Wahlbezirk Österreich unter der Enns 26

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Wahlbezirk Österreich unter der Enns 26
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich unter der Enns
Wahlkreisnummer 26
Typ Städtewahlkreis
Region Wien-Ottakring
Wahlberechtigte 16.009  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 26 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 26 umfasste den südlichen Teil des 16. Wiener Gemeindebezirks Ottakring, d. h. Ottakring südlich der Linie Thaliastraße. Galitzinstraße, Vogeltenngasse und Haydlergasse.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging im ersten Wahlgang der Sozialdemokrat Franz Schuhmeier als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 konnte sich Schuhmeier erneut im ersten Wahlgang durchsetzen, nahm jedoch das Mandat im Wahlbezirk 6 wo, wo er ebenfalls siegte. Bei den folgenden Ersatzwahlen konnte sich schließlich der Sozialdemokrat Albert Sever durchsetzen.

Wahlergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichsratswahl 1907[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Franz Schuhmeier im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Franz Schuhmeier Sozialdemokratische Arbeiterpartei 9027 66,0 %
Karl Haberreiter[3] Christlichsoziale Partei 4338 31,7 %
tschechischer Kandidat 146 1,1 %
Sonstige 174 1,3 %
Wahlberechtigte: 15.620, Ungültige/Leere Stimmen: 348, Wahlbeteiligung: 89,8 %

Reichsratswahl 1911[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt.[4] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Franz Schuhmeier im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Franz Schuhmeier Sozialdemokratische Arbeiterpartei 9567 71,7 %
Josef Heigl Christlichsoziale Partei 2999 22,5 %
Ladislaus Tvaruzek tschechisch-nationaler Kandidat 247 1,9 %
Oskar Benesch deutsch-nationale Kandidaten 169 1,3 %
Alexander von Dorn deutsch-freiheitliche Kandidaten 100 0,7 %
Sozialdemokratischer Kandidat 49 0,4 %
Sonstige 209 1,6 %
Wahlberechtigte: 16.009, Ungültige/Leere Stimmen: 1235, Wahlbeteiligung: 91,0 %

Reichsratsersatzwahl 1911[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratsersatzwahl wurde am 3. Oktober 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt.[5] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Albert Sever im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Albert Sever Sozialdemokratische Arbeiterpartei 9893 81,5 %
Josef Heigl Christlichsoziale Partei 2132 17,5 %
Sonstige 134 1,1 %
Wahlberechtigte: 16.009, Ungültige/Leere Stimmen: 1984, Wahlbeteiligung: 88,3 %

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In:  Die Zeitung mit dem Kürzel „caz“ wird von dieser Vorlage (noch) nicht unterstützt. Bitte diesen Fehler hier melden – am besten mit dem Link zu einer Seite, wo dieser Fehler angezeigt wird, sowie dem möglichst vollständigen Zeitschriftentitel, der fehlt! , 18. Mai 1907, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  3. Laut Zeitungsberichten erhielt Karl Haberreiter 4225 Stimmen, die übrigen 113 Stimmen dürften auf einen weiteren christlichsozialen Kandidaten entfallen, möglicherweise Johann Hipp, vgl. Artikel in: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 14. Mai 1907, S. 51 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg
  4. Die Wahlen. Niederösterreich.. In: Neue Freie Presse, 14. Juni 1911, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
    Artikel in:  Die Zeitung mit dem Kürzel „caz“ wird von dieser Vorlage (noch) nicht unterstützt. Bitte diesen Fehler hier melden – am besten mit dem Link zu einer Seite, wo dieser Fehler angezeigt wird, sowie dem möglichst vollständigen Zeitschriftentitel, der fehlt! , 17. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/caz
    Die Wahlergebnisse. In Wien.. In: Deutsches Volksblatt / Deutsches Volksblatt. Radikales Mittelstandsorgan / Telegraf. Radikales Mittelstandsorgan / Deutsches Volksblatt. Tageszeitung für christliche deutsche Politik, 14. Juni 1911, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dvb
  5. Die Nachwahl in Ottakring.. In: Arbeiter-Zeitung, 4. Oktober 1911, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]