Stocznia Gdańska B-438

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Stocznia Gdańska (Gk) B-438
Die Tadeusz Ocioszyński
Die Tadeusz Ocioszyński
Schiffsdaten
Land Polen Polen, Ecuador Ecuador, Brasilien Brasilien

zugehörige Schiffe

  • Franciszek Zubrzycki
  • Mieczyslaw Kalinowski
  • Bronisław Lachowicz
  • Generał Stanisław Popławski
  • Roman Paziński
  • Eugeniusz Kwiatkowski
  • Tadeusz Ocioszyński
  • Isla Santay
  • Isla Baltra
  • Cantuaria
  • Calandrini
Schiffsart Schnellfrachter
Reederei PLO; Transnave; Lloyd Brasileiro
Bauwerft Danziger Werft
Indienststellung 1973
Außerdienststellung 2002
Fahrtgebiete weltweit
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 161,0 m (Lüa)
Breite 22,9 m
Tiefgang (max.) 8,8–9,7 m
Vermessung 10116 BRT / 5640 NRT
 
Besatzung 36
Maschinenanlage
Maschine 1 × Sulzer-Cegielski 6RD90 Zweitakt-Dieselmotor
Maschinen­leistung 17.410 PS (12.805 kW)
Höchst­geschwindigkeit 21 kn (39 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 11.680 tdw
Container 214–357 TEU
Zugelassene Passagierzahl 12

Der Typ Stocznia Gdańska B-438 (Gk B-438) war eine Serie von elf baugleichen Stückgut-Schnellfrachtern, die von 1973 bis 1979 auf der Danziger Werft (Lenin-Werft / Stocznia Gdańska) für Reedereien in Polen, Ecuador und Brasilien gebaut wurden. Die 20 bis 21 Knoten schnellen Semicontainerschiffe wurden bis 2002 zum Abbruch in Indien verkauft.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Polskie Linie Oceaniczne (PLO) hatte 1965 ihre ersten vier Containerschiffe gekauft, um frisches Rindfleisch nach England zu transportieren. Zwei Jahre später wurden die ersten Container im Verkehr nach Nordamerika befördert.[1]

Der Entwurf „Gk B-438“ folgte den Schiffen der Typen B-444 und B-434 der Danziger Werft, die zu den ersten Schiffen der Werft für den Containerverkehr zählten.[2] Das Typschiff wurde am 4. Dezember 1972 auf Kiel gelegt, lief am 10. April 1973 vom Stapel und wurde am 25. Oktober desselben Jahres abgeliefert. Namensgebend für die Schiffe waren der „Vater von GdyniaEugeniusz Kwiatkowski, Militärs wie Stanisław Popławski und polnische Kommunisten, die im Zweiten Weltkrieg ums Leben kamen.[1]

Auf sieben Schiffe, die die Polskie Linie Oceaniczne erhielt, folgten mit Isla Santay und Isla Baltra zwei Bauten für Transnave in Ecuador. Die Isla Santay war ursprünglich ein Auftrag der PLO und lief am 12. November 1976 noch als Aleksander Rylke vom Stapel. Die beiden letzten Schiffe des Typs wurden 1979 als Cantuaria und Calandrini an den Lloyd Brasileiro nach Brasilien geliefert. Das Konzept der Semicontainerschiffe erwies sich in den 1970er Jahren für andere Reeder als attraktiv und die Werft lieferte zwischen 1976 und 1978 jeweils drei Schiffe der Typen B-464 und B-469 an südamerikanische Kunden ab.[1]

Die Fahrzeuge im Besitz der Polskie Linie Oceaniczne wurden 1991 nach der politischen Wende umbenannt und erhielten Namen, die mit Ocean begannen. Die Ocean Amelia wurde im Juli 1992 in Eugeniusz Kwiatkowski zurück benannt. Die polnischen Schiffe wurden bis 1998 ausgemustert und in Indien abgebrochen.

Zwischenfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mieczyslaw Kalinowski, das zweite Schiff der Serie, rammte am 19. Dezember 1975 bei Nebel das Frachtschiff Wiedau. Als Folge der Kollision sanken die Wiedau und das Binnenschiff Uwe auf der Unterelbe bei Wittenbergen. Bei der Havarie kam ein Besatzungsmitglied der Wiedau ums Leben. An der Mieczyslaw Kalinowski entstand nur ein geringfügiger Schaden.[3]

Siehe Hauptartikel: Havarie der Uwe

Die Yinka Folawiyo (ex Calandrini) lief am 8. Oktober 1991 bei Las Quebrantas in der Bucht von Santander auf Grund und musste freigeschleppt werden.[4]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schnellfrachter vermaßen mit 10.116 BRT sowie 5640 NRT und hatten eine Tragfähigkeit von 11.680 tdw. Sie waren jeweils mit einem Schiffsdieselmotor 6RD90 von Cegielski in Lizenz der Sulzer AG ausgestattet. Die Fahrzeuge hatten einen Wulstbug, ein Bugstrahlruder und zum Ladegeschirr gehörte ein 60-Tonnen-Stülcken-Schwergutbaum[5] hinter der zweiten Ladeluke.[1] Je nach Baunummer wurden unterschiedliche Kapazitäten für den Containertransport angegeben. Diese liegen zwischen 214 und 357 TEU, die meist als Deckslast befördert wurden.

Die Schiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stocznia Gdańska – Gk B-438
Bauname Bauwerft/
Baunummer
IMO-Nummer Ablieferung Umbenennungen und Verbleib
Franciszek Zubrzycki Stocznia Gdańska 7323786 1973 1991 nach Ägypten verkauft: Eco Sherief, 1994 Agyad und in Alang abgebrochen[6]
Mieczyslaw Kalinowski Stocznia Gdańska
651
7333432 1973 1991 Ocean Regina, 1992 Ocean Trader, 1997 zum Abbruch nach Alang verkauft[7][8]
Bronisław Lachowicz Stocznia Gdańska 7362378 1974 1991 nach Singapur verkauft: Fong Soon, Oktober 1991 United Fung, 1998 abgebrochen[5]
Generał Stanisław Popławski Stocznia Gdańska 7362380 1974 1992 in Mumbai abgebrochen[9]
Roman Paziński Stocznia Gdańska 7384120 1975 1991 Ocean Diana, 1993 nach Ägypten verkauft, ? abgebrochen[10]
Eugeniusz Kwiatkowski Stocznia Gdańska 7384132 1975 1991 Ocean Amelia, Juli 1992 Eugeniusz Kwiatkowski, 1998 nach Alang zum Abbruch[11]
Tadeusz Ocioszyński Stocznia Gdańska 7521352 1976 1991 Ocean Barbara, 1998 zum Abbruch nach Alang verkauft[12]
Isla Santay Stocznia Gdańska
746
7531981 1977 (Stapellauf noch als Aleksander Rylke) 1993 Lapis Ray, 1995 Andronikos P, 1997 Teluk Mas, 1998 in Alang abgebrochen[13][14]
Isla Baltra Stocznia Gdańska 7637838 1978 1992 Topaz Ray, 1993 Esperanza, 1994 Topaz Ray, 1995 Constantinos D, 1999 Alex, 2000 Alma I, ? abgebrochen[15]
Cantuaria Stocznia Gdańska 7806685 1979 1989 Norsul Pacifico, 1990 Paci, 1993 Cleo D, 1997 Milly, 1998 Kelly, 2000 Smart, bis 2002 abgebrochen[16]
Calandrini Stocznia Gdańska 7806697 1979 1989 Yinka Folawiyo, ? abgebrochen[17]
Daten: Polskie Linie Oceaniczne, shipspotting.com

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Semicontainer ship FRANCISZEK ZUBRZYCKI (type B-438). (englisch, abgerufen am 22. Februar 2020)
  2. Jerzy Litwin: Stocznia Gdańska. In: Gedanopedia (polnisch, abgerufen am 22. Februar 2020)
  3. Smooth Log, North Atlantic Weather. S. 163. (online) In: Mariners Weather Log. Band 20, U.S. Department of Commerce, National Oceanic and Atmospheric Administration, Environmental Data and Information Service, 1976.
  4. Yinka Folawiyo – IMO 7806697. (englisch, abgerufen am 22. Februar 2020, mit Foto des Freischleppens)
  5. a b Bronislaw Lachowicz – IMO 7362378. (englisch, abgerufen am 22. Februar 2020)
  6. Franciszek Zubrzycki – IMO 7323786. (englisch, abgerufen am 22. Februar 2020)
  7. PLO.com: Mieczysław Kalinowski/91-Ocean Regina/92-Ocean Trader. (englisch, abgerufen am 22. Februar 2020)
  8. Mieczyslaw Kalinowski – IMO 7333432. (englisch, abgerufen am 22. Februar 2020)
  9. General Stanislaw Poplawski – IMO 7362380. (englisch, abgerufen am 22. Februar 2020)
  10. PLO.com: Roman Paziński/91-Ocean Diana. (englisch, abgerufen am 22. Februar 2020)
  11. Eugeniusz Kwiatkowski – IMO 7384132. (englisch, abgerufen am 22. Februar 2020)
  12. PLO.com: Tadeusz Ocioszyński/Ocean Barbara. (englisch, abgerufen am 22. Februar 2020)
  13. Isla Santay – IMO 7531981 (englisch, abgerufen am 22. Februar 2020)
  14. Andronikos P – IMO 7531981. (englisch, abgerufen am 22. Februar 2020)
  15. Isla Baltra – IMO 7637838. (englisch, abgerufen am 22. Februar 2020)
  16. Cantuaria – IMO 7806685. (englisch, abgerufen am 22. Februar 2020)
  17. Yinka Folawiyo – IMO 7806697. (englisch, abgerufen am 22. Februar 2020)