Suardonen
Die Suardonen (handschriftlich Suardones, Suarines) waren nach Tacitus (Tac. Germ. 40,2) ein den Nerthus-Kult ausübender germanischer Stamm der im nördlichen Jütland lokalisiert wird. Zwar bieten die besseren Germania-Handschriften die Lesart Suarines, jedoch hat sich seit dem 19. Jahrhundert mit Johann Kaspar Zeuß, Karl Müllenhoff und Rudolf Much Suardones etabliert.
„Dann folgen die Reudigner, Avionen, Anglier, Variner, Eudosen, Suardonen und Nuitonen; ihnen allen gewähren Flüsse oder Wälder Sicherheit. Im einzelnen haben sie nichts Bemerkenswertes, insgesamt aber verehren sie Nerthus, das heißt die Mutter Erde, und glauben, die Göttin nehme teil am Treiben der Menschen...“
Die Bedeutung und Etymologie des Namens bleibt nach Friedrich Grünzweig wegen der einzigen Belegstelle bei Tacitus und der Überlieferung der Handschriften unklar.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alf Önnerfors: P. Cornelius Tacitus Germania - De origine et sitv Germanorum liber. B.G.desTeubner, Stuttgart 1983, ISBN 3-519-01838-1.
- Helmut Castritius, Beatrix Günnewig: Nerthusstämme. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 21, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2002, ISBN 3-11-017272-0, S. 89–91.
- Rudolf Much: Suardones. In: Johannes Hoops (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 1. Auflage, Band 4. Karl J. Trübner, Straßburg 1918–19, S. 297f.
- Ludwig Rübekeil, Matthias Springer: Völker- und Stammesnamen. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 32, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2006, ISBN 3-11-018387-0, S. 487–506.
- Alexander Sitzmann, Friedrich E. Grünzweig: Altgermanische Ethnonyme. Ein Handbuch zu ihrer Etymologie unter Benutzung einer Bibliographie von Robert Nedoma. Herausgegeben von Hermann Reichert. (= Philologica Germanica. 29). Fassbaender, Wien 2008, ISBN 978-3-902575-07-4, S. 260f.