Typ Peenestrom

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Typ „Peenestrom“
Marcel in der Danziger Werft
Marcel in der Danziger Werft
Schiffsdaten
Schiffsart Küstenmotorschiff
Bauwerft Peene-Werft
Bauzeitraum 1992 bis 1995
Gebaute Einheiten 14
Fahrtgebiete kleine und mittlere Küstenfahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 87,82 m (Lüa)
81,84 m (Lpp)
Breite 12,80 m
Seitenhöhe 7,10 m
Tiefgang (max.) 5,47 m
Vermessung 2450 BRZ
1380 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 1 × Klöckner-Humboldt-Deutz SBV 8 M 628 Viertakt-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 1.500 kW (2.039 PS)
Höchst­geschwindigkeit 10 kn (19 km/h)
Propeller 1 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 3710 tdw
Container 180 TEU

Der Typ Peenestrom ist ein in Serie gebauter Küstenmotorschiffstyp der Peene-Werft in Wolgast.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1990 gab die Sun Ship Schiffahrtskontor KG des Emder Reeders Manfred Lauterjung im Auftrag von 14 Reedergesellschaften den Bau von insgesamt 14 Nachbauten des Schiffstyps Isartal nach dem Entwurf der Papenburger Schiffswerft Hermann Sürken bei der Peenewerft in Auftrag.[1] Abgeliefert wurde vom 2. Halbjahr 1992 bis Mitte der 1990er Jahre. Der Auftrag leitete eine Neuausrichtung des Produktionsprogramms nach der Privatisierung ein und war, gemessen an der Anzahl, eine der erfolgreichsten Serien der Werft.

Eingesetzt werden die Schiffe vorwiegend in der Massen- und Stückgutfahrt sowie in der Holz- und Papierproduktefahrt auf Trampdiensten der kleinen und mittleren Fahrt.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angetrieben werden die meisten Schiffe der Baureihe von einem Vier-Takt-Dieselmotor des Herstellers Klöckner-Humboldt-Deutz, der über ein Untersetzungsgetriebe auf einen Verstellpropeller wirkt. Ein Wellengenerator ist nicht verbaut. Die An- und Ablegemanöver werden nicht von einem herkömmlichen Bugstrahlruder, sondern von einem in den Schiffsboden eingelassenen Schottelpropeller mit fester Steigung unterstützt.

Die eisverstärkten Rümpfe wurden in Sektionsbauweise zusammengefügt. Die festen Aufbauten der Schiffe sind ganz achtern angeordnet.

Der kastenförmige einzelne Laderaum (box-shaped) mit einem Rauminhalt von 4666 m3 ist 56,55 Meter lang und 10,20 Meter breit. Er ist für den Transport von Containern und Schwergut verstärkt und hat vier versetzbare Schotten, die auch als Zwischendeck eingesetzt werden können. Verschlossen wird der Laderaum von hydraulisch betätigten Faltlukendeckeln. Die Schiffe wurden ohne Ladegeschirr abgeliefert.

Schiffe (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schiffe des Typs „Peenestrom“
Baujahr Baunummer Bauname Auftraggeber Umbenennungen und Verbleib
1992 402 Katharina D. Löwer Schiffahrts GmbH, Senden Emsbroker, Katharina D, Mermerdelen
1992 403 Sunrise Manfred Lauterjung, Emden Black Sea, Sunrise, Stadt Wilhelmshaven, Black Sea
1992 404 Saturn Manfred Lauterjung, Emden -
1992 405 Uranus Manfred Lauterjung, Emden -
1993 406 Marcel Arpa Shipping, Rosendaal -
1993 407 Ursa Hegemann Schiffahrts KG, Wolgast Ilse K. Scorpius, Ursa, Stadt Wilhelmshaven, Esteilse
1993 408 Elke K. W. Krohn Schiffahrts GmbH, Wien TVG Bremen, Elke K.
1994 409 Aries Hegemann Schiffahrts KG, Wolgast -
1994 410 Elisabeth K. W. Krohn Schiffahrts GmbH, Wient -
1994 411 Scorpius Hegemann Schiffahrts KG, Wolgast Scorpio, Lamego
1994 412 Bettina K. W. Krohn Schiffahrts GmbH, Wien Celtic Ambassador, Ambassador S
1994 413 Corona Hegemann Schiffahrts KG, Wolgast Marianne K.
1995 414 Stefan K. W. Krohn Schiffahrts GmbH, Wien -

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Cheetham, Chris; Heinimann, Max: Modern River Sea Traders. Modern River Sea Traders, Teignmouth 1996, ISBN 0-9516317-2-1.
  • Gert Uwe Detlefsen, Hans Jürgen Abert: Die Geschichte und Schicksale deutscher Serienfrachter. Band 1 – Die Entwicklung, deutsche Serien nach 1945 Die Schicksale der Hansa-A-Frachter. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Zwischenahn 1998, ISBN 3-928473-41-7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Leipziger Allerlei“ – Aufbruch zu neuen Ufern. In: Hansa. Vol. 127, Nr. 7/8, April 1990, S. 384–387.