Tutti Frutti (Show)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Juni 2008 um 19:08 Uhr durch Schwarzenbergweiher (Diskussion | Beiträge) (Kritik: +heftig, Miguel Serrano mag heftig umstritten sein. Oder Karl Marx. Meinetwegen sogar Karl May. Aber Tuttif Frutti?). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Tutti Frutti (it.: „alle Früchte“) war die deutsche Version der italienischen Erotik-Spielshow Colpo Grosso (it. etwa: „der große coup“). Sie wurde vom 21. Januar 1990 bis zum 21. Februar 1993 auf RTL plus bzw. RTL Television in drei Staffeln mit knapp 100 [1] Folgen ausgestrahlt. Es war die erste erotische TV-Show im deutschen Fernsehen.

Die Sendung

Moderator der Show war Hugo Egon Balder, der von bis zu drei Co-Moderatorinnen (Staffel 1: Monique Sluyter, Nora Wenck, Tiziana d'Arcangelo; Staffel 2: Monique Sluyter, Tiziana d'Arcangelo; Staffel 3: Gabriella Lunghi) unterstützt wurde. Zwei Kandidaten beiderlei Geschlechts konnten durch recht einfach gehaltene Glücks- und Ratespielrunden Punkte gewinnen, die in abzulegende Kleidungsstücke der Stripperinnen investiert wurden. Weitere Zusatzpunkte erzielten die Kandidaten durch eigene Striptease-Einlagen, wobei bestimmten Kleidungsstücken ein fester Punktwert zugeordnet war.

Konnte ein Kandidat eine der Stripperinnen (nahezu) komplett entkleiden, erhielt er/sie den dieser Stripperin zugeordneten „Länderpunkt“. Die Anzahl der insgesamt erzielten „Länderpunkte“ entschied dann über den Gewinn von zeitweise bis zu 5000 ECU-Münzen. Aufgelockert wurde das Programm durch live gespielte Musikdarbietungen der Studioband (mit Balder am Klavier und Mikrofon) und kurzen, vorher aufgezeichneten Strip-Clips z.B. des "Cin-Cin Balletts".

Die Sendung wurde staffelweise in den Studios der Produktionsfirma ASA TV in Cologno Monzese (Mailand) gedreht. Die Drehzeit betrug jeweils rund vier Wochen.

Das sich mit jeder Staffel ändernde Bühnenbild, das Format und die Besetzung wurden dabei komplett von Colpo Grosso übernommen, ebenso das auf Italienisch gesungene Titellied. Weitere Colpo Grosso-Adaptionen liefen in Spanien (¡Ay, qué calor!) und Schweden (Tutti Frutti). In Brasilien wurde eine nicht in Italien gedrehte, aber nahezu vollständig kopierte Version namens Cocktail gesendet. Auch heute noch werden vor allem die italienischen Aufzeichnungen auf diversen Satelliten-Kanälen weltweit ausgestrahlt.

Besonderheiten

Tutti Frutti machte unter anderem durch eine Klageschrift der zuständigen Landesmedienanstalt gegen RTL wegen der Einblendung von Sponsorenwerbung (daher auch die Einblendung „Dauerwerbesendung“ bzw. die nachträgliche Unkenntlichmachung der Logos), durch die Einführung von ständigen 3D-Parts in der zweiten Staffel und durch ein sehr umfangreiches Merchandising (Tonträger, Zeitschriften, Kalender, Videos) auf sich aufmerksam. Die Zeitschrift Neue Revue trat für die erste Staffel als Sponsor auf.

Das „Ballett Cin Cin“

Einen nicht unerheblichen Anteil am Erfolg von Tutti Frutti hatte das sogenannte „Ballett Cin Cin“ (im Original: „ragazze cin cin“), eine Gruppe von Models, die dauerhaft unter Vertrag standen, kleinere Rollen in den Quizrunden übernahmen und sich dabei wenig bekleidet präsentierten. Jedes Model repräsentierte dabei eine bestimmte Farbe bzw. Frucht, unter der manche auch heute noch bekannt sind. Unter anderem waren hier Stella Kobs als Zitrone (Staffel 1) und Elke Jeinsen als Erdbeere (Staffel 3) zu sehen, beide ehemalige Playmates des Jahres im deutschen Playboy. Viele weitere Mitglieder des "Ballett Cin Cin" waren mit Fotostrecken in internationalen Männermagazinen der "ersten Liga" vertreten, so hatte die bekannte Pornodarstellerin Zara Whites in der italienischen Show ihre ersten Fernsehauftritte.

Kritik

Die Sendung war umstritten, sie wurde teilweise als beinahe pornographisch beschimpft, da sich der Großteil der Sendung um leichtbekleidete und strippende Frauen drehte. Seitens der TV-Kritik wurde Tutti Frutti auch inhaltlich ein sehr niedriges Niveau bescheinigt, kurioserweise wurden die (eigentlich nicht sehr komplizierten) Spielregeln dennoch nicht von jedem Zuschauer verstanden. Finanziell war Tutti Frutti hingegen lange Zeit ein großer Erfolg, da die Werbeeinnahmen den Minutenpreis der Sendung bei weitem überstiegen, und auch heute hat die Show noch viele Fans (siehe nachstehenden Weblink), die im allgemeinen den eher „anarchischen“ Charme der Show sehr schätzen.

Quellen und Hinweise

  1. RTL-Angabe, siehe Weblink