Theodor Khuen

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Theodor Khuen, 1900
Andreas-Hofer-Denkmal in Kufstein

Theodor Franz Maria Khuen (* 13. Juli 1860 in Wien; † 22. Juni 1922 ebenda) war ein österreichischer Bildhauer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theodor Khuen war ein Enkel des Malers Eduard Friedrich Leybold und damit ein Urenkel des Kupferstechers Johann Friedrich Leybold. Er wurde bei Hugo Haerdtl, Viktor Tilgner und H. Gasser ausgebildet.[1]

Ein Teil seiner in Bronze ausgeführten Werke wurde während des Zweiten Weltkriegs für Rüstungszwecke eingeschmolzen. Man fertigte zwar vor dem Einschmelzen 1943 Abgüsse der Kunstwerke an, um diese nach dem Krieg wiederherstellen zu können; dies wurde jedoch nicht in die Tat umgesetzt.[2]

1903 wurde sein Denkmal für den Juristen Franz Hofmann[3] enthüllt, das die Gestalt eines Porträtreliefs hat.[4] Er schuf außerdem das Grabmal der Schauspielerin Josefine Gallmeyer auf dem Wiener Zentralfriedhof.[5] Ebenfalls erhalten blieben die 14 Kreuzwegstationen in der Kirche St. Karl Borromäus im Geriatriezentrum Am Wienerwald[6] und das Denkmal für Andreas Hofer, das seit 1926 auf dem Kalvarienberg in Kufstein steht.[7] Ursprünglich sollte dieses bronzene[8] Denkmal, das Khuen schon vor dem Ersten Weltkrieg schuf, in Wien aufgestellt werden. Nachdem aber im Jahr 1918 die Republik ausgerufen worden war und Hofer als Anhänger der Habsburger nicht mehr viel Popularität genoss, war das fünf Meter hohe Standbild in der Hauptstadt nicht mehr erwünscht und wurde billig nach Kufstein verkauft.[9] In derselben Stadt wurde schon 1903 ein von Khuen geschaffenes Denkmal für Joseph Madersperger aufgestellt.[10]

Khuen wurde am Friedhof Hadersdorf-Weidlingau bestattet.[11]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Theodor Khuen ist der Khuenweg in Wien-Aspern benannt.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Theodor Khuen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Siehe ÖBL (unter Literatur). Es ist anzunehmen, dass Josef Gasser gemeint ist und „H.“ hier nur eine Abkürzung für Herrn ist.
  2. a b Waffen aus Kunst@1@2Vorlage:Toter Link/members.chello.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Eintrag zu Theodor Khuen im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon) (mit Bild zum Hofmann-Denkmal)
  4. Thomas Maisel: Gelehrte in Stein und Bronze. Die Denkmäler im Arkadenhof der Universität Wien. Böhlau, Wien et al. 2007, ISBN 978-3-205-77616-1, S. 39. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  5. Zentralfriedhof
  6. St. Karl Borromäus
  7. Baedeker Allianz Reiseführer Österreich. 14. Auflage. Baedeker, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-8297-1435-8, S. 361. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  8. Bilder zum Denkmal
  9. Ilse Wolfram: 200 Jahre Volksheld Andreas Hofer auf der Bühne und im Film. Utz, München 2010, ISBN 978-3-8316-0932-1, S. 44. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  10. Ludwig Julius Fränkel: Madersperger, Josef. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 52, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 150–152.
  11. Theodor Franz Maria Khuen im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
    Theodor Khuen in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at