Staubbachfall

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Staubbachfall

Der Staubbachfall ist ein 297 Meter hoher Wasserfall in der Schweiz, dessen Wasser von der linken Flanke des Lauterbrunnentals im Berner Oberland auf den Talboden fällt. Vor allem in Verbindung mit der regelmässig auftretenden Thermik wird das Wasser in alle Richtungen verstäubt, was dem Wasserfall seinen Namen gegeben hat.

Zugänglich ist der Fall im Sommer (ca. Juni bis Oktober) über eine Felsengalerie. Die übrige Zeit ist der Zugang wegen Eisschlag und möglichem Steinschlag gesperrt.

Der Staubbachfall ist einer jener Wasserfälle, die sich an den Schultern der eiszeitlichen Trogtäler in den Alpen bilden. Infolge des Gletscherschliffs während der Kaltzeiten wurden nämlich erst die hohen und senkrechten Felsen geschaffen, an denen die Bäche nahezu im Nichts zu verschwinden scheinen. Der Staubbachfall ist nach den Seerenbachfällen am Walensee (305 Meter) der zweithöchste Wasserfall der Schweiz.

Johann Wolfgang von Goethe

Schon Johann Wolfgang von Goethe ließ sich vom Staubbach inspirieren und hat dort seinen *"Gesang der Geister über den Wassern" verfasst.

  • Des Menschen Seele
  • Gleicht dem Wasser:
  • Vom Himmel kommt es,
  • Zum Himmel steigt es,
  • Und wieder nieder
  • Zur Erde muß es,
  • Ewig wechselnd.


  • Strömt von der hohen,
  • Steilen Felswand
  • Der reine Strahl,
  • Dann stäubt er lieblich
  • In Wolkenwellen
  • Zum glatten Fels,
  • Und leicht empfangen,
  • Wallt er verschleiernd,
  • Leisrauschend
  • Zur Tiefe nieder.


  • Ragen Klippen
  • Dem Sturz entgegen,
  • Schäumt er unmutig
  • Stufenweise
  • Zum Abgrund.


  • Im flachen Bette
  • Schleicht er das Wiesental hin,
  • Und in dem glatten See
  • Weiden ihr Antlitz
  • Alle Gestirne.


  • Wind ist der Welle
  • Lieblicher Buhler;
  • Wind mischt vom Grund aus
  • Schäumende Wogen.


  • Seele des Menschen,
  • Wie gleichst du dem Wasser!
  • Schicksal des Menschen,
  • Wie gleichst du dem Wind!


Koordinaten: 46° 35′ 23″ N, 7° 54′ 20″ O; CH1903: 635780 / 159926