VSB Eb 2/5

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VSB Eb 2/5
Eb 2/5 Nr. 25 „Spluegen“ (vor dem Umbau)
Eb 2/5 Nr. 25 „Spluegen“ (vor dem Umbau)
Eb 2/5 Nr. 25 „Spluegen“ (vor dem Umbau)
Nummerierung: VSB 21–40
SBB 5680–5699 (Bsp.)
Anzahl: 22
Hersteller: Esslingen, VSB
Baujahr(e): 1857–1895
Ausmusterung: 1881–1925
Achsformel: B3'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 11.408 mm
11.749 mm1
Dienstmasse: 47,0 t
Radsatzfahrmasse: 10,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 75 km/h
Indizierte Leistung: 441 kW1
Anfahrzugkraft: 23,5 kN
35,8 kN1
Treibraddurchmesser: 1.590 mm
Zylinderdurchmesser: 421 mm
408 mm1
Kolbenhub: 508 mm
Kesselüberdruck: 10 bar
12 bar2
Rostfläche: 1,4 m²
Verdampfungsheizfläche: 130,2 m²
Bremse: Spindelbremse
ab 1883 Dampffederbremse
ab 1892 Westinghousebremse
1 Umbau inkl. 2. Kessel
2 3. Kessel

Die Vereinigten Schweizerbahnen (VSB) und ihre Vorgängerbahnen beschafften insgesamt 22 Personenzug-Dampflokomotiven des Bautyps Eb 2/5. Zunächst trugen sie die Serienbezeichnung II, von 1887 bis 1902 wurden sie als A2E bezeichnet.

Die ersten 20 Exemplare dieser Tenderlokomotiven nach dem System Engerth wurden zwischen 1857 und 1858 von der Maschinenfabrik Esslingen beschafft, zwei Lokomotiven wurden von den VSB 1895 nachgebaut. Die Nummern 21–32 wurden von der Südostbahn bestellt, die Nummern 33–40 von den Vereinigten Schweizerbahnen. Der Kaufpreis der Esslinger Lokomotiven betrug rund 75 000 Schweizer Franken.

Technisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Innenrahmen der Engerth-Lokomotive, der das Triebwerk und den Kessel trug, war im Bereich der Feuerbüchse gelenkig mit einem dreiachsigen Stütztender verbunden. Der als Laufachsdrehgestell ausgebildete Aussenrahmentender trug die Hauptlast der Feuerbüchse und konnte nicht abgetrennt werden, weil die Maschine sonst nach hinten gekippt wäre. Bei diesen Lokomotiven war im Gegensatz zu anderen Engerth-Lokomotiven der Wasserkasten auf dem Tender montiert. Dies hatte den Vorteil, dass das Adhäsionsgewicht vom Wasservorrat unabhängig war und das Kesselgewicht erhöht werden konnte. So war es möglich, ohne führende Laufachse eine Geschwindigkeit von 75 km/h zu erreichen.

Der Kessel mit 138 Siederohren mit einer Länge von 4450 mm lag 2010 mm über Schienenoberkante. Das Triebwerk lag zwischen dem Rahmen und war mit einer Steuerung nach dem System Gooch ausgerüstet. Dieses wurde mit Hebel und oberer Steuerwelle bedient. Die Kolbenstangen waren nicht nach vorne durchgeführt. Die Sandkästen waren für jedes Rad einzeln aussen am Kasten angebracht und wurden durch Drahtzüge gemeinsam betätigt. Es waren zwei Speisewasserpumpen vorhanden. Auf der rechten Seite war eine vom Kuppelzapfen der Treibachse angetriebene Fahrpumpe vorhanden, links auf dem Wasserkasten war eine Kolbendampfpumpe vorhanden.

Die Spindelbremse war zuerst vierklötzig ausgeführt und wirkte auf die beiden hinteren Tenderräder, später wurde sie auf sechs Klötze ausgebaut.

Umbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lokomotive Nr. 26, hier bereits als Nr. 2680 der SBB, nach Umbau und mit neuem Kessel.

Neben dem Einbau eines neuen Kessels für 10 bar – später mit dem dritten Kessel sogar 12 bar – wurden die Maschinen grundlegend erneuert, so dass sich ein neues Erscheinungsbild ergab. Daneben wurde der Rahmen durch einen Plattenrahmen ersetzt, der über die erste Tenderachse hinaus verlängert wurde, so dass sich die Lokomotive nun zwischen der 1. und 2. Tenderachse über eine Querfeder auf den Tender abstützen konnte. Die Lokomotive wurde beim Umbau um 340 mm verlängert. Das Gesamtgewicht erhöhte sich durch den Umbau um 4 Tonnen, wobei nur 2 Tonnen als Adhäsionsgewicht zählten. Der 3. Kessel erhöhte das ursprüngliche Gewicht um 7,4 Tonnen, auch hier erhöhte sich das Adhäsionsgewicht nur um 5,5 Tonnen.

Im Jahre 1879 erhielten die ersten Lokomotiven einen registrierenden Geschwindigkeitsmesser nach Bauart Klose, dieser wurde anfänglich vor dem Führerhaus neben dem Langkessel aufgestellt. 1883 wurde begonnen, die Lokomotiven mit der Kloseschen Dampffederbremse auszurüsten, welche zugleich als Dampfheizung benutzt werden konnte. Ab 1902 wurde eine vierklötzige Triebradbremse eingebaut, welche nur auf die Triebachse wirkte.

In den letzten Dienstjahren wurde die Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h auf 65 km/h vorwärts und 60 km/h rückwärts herabgesetzt.

Die SBB vergaben Nummern nach dem Alter der Kessel und nicht nach der bisherigen VSB-Nummerierung. Es wurden alle Maschinen abgebrochen.

VSB-
Nummer
SBB-
Nummer
Name Fabrik-
Nummer
Baujahr Hersteller Umbau 2. Kessel 3. Kessel ausrangiert
21 (I) Italien 345 1857 Esslingen 1881
22 (I) Graubuenden 346 1857 Esslingen 1881
21 (II)[1] 5686 Italien 6 1895 VSB 1895 1909
22 (II)[1] 5687 Graubuenden 7 1895 VSB 1895 1909
23 5688 Lukmanier
(Helvetia)[2][3]
343 1857 Esslingen 1882 1897 1882 1925
24 5689 Sargans
(Germania)[3]
344 1857 Esslingen 1882 1898 1882 1910
25 5690 Spluegen 404 1858 Esslingen 1879 1898 1879 1922
26 5680 Julier 405 1858 Esslingen 1879 1879 1906
27 5691 Calanda 406 1858 Esslingen 1881 1899 1881 1912
28 5681 Gonzen 412 1858 Esslingen 1881 1881 1906
29 5692 Camor 413 1858 Esslingen 1879 1899 1879 1913
30 5693 Speer 414 1858 Esslingen 1879 1895 1879 1904
31 5682 Rhein 415 1858 Esslingen 1879 1905[4] 1879 1921
32 5683 Plessur 416 1858 Esslingen 1881 1905[5] 1881 1911
33 5684 Landquart 417 1858 Esslingen 1879 1879 1909
34 5694 Tamina 418 1858 Esslingen 1881 1897 1881 1911
35 5695 Rheineck 419 1858 Esslingen 1879 1897 1879 1905
36 5696 Altstaetten 420 1858 Esslingen 1881 1898 1881 1919
37 5697 Pfaelzer 421 1858 Esslingen 1879 1898 1879 1914
38 5698 Chur 422 1858 Esslingen 1879 1902 1879 1917
39 5699 Bregenz 423 1858 Esslingen 1881 1901 1881 1912
40 5685 Bernhardin 403 1858 Esslingen 1879 1879 1902

Betriebliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lokomotivserie war die ganze Zeit der Werkstätte Rorschach und somit auch dem SBB-Kreis IV zugeordnet.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfred Moser: Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847-1966. S. 115ff

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Die beiden Lokomotiven Nr. 21 und 22 wurden 1877 abgestellt und 1881 offiziell ausrangiert. Aus ihren Bauteilen und Ersatzteilen wurden 1895 zwei neuen Maschinen gebaut.
  2. Bei der Zusammenführung der St. Gallisch-Appenzellischen Eisenbahn (SGAE) mit der Südostbahn war der Lokomotivname „Helvetia“ doppelt vorhanden.
  3. a b Anlässlich der Zusammenführung der SGAE und der Südostbahn wurden die lateinischen Lokomotivnamen durch deutschsprachige ersetzt.
  4. Kessel von 5659
  5. B 2/3 1072