Ulshagen

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Wappen der (Krabbe) von Ulshagen

Ulshagen ist der Name eines erloschenen mecklenburgischen Adelsgeschlechts.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ursprüngliche Heimat wird in Dänemark vermutet. Das Geschlecht soll früher den Namen Krabe oder Krabbe geführt haben, später nannte es sich nur nach seinem Gut Ulshagen im Amt Stargard. Eine Chronik nennt 1245 einen Busso Krabe von Ulshagen. Auch in Pommern wurden Angehörige sesshaft.[1]

Wappen der dänischen Krabbe (af Østergård)

Tatsächlich gab es in Dänemark ein adliges Geschlecht Krabbe mit ähnlichem Wappen. Stammvater des nordjütländischen Adelsgeschlechts Krabbe til Østergård war Niels Mikkelsen, der 1336 urkundete.[2] Ein Mikkel Krabbe war Vater des Nils Krabbe, der 1408 Kirsten Munk, eine Tochter des Ritters Stig Munk, heiratete. In Dänemark starb dieses Adelsgeschlecht Krabbe 1878 aus, Zweige bestehen aber in Großbritannien und Argentinien fort. Als Krabbe af Krageholm wurde ein Spross 1664 in Schweden naturalisiert, starb dort aber mit demselben Jörgen bereits 1678 im 1676 ihm verliehenen Freiherrnstand aus.[3]

In der Åsted Kirke im nordjütischen Viborg Amt besteht ein schönes Epitaph von 1558. Es gedenkt des dänischen Reichsrats Iver Krabbe til Østergård, Krabbesholm og Skovsgård, und seiner Frau Magdalene Banner.[4] Ein ebenso schönes Epitaph stellt den im schwedischen Vegholm gestorbenen dänischen Reichsmarschall Tyge Mogensen Krabbe af Østergaard (1474–1541) und seine Frau Anne Nielsdotter Rosenkrantz dar.[5]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Rot ein schwarzer Balken, auf dem Helm zwischen zwei Ochsenhörner in Rot und Blau ein grüner Federbusch.[6]

Möglicherweise war der Balken im Wappen der (Krabbe) von Ulshagen eigentlich genauso silbern auf rotem Grund wie beim Wappen der dänischen Krabbe, denn „Silber zum Beispiel oxidiert leicht und weist dann einen Grauton, ja sogar eine bläuliche oder schwärzliche Schattierung auf –also das Gegenteil des ursprünglich Gewollten“[7] und „da die alten Maler Gold mit Rot, Silber mit Blau zu untermalen pflegten, so traten bei Oxidierung der Metalle diese Farben hervor und erzeugten Ungenauigkeiten in der Wappendarstellung.“[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Christian von Hellbach, Adelslexicon (1826), S. 624
  • Hans Heinrich Klüver, Beschreibung des Herzogthums Mecklenburg und dazu gehöriger Länder und Örte. Band 1, Thomas von Wierings Erben, Hamburg 1737, S. 656
  • Matthias Joanne Beehr, Rerum Mecleburgicarum libri octo (1741) S. 1588

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 9, Friedrich Voigt Buchhandlung, Leipzig 1870, S. 336.
  2. Den Store Danske: Krabbe (abgerufen am 17. Oktober 2015)
  3. Gustaf Elgenstierna, Den introducerade svenska adelns ättartavlor. 1925-36: Krabbe af Krageholm nr 21 (abgerufen am 17. Oktober 2015)
  4. Åsted kirke, Viborg Amt. Gravsten m.m. Slægtstavler for Magdalene Banner
  5. Epitaph Reichsmarschall Tyge Mogensen Krabbe af Østergaard (1474–1541) und seine Frau Anne Nielsdotter Rosenkrantz
  6. Klüver, S. 656
  7. Georg Scheibelreiter, Heraldik. Oldenbourg, Wien/München 2006. 2. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2013, S. 34
  8. Definition Tinktur in: Joseph Kürschner (Hg.): Pierers Konversations-Lexikon. Mit Universal-Sprachen-Lexikon nach Prof. Joseph Kürschners System. Siebente Auflage. Stuttgart: Union. Deutsche Verlagsgesellschaft, 1890