Transition International Queer & Minorities Film Festival

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Das Transition International Queer & Minorities Festival (kurz: Transition) war ein Filmfestival mit queerer Ausrichtung in Wien, Österreich.[1][2] Das Festival sollte queeres Filmschaffen im In- und Ausland fördern[3][4] und dem Publikum und der lokalen queeren Szene näherbringen. Es fand seit 2011 statt[5][6] und wurde 2022 zum letzten Mal veranstaltet.[7]

Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2011 gründete Yavuz Kurtulmus als Obmann des Vereins MiGay[8][9][10][11] das Transition Queer Minorities Film Festival (vorerst IQMF),[12][13] die erste europäische Filmveranstaltung, deren Fokus Sexualität und Diversität von Randgruppen unterschiedlicher nationaler Herkunft war.[14][15][16][17]

Jasmin Hagendorfer ist seit 2018 die künstlerische Leiterin des Festivals. Kurtulmus fungiert weiterhin als Festivaldirektor.[18]

2020 benennt sich das Festival in Transition International Queer & Minorities Film Festival um, da sich das Festival nun als Queer-Film-Festival etablieren will. Bedingt durch die Corona-Pandemie wurde es im November 2020 als Online-Festival[19] und November 2021 als Hybrid-Festival[20] durchgeführt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Aktivität
2011 Gründung IQMF (Internationale Queere Migrantische Filmtage Wien)
2012 Erweiterung um Vorträge, Diskussionen und Ausstellungen
2015 Umbenennung der IQMF in Transition International Queer Minorities Film Festival
2016 Erweiterung des Festivals auf 9 Tage[21][22]
2016 Einführung des ersten Queer-Refugee-Filmprogramms in Europa[23]
2017 Vorführung des Queer-Refugee-Programms auf dem Fusion Filmfestival in Oslo[24][25]
2018 Vorführung des Queer-Refugee-Programms auf dem Faroe-Islands Int'l Minority Film Festival
2019 Erweiterung der Intersektionalität um Partizipation/Teilhabe[26]
2019 Transition organisiert die Queerfilmnacht als monatliches Programm[27]
2020 Erweiterung des Festivals zum Transition International Queer & Minorities Festival
Transition Queer & Queer Minorities Festival (2017)

Ausrichtung und Programm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wort „queer“ wurde im englischen Sprachraum – ebenso wie das Wort „schwul“ im deutschen – als Schimpfwort gebraucht, mit dem Menschen, die von den heteronormativen Regeln abwichen, bedacht wurden. Der Begriff ist eine Art Sammelbecken, in dem sich – je nach Selbstaussage – außer Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Intersexuellen, Transgendern, Pansexuellen, Asexuellen und BDSMlern auch heterosexuelle Menschen, welche nicht normativ leben und neue queere Lebensweisen praktizieren, und viele mehr finden lassen. Eine Besonderheit von „queer“ im Vergleich zu Identitäten wie „lesbisch“ oder „schwul“ ist, dass die Betonung auf der eigenen – von der Heteronormativität abweichenden – Geschlechterrolle, Geschlechtsidentität bzw. Lebensweise liegt.[28]

Geschichtlich betrachtet war Transition das weltweit erste Festival, das sich speziell queeren Minorities gewidmet hat.[29] Sie sollten sich auf der Leinwand wiedererkennen und das Gefühl, alleine zu sein, überwinden können. Gleichzeitig sollte der Austausch mit der queeren Community allgemein verstärkt werden, sodass das Festival eine Brücke zwischen der queeren Community im Allgemeinen und den Minderheiten (insbesondere queer refugees) bildet.[30][31]

Das Transition-Team entschloss sich das Festival zu einem generellen Festival zu queerem Leben zu öffnen. Das Festival benennt sich von Transition Queer Minorities Film Festival in Transition International Queer & Minorities Film Festival um.

Ab 2019 zeigt es Filme aus dem ganzen queeren Feld, die die Möglichkeiten und Probleme queeren Lebens beleuchten sollen. Das Programm ist breit aufgestellt und will sowohl Mainstream-Produktionen zeigen, aber auch Indie-Filme.[32][33][34]

Das Festival wurde 2022 zum letzten Mal veranstaltet.

Kooperationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerhalb weniger Jahre startete Transition eine Bewegung, denn die Idee sich dem Film von und über queere Migranten zu widmen, verbreitete sich schnell. Es inspirierte Festival-Organisatoren zu Gründungen ähnlicher Festivals in Amsterdam (2015), Kopenhagen (2015), Färöer-Inseln (2017), Skopje (2019), Tirana (2019) und Pristina (2019). Außerhalb Europas entstand das erste Festival in Islamabad, Pakistan (2015).[29]

Spezialprogramme des Transition-Festivals wurden 2017 auf dem Fusion Filmfestival in Oslo[35][36] und 2018 auf dem Faroe-Islands International Minority Film Festival gezeigt.

2019 wurde in Zusammenarbeit mit dem Stadtkino Wien[37] und dem Votivkino Wien[38] die monatliche Transition Queerfilmnacht organisiert.[39]

Aus dem beim Transition jährlich stattfindenden Pornoabend entwickelte sich das Porn Film Festival Vienna.[40][41][42]

Festivalkino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Queer Watch: Transition Filmfestival 2018 | Kurzversion. Abgerufen am 7. Mai 2020.
  2. "Transition": 6. International Queer Minorities Film Festival im Wiener Schikaneder. Abgerufen am 7. Mai 2020.
  3. El corto "Según Mateo" llega a Viena con Transition Festival. 9. November 2017, abgerufen am 7. Mai 2020 (europäisches Spanisch).
  4. A Magic Mirror sátrában nincsenek tabuk. 3. August 2016, abgerufen am 7. Mai 2020 (ungarisch).
  5. GAY IN VIENNA: TRANSITION Queer Film Festival Vienna. 4. November 2016, abgerufen am 7. Mai 2020.
  6. »What is porn?« – Zwischen Kunst und Kopulation. 14. Februar 2018, abgerufen am 7. Mai 2020 (deutsch).
  7. mission statement '22. In: transition festival 16.11. – 20.11.’22 - international queer + minorities film festival. Abgerufen am 8. April 2023 (deutsch).
  8. Porträt: Ein Türke im Einsatz für Homosexuelle. In: M-MEDIA. Abgerufen am 7. Mai 2020.
  9. Vienna Pride mit Regenbogenparade 2017: Das Programm des Festivals. Abgerufen am 7. Mai 2020.
  10. Interviewte Personen. Abgerufen am 7. Mai 2020 (deutsch).
  11. Momcilo Nikolic: Homosexualität unter Migranten ist ein heikles Thema. Für eine Enttabuisierung setzen sich der türkischstämmige „MiGay“-Obmann Yavuz Kurtulmus und die gebürtige Slowakin und Travestiekünstlerin Sabrina Andersrum ein. Abgerufen am 7. Mai 2020.
  12. GAY IN VIENNA: International Queer Migrant Film Festival. 21. Oktober 2014, abgerufen am 7. Mai 2020.
  13. Wien bekommt sein erstes Porno-Filmfestival. In: Wienerin. Wienerin, 20. Februar 2018, abgerufen am 4. Mai 2020.
  14. Transition Filmfestival 2016. Abgerufen am 7. Mai 2020 (deutsch).
  15. kulturen in bewegung. Abgerufen am 7. Mai 2020.
  16. Transition - International Queer Minorities Film Festival 2016. Abgerufen am 7. Mai 2020.
  17. iBoys: Transition International Queer Minorities Film Festival Vienna. Abgerufen am 7. Mai 2020.
  18. „Pornos in der Gruppe zu schauen ist ein Genuss.“ | dasbiber. Abgerufen am 22. Oktober 2021.
  19. Transition International Queer & Minorities Film Festival 2020 zum ersten Mal via online streaming. Abgerufen am 18. November 2020.
  20. Festival-Tipp: Hybrid Festival. Abgerufen am 30. November 2021.
  21. 5 Jahre Transition Queer Minorites Film Festival Vienna im Schikaneder-Kino. Abgerufen am 7. Mai 2020.
  22. GAY IN VIENNA: TRANSITION Queer Film Festival Vienna. 4. November 2016, abgerufen am 7. Mai 2020.
  23. Transition – International Queer Minorities Film Festival 20 in Vienna den 10. November 2016 (Festival Gay Lesbierin Transsexuell Bi). Abgerufen am 7. Mai 2020.
  24. Helene Aalborg: Skeive filmer til folket. In: NY TID. 13. September 2017, abgerufen am 7. Mai 2020 (nb-NO).
  25. Eger Studio: Oslo/Fusion 2017 gjest: Yavuz Kurtulmus. Abgerufen am 7. Mai 2020 (englisch).
  26. Yavuz Kurtulmus organisiert das Transition Film Festival Vienna. In: PINK CHANNEL und QueerBeet. Abgerufen am 7. Mai 2020.
  27. Transition Festival wird monatlich – Heute Auftakt zur ersten Transition Queerfilmnacht. In: The Gap. The Gap, 17. Mai 2019, abgerufen am 7. Mai 2020.
  28. „Klitoris? Wir haben das nicht verwendet“. In: Valentine Carmen Auer. 20. Januar 2017, abgerufen am 7. Mai 2020 (deutsch).
  29. a b Norman Baker (Hrsg.): Queer Revolutions. Nr. 8. Juggernaut, Los Angeles 2016, S. 25.
  30. Transition International Queer Minorities Film Festival. In: Metropole. Abgerufen am 7. Mai 2020 (amerikanisches Englisch).
  31. Transition - Int. Queer Minorities Film Festival. Abgerufen am 7. Mai 2020 (deutsch).
  32. 6th Transition International Queer Minorities Film Festival. Abgerufen am 7. Mai 2020 (britisches Englisch).
  33. Valentine Auer: Ein Festival kämpft. Abgerufen am 7. Mai 2020.
  34. Herwig Hakan Mader: [Video] Flüchtlinge, Kuba und Queer Porn beim "Transition"-Filmfestival. In: GGG.at. 17. Oktober 2016, abgerufen am 7. Mai 2020.
  35. HeleneAalborg: Skeive filmer til folket. In: NY TID. 13. September 2017, abgerufen am 7. Mai 2020 (nb-NO).
  36. Eger Studio: Oslo/Fusion 2017 gjest: Yavuz Kurtulmus. Abgerufen am 7. Mai 2020 (englisch).
  37. AM 17. MAI IST KARLSTAG! Abgerufen am 7. Mai 2020.
  38. eSeL: Transition Queerfilmnacht: Sauvage. Abgerufen am 7. Mai 2020.
  39. Transition Festival wird monatlich – Heute Auftakt zur ersten Transition Queerfilmnacht. 17. Mai 2019, abgerufen am 7. Mai 2020 (deutsch).
  40. Erstes Pornofilmfestival in Wien. 16. November 2017, abgerufen am 7. Mai 2020.
  41. "Pornofestival" geht in Wien über die Bühne. Abgerufen am 7. Mai 2020.
  42. KOSMO-Redaktion: Das Porn Film Festival kommt zum ersten Mal nach Wien! In: KOSMO. 9. Februar 2018, abgerufen am 7. Mai 2020 (deutsch).