Uplisziche

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Felsenfestung Uplisziche

Uplisziche (georgisch უფლისციხე) ist eine Festungs- und Höhlenstadt in Georgien. Sie liegt in der Verwaltungsregion Innerkartlien, zehn Kilometer entfernt von Gori, auf einem Felsplateau am Fluss Kura.

Blick aus der Festung auf die Kura

Bereits in der Bronzezeit siedelten Menschen auf dem Plateau. Die Festungsstadt wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. gegründet, entwickelte sich zu einem Handelszentrum an der Seidenstraße mit rund 5.000 Einwohnern. Im 1. Jahrhundert wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. Versuche, Uplisziche zu erobern, schlugen immer wieder fehl. Erst im 13. Jahrhundert gelang es dem Mongolenherrscher Ögedei Khan die Stadt einzunehmen und zu zerstören.

Uplisziche verfügte über mächtige Festungsanlagen. Auf dem höchsten Punkt erhebt sich die Fürstenkirche aus dem 10. Jahrhundert, deren Inneres mit Fresken bemalt ist. Das größte Gebäude der Anlage ist Tamaris Darbasi, eine große Felsenhalle mit zwei gewaltigen Säulen.

Die Wohnhäuser sind aus dem weichen Fels geschlagen, hatten Säulen und gewölbte Dächer. Es gab ein Amphitheater, eine Apotheke, eine Bäckerei, Lagerhäuser, ein Gefängnis und einen Markt. Archäologen entdeckten heidnische Andachtsstellen, an denen Tiere geopfert wurden.

Uplisziche besaß eine Kanalisation aus Abflussrinnen und Wasserkanälen. Ein in die Felswand gegrabener Tunnel, der ursprünglich der Wasserversorgung der Einwohner diente, ist heute der Zugang zum Plateau.

Das Kulturdenkmal wurde von Georgien 1993 für die Liste des UNESCO-Welterbes angemeldet. Seit 2004 wird Uplisziche mit Mitteln eines Kulturerbe-Projekts der Weltbank und der georgischen Regierung restauriert. In einzelne Gebäude wurden zur statischen Sicherheit Betonpfeiler eingezogen.

Koordinaten: 41° 58′ 0″ N, 44° 9′ 0″ O