Walther von Uckermann

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Lothar Erwin Immo Walther, auch Walter, Freiherr von Uckermann, eigentlich Uckermann-Bendeleben (* 3. März 1904 in Zerbst/Anhalt; † im April 1945 in Horno)[1] war ein deutscher Oberst der Wehrmacht. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er aus der Wehrmacht entlassen und kam mit einem Mannschaftsdienstgrad als Grenadier zur SS.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walther von Uckermann war ein Angehöriger der Freiherren von Uckermann-Bendeleben. Er war der älteste Sohn des späteren Oberst Arthur von Uckermann-Bendeleben (1860–1926) und Gertrud, geb. Freiin Treusch von Buttlar-Brandenfels (* 1873).[2]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walther von Uckermann wurde im August 1939 mobilisiert und diente als Dritter Generalstabsoffizier (Ic) beim XIII. Armeekorps. Ab 1941 war er bis 1942 Ia des XII. Armeekorps. Am 1. Januar 1943 wurde er zum Oberst befördert und war dann ab Mai 1943 Ia der 291. Infanterie-Division. In dieser Position blieb er bis 10. Dezember 1943 und wurde dann Ia der 4. Luftwaffen-Felddivision. Er wurde auch Verbindungsoffizier bei den rumänischen Streitkräften.[3]

Aufgrund einer Führerrede vom 27. Januar 1944 richtete er einen Brief an Hitler, welcher eine Kritik an verschiedenen Maßnahmen der Obersten Führung enthielt. Der Brief wurde am 3. Februar 1944 durch Rudolf Schmundt zur Stellungnahme an den Chef des Generalstabes des Heeres, Generaloberst Kurt Zeitzler, weitergeleitet. Im Zuge des Attentats auf Hitler wurde am 29. Juli 1944 festgestellt, dass Zeitzler keine Konsequenzen, von Uckermann war lediglich zum Stubenarrest verdonnert worden, aus dem Brief vollzogen hatte. Anschließend wurde eine Stellungnahme des neuen Chefs des Generalstabes des Heeres, Generaloberst Heinz Guderian, angefordert, um zu klären, ob eine Entlassung aus Ungeeignetheit oder wegen Unwürdigkeit infrage kommen würde.[3] Es existiert auch der Hinweis, dass er nach dem 20. Juli 1944 durch die Gestapo verhaftet wurde und auf seine Hinrichtung wartete.[4] Von Uckermann bat wohl in einem Brief um eine Aufnahme in die SS in den niedrigsten Mannschaftsdienstgrad. Am 17. Oktober 1944 entschied Heinrich Himmler die Versetzung in die SS-Sondereinheit Dirlewanger.[3] Als SS-Grenadier war er, entgegen dem eigentlich erforderlichen Dienstgrad, Adjutant des SS-Sturmregiments 2.[4][5]

Zwischen dem 19. und 24. April 1945 kam er in Horno bei Guben ums Leben.[1]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 25. August 1934 heiratete er in Essen Elisabeth Freiin von der Heyden-Rynsch (1907–1963).[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Genealogisches Handbuch des Adels. Band 31. C.A. Starke, 1963, S. 454.
  2. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser. Julius Perthes, 1941, S. 521.
  3. a b c Roland G. Foerster: Von der Kapitulation bis zum Pleven-Plan. Oldenbourg, 1982, ISBN 978-3-486-50881-9, S. 590.
  4. a b Douglas E. Nash: The Defeat of the Damned: The Destruction of the Dirlewanger Brigade at the Battle of Ipolysag, December 1944. Casemate, 2023, ISBN 978-1-63624-212-5, S. 50.
  5. Douglas E. Nash: The Defeat of the Damned: The Destruction of the Dirlewanger Brigade at the Battle of Ipolysag, December 1944. Casemate, 2023, ISBN 978-1-63624-212-5, S. 34.