - 1.4301 1.4301 2333 304 S31 308 L
304 304 S 30400 0.02 0.06 18.3 10.2 - - 1.4306 1.4306 2352 304 S11 308 L

Lexikalischer Teil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im lexikalischen Teil zeigt der Stahlschlüssel die wichtigsten Legierungsbestandteile (Kohlenstoff, Chrom, Nickel, Molybdän usw.) und „Stahlschädlinge“, beispielsweise Antimon (Sb), Sauerstoff (O) oder Zinn (Sn).

Varianten (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Key to Steel (English and French Edition.) French & European Pubns 2007, ISBN 0-6865-6740-4
  • Stahlschlüssel-Taschenbuch. Wissenswertes über Stähle, ISBN 3-9225-9916-8
  • Stahlschlüssel - Key to Steel Version 6.0. (CD-ROM) 2010, ISBN 3-9225-9927-3
  • La Clé des aciers; Key to Steel. (CD-ROM) 2010

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stahlschlüssel ist eine wesentliche Ressource für alle mit Stahl Befassten in der Industrie und im Handel. Schon 1969 wurde im englischen „The Automobile engineer“ (Vol. 59), festgestellt: „...we know of no better work of reference than Stahlschlüssel (Key to Steel). Some indication as to its scope can be derived from the long list of countries whose standard specifications are given:…“.[3] Buchautor Raymond A. Wall nennt den Stahlschlüssel die „auf der Hand liegende“ Quelle für Informationen zu Stahl und Stahlsorten an erster Stelle.[4] Reputation und Zuverlässigkeit lassen sich ermessen, wenn man sieht, dass Hersteller den Stahlschlüssel und nicht eine Norm als Referenz für Angaben in den eigenen Prospekten nennen, beispielsweise M. Woite in einem Datenblatt[5].

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 23. Auflage von 2013
  2. Buchbeschreibung eines Fachvertriebs, abgerufen am 4. Februar 2015
  3. The Automotive engineer, Seite 394 auf Google Books, abgerufen am 13. April 2012;
    Übersetzung: "...wissen wir von keinem besseren Referenzwerk als dem Stahlschlüssel. Einen Hinweis auf seinen Umfang kann aus der langen Liste der Länder erahnt werden, deren Normen angegeben werden...."
  4. Raymond A. Wall (1983) Finding and using product information: from trade catalogues to computer systems; Gower, S. 263; If there is reason to suspect the specification is for a steel, the obvious sources include:
    Wenn es Gründe zu vermuten gibt, dass es sich um die Angabe einer Stahlnorm handelt, enthalten die offensichtlichen Quellen:...
  5. Werkstoffdatenblatt 1.4301, M. Woite, Erkrath, abgerufen am 16. April 2012