Transradio

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TRANSRADIO SenderSysteme Berlin AG

Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 2005
Auflösung 2017
Auflösungsgrund Insolvenz
Sitz Berlin
Website Nachfolge: www.ampegon.com
Stand: 20. Februar 2019

Die TRANSRADIO SenderSysteme Berlin AG ist heute Tochterunternehmen der AMPEGON. Das Unternehmen war spezialisiert auf Forschung, Entwicklung und Konstruktion von AM-, VHF/FM- und DRM-Sendern, sowie auf kommerzielle und militärische Kommunikationssender für Lang- und Längstwelle.

Historisches

Die ab 1989 bestehende Telefunken Sendertechnik GmbH wurde im Jahr 2000 in Telefunken SenderSysteme Berlin AG umbenannt. Aus dieser entstand 2005 die TRANSRADIO SenderSysteme Berlin AG.[1] Die Geschichte des Namens „TRANSRADIO“ lässt sich bis in das Jahr 1918 zurückverfolgen. Mit der Einführung des Duplex-Verkehrs bei Funkverbindungen im Jahre 1919 erlangte die Transradio-Aktiengesellschaft für drahtlosen Übersee-Verkehr seinerzeit weltweite Anerkennung. Das Grundkapital von 1,5 Mio Euro war 2010 auf 1,87 Mio Euro erhöht worden. Nach kapitalen Kursverlusten seit 2007 wird die Aktie ab 2013 nicht mehr frei gehandelt. Auch weitere Kredite bis 2015 und Kapitalerhöhungen (1,8 Mio €) vom Mehrheitsaktionär Bevita Commercial Corp., Vaduz konnten die TRANSRADIO nicht retten. Seit dem 1. August 2017 befindet sich TRANSRADIO SenderSysteme Berlin wegen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit in einem Insolvenzverfahren.

Aussichten

Logo der AMPEGON AG

Die Schweizer AMPEGON-Gruppe erwarb unmittelbar die TRAM- und SCIAMP-Produktlinien zusammen mit der Produktion, dem bestehenden Lager und einem qualifizierten Kernteam aus der Insolvenzmasse.[2] Daraus wurde die AMPEGON-Tochter AM Broadcast GmbH gegründet.[3][4] Damit steigt AMPEGON wieder in die Produktion am Mittelwellensendermarkt ein und übernimmt den Service für die Altkunden der TRANSRADIO SenderSysteme Berlin AG im Sinne der bisherigen Kooperation.[5] Im weiteren Verlauf wurde der Firmensitz der neu gegründeten AM Broadcast GmbH nach Berlin verlegt.[6] Nach Abschluss der gesetzlichen Insolvenzformalitäten wird die juristische Einheit TRANSRADIO SenderSysteme Berlin AG ein Mitglied der AMPEGON-Gruppe. Danach soll die AM Broadcast GmbH endgültig in AMPEGON umbenannt werden.[5] Damit verschwindet dann der geschichtsträchtige Name TRANSRADIO endgültig aus der Unternehmenswelt.

DRM – Geschäftsfelder

TRANSRADIO SenderSysteme Berlin AG förderte die Digitalisierung bisher AM-dominierter Rundfunkbereiche. Fast alle großen Mittel- und Langwellensender wurden bereits mit ihren „TRAM“-Sendermodellen bestückt. Sie bieten den wahlweisen AM- oder DRM-Betrieb. Dennoch wurden zum Jahreswechsel 2014/15 die mit TRAM-Technik bestückten Mittel- und Langwellensender des Deutschlandradios und andere nachgerüstete Sendeanlagen abgeschaltet.[7] In den Jahren zuvor wurden bereits viele, auch ausländische Rundfunkdienste über Kurz- und Mittelwelle endgültig eingestellt.[8]

Der neue Besitzer AMPEGON hat eine aktive Führungsrolle im DRM-Konsortium und ist Gründungsmitglied des DRM-Standards.[9] Durch den Erwerb der Senderproduktlinie TRAM von TRANSRADIO SenderSysteme Berlin AG ist AMPEGON zukünftig in der Lage, DRM-fähige Sender aus eigener Produktion anzubieten.[10]

Einzelnachweise

  1. Geschäftsbericht Transradio 2005
  2. AMPEGON kauft Teile aus der Insolvenzmasse von TRANSRADIO. Abgerufen am 24. Februar 2019 (englisch).
  3. Umbenennung TRANSRADIO zu AM Broadcast. Abgerufen am 20. Februar 2019 (englisch).
  4. Meldung Handelsregister Würzburg: Gründung AM Broadcast GmbH. Abgerufen am 20. Februar 2019.
  5. a b Verlautbarung von AMPEGON am 24. Januar 2018 zur Übernahme. Abgerufen am 20. Februar 2019.
  6. Handelsregistereintrag Berlin-Charlottenburg: Verlegung Firmensitz nach Berlin. Abgerufen am 20. Februar 2019.
  7. Abschaltung der MW-Sender der ARD in 2015. Abgerufen am 10. Februar 2019.
  8. Niedergang des internationalen Kurzwellenrundfunks. Abgerufen am 19. Februar 2019.
  9. Ampegon und DRM. Abgerufen am 21. Februar 2019.
  10. TRAM-Sender von Ampegon. Abgerufen am 23. Februar 2019.