Wahlbezirk Österreich unter der Enns 19

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Wahlbezirk Österreich unter der Enns 19
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich unter der Enns
Wahlkreisnummer 19
Typ Städtewahlkreis
Region Wien-Favoriten
Wahlberechtigte 11.133  (1911)
Abgeordnete


Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 19 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 19 umfasste den Teil des 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten, der durch die Grenze gegen die Bezirke III. und IX., die Linie Gundrunstraße, Gellertgasse, Gellertplatz, Quellengasse, Quellenplatz, Neilreichgasse, Gudrunstraße sowie die Grenze zu den Gemeindebezirken V. und IV begrenzt wird.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Jakob Reumann (Sozialdemokratische Arbeiterpartei) im ersten Wahlgang als Sieger hervor. Er konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 ebenfalls im ersten Wahlgang erfolgreich verteidigen.

Wahlergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichsratswahl 1907[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Jakob Reumann im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Jakob Reumann Sozialdemokratische Arbeiterpartei 5312 55,1 %
Leopold Hruza[3] Christlichsoziale Partei 3895 40,4 %
deutsch-nationaler/alldeutscher Kandidat 64 0,7 %
tschechischer Kandidat 273 2,8 %
Sonstige 101 1,0 %
Wahlberechtigte: 10.691, Ungültige/Leere Stimmen: 187, Wahlbeteiligung: 92,0 %

Reichsratswahl 1911[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt.[4] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Jakob Reumann im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Jakob Reumann Sozialdemokratische Arbeiterpartei 5397 56,5 %
Karl Wippel Christlichsoziale Partei 1785 18,7 %
Karl Görner „Christlichsozialer Arbeiterkandidat“ 1119 11,7 %
Josef Drozda tschechisch-nationale Partei 471 4,9 %
Josef Hollaus Kandidat des gewerblichen Zentralwahlausschusses 325 3,4 %
Leonhard Braun Kandidat des gewerblichen Zentralwahlausschusses[5] 133 1,4 %
deutsch-nationaler Kandidat 114 1,2 %
Sozialdemokratische Partei 64 0,7 %
wirtschaftspolitische Reichspartei 53 0,6 %
Sonstige 90 0,9 %
Wahlberechtigte: 11.133, Ungültige/Leere Stimmen: 578, Wahlbeteiligung: 91,0 %

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In:  Die Zeitung mit dem Kürzel „caz“ wird von dieser Vorlage (noch) nicht unterstützt. Bitte diesen Fehler hier melden – am besten mit dem Link zu einer Seite, wo dieser Fehler angezeigt wird, sowie dem möglichst vollständigen Zeitschriftentitel, der fehlt! , 18. Mai 1907, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  3. Laut manchen Zeitungsberichten erhielt Hruza nur 3686 Stimmen, laut Arbeiterzeitung und Deutschem Volksblatt jedoch 3895 wie von der Statistik angegeben.
  4. Die Wahl in den deutschen Bezirken.. In: Arbeiter-Zeitung, 14. Juni 1911, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Artikel in:  Die Zeitung mit dem Kürzel „caz“ wird von dieser Vorlage (noch) nicht unterstützt. Bitte diesen Fehler hier melden – am besten mit dem Link zu einer Seite, wo dieser Fehler angezeigt wird, sowie dem möglichst vollständigen Zeitschriftentitel, der fehlt! , 17. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  5. Die Stimmen wurden von der Statistik dem gewerblichen Zentralwahlausschuss zugerechnet. In Zeitungsberichten wurde er als liberaler Zählkandidat bezeichnet

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]