Tranque Las Tórtolas

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Tranque Las Tórtolas
Das etwa 20 km² große Gelände mit dem Las Tórtolas-Absetzbecken wie es nur aus der Luft gesehen werden kann. Vom Boden aus, in der Umgebung, sind praktisch nur die umgebenden Berge und Dämme sichtbar. Auf der anderen Seite der angrenzenden höheren Berge liegt die 150.000 Einwohnerstadt Colina.
Das etwa 20 km² große Gelände mit dem Las Tórtolas-Absetzbecken wie es nur aus der Luft gesehen werden kann. Vom Boden aus, in der Umgebung, sind praktisch nur die umgebenden Berge und Dämme sichtbar. Auf der anderen Seite der angrenzenden höheren Berge liegt die 150.000 Einwohnerstadt Colina.
Das etwa 20 km² große Gelände mit dem Las Tórtolas-Absetzbecken wie es nur aus der Luft gesehen werden kann. Vom Boden aus, in der Umgebung, sind praktisch nur die umgebenden Berge und Dämme sichtbar. Auf der anderen Seite der angrenzenden höheren Berge liegt die 150.000 Einwohnerstadt Colina.
Lage Colina, Chile Chile
Tranque Las Tórtolas (Chile)
Tranque Las Tórtolas (Chile)
Koordinaten 33° 8′ 0″ S, 70° 44′ 0″ WKoordinaten: 33° 8′ 0″ S, 70° 44′ 0″ W
Daten zum Bauwerk
Höhe des Absperrbauwerks Hauptdamm:
heute: 103 m. Endhöhe: 182,9 m
Westdamm:
heute: 48,1 m. Endhöhe: 127,8 m
Ostdamm:
heute: 13,2 m. Endhöhe: 89,8 m[1]
Höhe der Bauwerkskrone 800 m ü. M.[2]
Kronenbreite min. 15,0 m[1]
Betreiber Anglo American Sur S.A.[1]
Daten zum Stausee
Wasseroberfläche 11 km2[3]dep1
Gesamtstauraum Wasser: 280.000 m3 (12/2019)
Gesamtkapazität 1900 Mt
akkumuliert 2019: 717 Mt[1][2]
Einzugsgebiet 20,1 km2[4]

Tranque Las Tórtolas (übers. Las Tórtolas-Talsperre) ist die Bezeichnung für das Absetzbecken für die Tailings des Kupferbergwerks Los Bronces des Bergbaukonzerns Anglo American. Es befindet sich inmitten der dichtbesiedelten Metropolregion in Chile, 40 km nördlich der Landeshauptstadt Santiago.[5]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Las Tórtolas-Absetzbecken ist seit 1992 in Betrieb und dient der Ablagerung der Tailings aus dem Bergbauprozess von Los Bronces. Als es angelegt wurde, gab es bereits 33 dieser Deponien in der Metropolregion Santiago, wobei Las Tórtolas eines der größten Projekte dieser Art darstellt.[2] Seine Nutzung ist bis zum Jahr 2043 vorgesehen.[5]

Das zerkleinerte Erz aus der Kupferlagerstätte Los Bronces wird in Wasser aufgeschlämmt und durch ein System von rund 56 km Rohren, Rinnen und Schächten aus den Anden nach Las Tórtolas transportiert, wo die Flotations- und Konzentrationsprozesse ablaufen.[6] Rund 2400 Tonnen Schlamm pro Stunde gelangen über die Pipeline in die Anlage und durchlaufen den Rougher-Flotationskreislauf. Von den 2400 Tonnen pro Stunde werden etwa 1 % an brauchbarem Material gewonnen, der Rest ist Abfall.[7]

Die Absetzung der Tailings erfolgt über der Talsohle eines fast kreisrunden intramontanen Beckens das von einer Gruppe von Bergen im chilenischen Zentraltal gebildet wird, von denen der konische Hügel Las Tórtolas mit 1162 m über NN der höchste ist. Die Deponie besteht aus einem Hauptdamm im nordwestlichen Bereich der Senke mit einer Kammhöhe von 750 m ü. d. M. und zwei Nebendämmen im Westen und Osten, die insgesamt eine Lagerkapazität von 1 Milliarde Tonnen Abraum aufweisen. Im Jahr 2006 wurde die Kapazität auf 1,9 Milliarden Tonnen erhöht. Zu diesem Zweck wurde die Kammhöhe der bestehenden Dämme auf 800 m über den Meeresspiegel erhöht, und es wurden drei weitere Mauern hinzugefügt.[2] Die Tailings-Deponie erreichte bis 2022 eine Ausdehnung von ca. 11 km2.[3] Darüber hinaus wird überschüssiges Wasser aus dem Absetzbecken, das nicht in den Konzentrator-Prozess zurückgeführt wurde, in eine etwa 450 Hektar große Waldplantage auf dem Gelände von Las Tórtolas abgeleitet, wo es durch Evapotranspiration entsorgt werden soll. Der pH-Wert des Wassers wird dazu in einer Säuerungsanlage vorkonditioniert.[2]

Die Tailings sollen dauerhaft und sicher und nach Angaben von Anglo American auf umweltverträgliche Weise abgelagert werden. Dies setzt voraus, dass der Betrieb der Deponie ständig überwacht wird. Die Wasserqualität wird in Kontrollbrunnen gemessen, die sich 1 km abwärts von den Staudämmen befinden.[5] Obwohl die chemische Zusammensetzung der Tailings eine Reihe von Elementen in ähnlichen Konzentrationen wie in der Erdkruste aufweist, stellt das Las Tórtolas-Absetzbecken ein hohes Umweltrisiko dar.[5][2] Die größten Gefahren gehen von einem möglichen Dammbruch ausgelöst durch Erdbeben,[2] und Kontamination von Boden und Grundwasser durch auslaufende schwermetallbelastete Flüssigkeiten aus.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tranque Las Tórtolas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Anglo American. Las Tórtolas. Consejo Minero, März 2020, abgerufen am 4. Juli 2022 (spanisch).
  2. a b c d e f g Rodrigo Alejandro Calabrán Toro. Evaluación de riesgo ambiental del tranque de relave Las Tórtolas ubicado en la comuna de Colina, Región Metropolitana de Santiago. 2009. (online)
  3. a b Abgeschätzt mit Google Earth 2022
  4. a b Ministro de Obras Públicas (Hrsg.). Catastro e Inspección Preliminar de Embalses ubicados el los Regiones de Valparaíso, Metropolitana, del Maule y de la Auracanía. Informe final. (pdf)
  5. a b c d Anglo-American. Depósito de realves Las Tórtolas. Octubre 2020 (pdf)
  6. Cia. Minera Disputada de Las Condes S.A. Proyecto de expansión Los Bronces. Tranque de relaves Las Tórtolas. 1985. (pdf1, pdf2, pdf3)
  7. Juan Cuevas R., Fernando Torres F. Visita Planta Las Tortolas. Informe de Avance. 2010. (pdf)