Suatopolk

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Suatopolk, auch Suantipolk,[1] Swantopolk[2] oder Svantopolk[3], war ein Herzog der Pomoranen zu Beginn des 12. Jahrhunderts.

Eine zeitgenössische Überlieferung zu Suatopolk stammt aus der Chronik des Benediktinermönches Gallus Anonymus († nach 1116). Dieser berichtet, dass Suatopolk durch den polnischen Herzog Boleslaw III. Schiefmund, seinen Verwandten, in Nakel eingesetzt worden war. Die Lage dieses Amtssitzes verweist eher auf das östliche Pommern, in deutschen Texten zumeist Pommerellen genannt. Nachdem er jedoch gegenüber Herzog Boleslaw III. die versprochene Treue nicht hielt, wurde er 1111/1112 unterworfen und musste seinen Sohn als Geisel stellen. Etwas später berichtet die Chronik, dass bei neuen Kämpfen die Burg Nakel an Herzog Boleslaw III. übergeben wurde, weil die Verteidiger von Suatopolk keine Hilfe erwarteten.

In den Krakauer Annalen ist für das Jahr 1122 ein „Zuetopolc dux Odrenis“ genannt. Ob dieser mit dem für Nakło genannten Suatopolk identisch ist, gehen die Einschätzungen der Historiker aus einander. Adolf Hofmeister nahm dies an; Roderich Schmidt ging demgegenüber von zwei verschiedenen Herzögen aus.

Näheres ist über Herzog Suatopolk nicht bekannt. Insbesondere ist unbekannt, in welcher Beziehung Herzog Suatopolk zu dem in der Chronik des Gallus Anonymus einige Jahre zuvor genannten Herzog Suatobor stand. Auch über etwaige Beziehungen des ab den Brüdern Wartislaw I. († vor 1148) und Ratibor I. († 1156) belegten pommerschen Herzogsgeschlechts der Greifen zu vorher erwähnten Herzögen der Pomoranen ist nichts bekannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

in der Reihenfolge des Erscheinens
  • Karl Gustav Fabricius: Studien zur Geschichte der wendischen Ostseeländer. Band 2: Die Herrschaft der Herzöge von Pommern zu Danzig und ihr Ausgang. Schneider, Berlin 1859, S. 12 ff..
  • Adolf Hofmeister: Genealogische Untersuchungen zur Geschichte des pommerschen Herzogshauses. Greifswalder Abhandlungen zur Geschichte des Mittelalters, Band 11. Universitätsverlag Ratsbuchhandlung L. Bamberg, Greifswald 1938, S. 7–21.
  • Roderich Schmidt: Die Anfänge der pommerschen Geschichte im Spiegel schriftlicher Überlieferung. In: Tausend Jahre Pommersche Geschichte. Böhlau Verlag, Köln, Weimar Wien 1999, ISBN 3-412-13397-3, S. 1–17. Neu abgedruckt in: Roderich Schmidt: Das historische Pommern. Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien 2007, ISBN 978-3-412-27805-2, S. 49–61.

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Diese Namensform verwendete der Historiker Christian Friedrich Wutstrack in: Kurze historisch-geographisch-statistische Beschreibung von dem königlich-preussischen Herzogthume Vor- und Hinter-Pommern. Leich, Stettin 1793, S. 32.
  2. Diese Namensform gebraucht Rudolf Benl in: Pommern bis zur Teilung von 1368/72. In: Werner Buchholz (Hrsg.): Deutsche Geschichte im Osten Europas. Pommern. Siedler Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-88680-272-8, S. 38.
  3. Diese Namensform gebraucht Dirk Schleinert in: Pommerns Herzöge. Die Greifen im Porträt. Hinstorff, Rostock 2012, ISBN 978-3-356-01479-2, S. 35.