Tepper Aviation
Tepper Aviation war eine angeblich vom US-amerikanischen Geheimdienst CIA finanzierte Fluggesellschaft. Diese wurde auch mit dem Transport von Terror-Verdächtigen zu geheimen Lagern in Europa in Verbindung gebracht. Es wurde vermutet, dass die Gefangenen während der Flüge verhört und gefoltert werden und die Gefängnisse nur Zwischenstopps sind.
Tepper stellte 2006 ihre Aktivitäten ein.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tepper Aviation Inc. wurde am 2. Juli 1987 in Florida gegründet. Das Unternehmen trat die Nachfolge der St. Lucia Airways an, die ihren Betrieb aufgrund der Verwicklung in der Iran-Contra-Affäre im selben Jahr einstellte. In den 1980er- und 1990er-Jahren führte die Gesellschaft im Auftrag der CIA unter Umgehung des UN-Embargos Waffentransporte über Zaire nach Angola aus, um die prowestliche Bürgerkriegspartei UNITA zu unterstützen.[2]
Der amerikanische Auslandsgeheimdienst besaß laut einem Bericht in der österreichischen Zeitung Die Presse vom 25. November 2005 über drei Scheinunternehmen: Tepper Aviation, Pegasus Technologies und Aero Contractors. Diese setzen insgesamt 26 Flugzeuge ein, von einer Boeing 737 über Geschäftsreiseflugzeuge bis zu militärischen Transportmaschinen. Die Süddeutsche Zeitung nannte am 5. April 2006 zusätzlich zu diesen drei Gesellschaften auch noch die Premier Executive Transport Services als bekannte Tarnfirma der CIA. Darüber hinaus teilt sich die Crestview Aerospace Corporation mit Tepper Aviation den Firmensitz und Teile des Führungspersonals.
Die zivilen Maschinen der CIA kamen zum Einsatz, wenn man vermeiden wollte, dass die Involvierung der US-Regierung bekannt wurde. Laut Bericht der New York Times sollen Terrorverdächtige zu Befragungen in Länder geflogen werden, wo man bei den Verhörmethoden weniger „zimperlich“ ist, etwa nach Libyen.
Am 21. Januar 2003 wurde die Lockheed L-100 Hercules mit dem Luftfahrzeugkennzeichen N8183J von österreichischen Abfangjägern des Typs Saab J-35 Draken abgefangen und aus dem österreichischen Luftraum eskortiert. Als Grund dafür nannte das österreichische Bundesheer „Zweifel am zivilen Auftrag der Maschine“.[3]
Zwischenfälle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 27. November 1989 verunglückte eine Lockheed L-100-20 (Luftfahrzeugkennzeichen N9205T, Name: Grey Ghost) der Tepper Aviation im Landeanflug nahe der Ortschaft Jamba in Angola. Das vom Militärstützpunkt Kamina in Zaire gestartete Flugzeug, das zuvor von der St. Lucia Airways betrieben worden war, hatte Waffen geladen, die für die UNITA bestimmt waren.[4] An Bord der Maschine befanden sich Pharies „Bud“ B. Petty, der damalige Geschäftsführer der Tepper Aviation, und vier weitere Mitarbeiter, darunter zwei westdeutsche Staatsbürger. Zudem beförderte das Flugzeug eine unbekannte Zahl an UNITA-Mitgliedern. Alle Insassen kamen bei dem Absturz ums Leben.[5][2]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Tepper Aviation. In: /airlinehistory.co.uk. Abgerufen am 24. Juni 2020 (englisch).
- ↑ a b Peter Danssaert & Sergio Finardi: The Arms Flyers. (PDF) Commercial Aviation, Human Rights and the Business of War and Arms. Archiviert vom ; abgerufen am 3. September 2023 (englisch).
- ↑ Martin Rosenkranz: Geschichte einer Luftraumverletzung - oder auch nicht !? In: Airpower News. Martin Rosenkranz, März 2003, abgerufen am 3. September 2023.
- ↑ Daten über die Fluggesellschaft Tepper Aviation im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. November 2020.
- ↑ Alan George: Angolan CIA Hercules air crash kill Tepper Aviation chief. In: Flight International. 19. Dezember 1989, ISSN 0015-3710, S. 8 (archive.org [PDF]).