Tungnaá
Tungnaá | ||
Blick vom Gipfel des Bláhnúkur bei Landmannalaugar. Der Fluss Tungnaá schimmert zwischen den Hügeln im Mittelgrund rechts | ||
Daten | ||
Lage | Island | |
Flusssystem | Þjórsá | |
Abfluss über | Þjórsá → Atlantischer Ozean | |
Quelle | Kerlingar am Westrand des Vatnajökull 64° 23′ 40″ N, 18° 1′ 7″ W | |
Mündung | in den Stausee Sultartangalón bzw. in den Fluss ÞjórsáKoordinaten: 64° 11′ 34″ N, 19° 29′ 7″ W 64° 11′ 34″ N, 19° 29′ 7″ W | |
Mündungshöhe | 297 m
| |
Länge | 129 km | |
Einzugsgebiet | 3040 km² | |
Linke Nebenflüsse | Jökulgilkvísl | |
Rechte Nebenflüsse | Kaldakvísl, Vatnakvísl | |
Durchflossene Stauseen | Hrauneyjafossvirkjun, Sigöldulón |
Die Tungnaá ist ein Fluss im Süden von Island.
Flussverlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie entspringt an den Kerlingar bzw. am Tungnaárjökull unweit Bárðarbunga und Hamarinn an der Westseite des Eisschilds Vatnajökull und ist gleichzeitig ein Quell- und ein Gletscherfluss. Die größte Wassermenge stammt nämlich nicht vom Gletscher, sondern aus Quellen in dem Gebiet der Veiðivötn.[1]
Dort befindet sich Tungnaá in geringer Entfernung von Landmannalaugar.
Anschließend verläuft der Flusslauf nach Südwesten. Bei den Kratern der Vestur-Bjalla wendet er sich nach Nordwesten. Dort liegen auch zwei Kraftwerke, für die der Fluss zu Seen gestaut wurde: Hrauneyjafossvirkjun und Sigölduvirkjun.[1] Die Tungnaá strömt schließlich westlich des Búðarháls ins Tal und mündet in den Stausee Sultartangalón der Þjórsá.[2]
Wasserstand und weitere Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wegen plötzlich auftretender Flutwellen aufgrund von (z. B. vulkanisch bedingter) Gletscherschmelze gilt der Fluss als ziemlich gefährlich. Die durchschnittliche Wassermenge am Hrauneyjarfoss beträgt zwischen 120 und 180 m³/s im Sommer und zwischen 100 und 160 m³/s im Winter.[1]
Der Einzugsbereich des wasserreichen Flusses umfasst 3.040 km², wovon 170 km² auf Gletschern liegen.[1]
Die Länge der Tungnaá beträgt 129 km.[1]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gegend konnte früher wegen der nicht ungefährlichen Furten nur mit hochrädrigen Geländefahrzeugen befahren werden. Aufgrund der Kraftwerksprojekte wurden zahlreiche Straßen im Hochland ausgebaut. Heute gibt es teilweise Brücken.[1]
Die Hochlandpiste Sprengisandsleið überquert den Fluss beim Kraftwerk Hrauneyjar.[2]
Kraftwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Rande des Hochlands Richtung Hrauneyjar liegen zwei Kraftwerke, für die der Fluss zu Seen gestaut wurde: Hrauneyjafossvirkjun[3] und Sigölduvirkjun.[4] Hierbei produziert das Sultartanga-Kraftwerk 120 MW.[5]
Der Bau der Kraftwerke hat die Landschaft stark verändert, u. a. sind die Wasserfälle Hrauneyjarfoss und Ármótafoss mehr oder weniger unter den Kraftwerken bzw. den Stauseen verschwunden oder haben nur mehr sehr wenig Wasser.[1] So sieht man z. B. den Sigöldufoss nur noch richtig, wenn Wasser aus den flussaufwärts gelegenen Stauseen abgelassen wird.[6]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nat.is zur Tungnaá (englisch)
- Furten an der Tungnaá: Reisebericht der Ina von Grumbkow aus dem Jahre 1908
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g T. Einarsson, H. Magnússon (Hrsg.): Íslandshandbókin. Náttúra, saga og sérkenni. 2. bindi. Örn og Örlygur, Reykjavík 1989, S. 908f.
- ↑ a b vgl. Ferðakort (Hrsg.): Ísland Vegaatlas. Reykjavík 2006, S. 4.
- ↑ Landsvirkjun (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 5. September 2012
- ↑ Landsvirkjun ( des vom 13. September 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 5. September 2012.
- ↑ Landmælingar Íslands (Hrsg.): Vegahandbókin. 2006, S. 529f.
- ↑ Sigöldufoss sést á ný á fullu afli. In: Vísir. 19. Juli 2009, abgerufen am 5. September 2012.