Thomas W. L. Sanford

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Thomas W. L. „Tom“ Sanford (* um 1945) ist ein US-amerikanischer Physiker.

Sanford studierte Mathematik und Physik an der University of Washington, mit dem Bachelorabschluss magna cum laude 1965 und an der Columbia University, wo er 1967 seinen Masterabschluss in Physik machte und 1973 bei Leon Max Lederman promoviert wurde. Danach war er am Rutherford Appleton Laboratory in Großbritannien (bei T. G. Walker), am CERN und am Brookhaven National Laboratory (bei Samuel C. C. Ting). Ab 1982 war er Mitglied der Sandia National Laboratories und war dort an der Entwicklung des Hermes III (High Energy Radiation Megavolt Electron Source) Elektronen-Beschleunigers beteiligt, der im Pulsbetrieb zur Erzeugung von Röntgen- und Gammastrahlen zur Simulation der Auswirkung von Kernexplosionen dient.[1] 1991 wurde er Distinguished Member des Labors.

Sanford entwickelte den Z-Pinch mit Draht-Anordnungen, der in Russland zuvor durch Walentin Smirnow erfolgreich getestet wurde, weiter über das Saturn Experiment bis zur Z-Maschine, die Mitte der 2000er Jahre stärkste Röntgenquelle (um 2005 2 MJ in 6 ns, entsprechend 200 TW), die außerdem für kurze Zeit Rekordtemperaturen von 2 bis 3 Milliarden Kelvin erzeugte[2]. Zwei zylindrische Schalen von Drahtanordnungen, durch die ein hoher Strom (20 Megaampere) geschickt wird, implodieren auf ein zentrales Target, wo Röntgenstrahlung hoher Intensität erzeugt wird für Trägheitsfusionsexperimente oder andere Studien (Dynamic Hohlraum).

2005 erhielt er mit Malcolm Haines und Vladimir Smirnov den Hannes-Alfvén-Preis. Seit 2000 ist er Fellow der American Physical Society.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kurzbiographie anlässlich eines Vortrags an der UCSD. 2007, archiviert vom Original am 21. Juni 2010; (englisch).
  • Jo Lister: Award of the 2005 Hannes Alfvén Prize of the European Physical Society to Malcolm Haines, Tom Sanford and Valentin Smirnov. In: Plasma Physics and Controlled Fusion. Band 47, 12B, 2005, doi:10.1088/0741-3335/47/12B/E02 (englisch, iop.org).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hermes III. Ein 0,7 Megaampere, 20 Mega eV
  2. Welt der Physik: Hitzerekord im Labor - warum es im Plasma so heiß wird und effektiv Röntgenstrahlung abgibt, 2006.