Weißmanteltamarin
Weißmanteltamarin | ||||||||||||
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Weißmanteltamarin (Leontocebus weddelli melanoleucus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Leontocebus weddelli melanoleucus | ||||||||||||
(Miranda Ribeiro, 1912) |
Der Weißmanteltamarin (Leontocebus weddelli melanoleucus, Syn.: Saguinus weddelli melanoleucus) ist eine Primatenform aus der Familie der Krallenaffen (Callitrichidae). Er wurde in der Vergangenheit als Unterart des Braunrückentamarins angesehen, dann zu einer eigenständigen Art und gilt jetzt als Unterart der Schwarzmanteltamarins (Leontocebus weddelli).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weißmanteltamarine erreichen eine Kopfrumpflänge von rund 25 Zentimetern, der Schwanz wird rund 38 Zentimeter lang. Ihr Fell ist fast vollständig cremeweiß gefärbt (leucus = weiß). Nur die unbehaarten Ohren, die unbedeckte Gesichtshaut und die äußeren Genitalien sind schwarz. Wie bei allen Krallenaffen befinden sich an den Fingern und Zehen (mit Ausnahme der Großzehe) Krallen statt Nägel.
Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weißmanteltamarine sind im westlichen Amazonasbecken in Südamerika beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet liegt südlich des oberen Rio Juruá im äußersten Westen von Brasilien und vielleicht in den angrenzenden Regionen Perus. Ihr Lebensraum sind tropische Regenwälder.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über die Lebensweise der Weißmanteltamarine ist wenig bekannt, vermutlich stimmt sie weitgehend mit der anderer Tamarina aus der Gattung Leontocebusüberein. Demzufolge sind sie tagaktive Baumbewohner, die in kleinen Gruppen zusammenleben. Sie sind Allesfresser, die Insekten, Früchte, Nektar und anderes fressen. Wie bei allen Tamarinen dürfte sich nur das dominante Weibchen fortpflanzen und meist Zwillinge zur Welt bringen.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weißmanteltamarin wurde 1912 durch den brasilianischen Zoologen Miranda Ribeiro beschrieben. Er galt lange Zeit als Unterart des Braunrückentamarins (Leontocebus fuscicollis), dann als eigenständige Art[1] und wird in neueren Veröffentlichungen dem Schwarzmanteltamarin (Leontocebus weddelli) zugeordnet. Von diesem unterscheidet er sich genetisch überhaupt nicht, wurde wegen der stark abweichenden Fellfarbe aber nicht mit der Nominatform synonymisiert, sondern bekam einen Status als Unterart.[2][3][4]
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gebietsweise stellt die Zerstörung ihres Lebensraums eine Bedrohung für die Art dar, insgesamt ist sie aber weit verbreitet und wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) gelistet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-43645-6.
- A. B. Rylands & R. A. Mittermeier: Family Callitrichidae (Marmosets and Tamarins). Seiten 328 und 330 in Russell A. Mittermeier, Anthony B. Rylands & Don E. Wilson: Handbook of the Mammals of the World: Primates: 3. ISBN 978-8496553897
- Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Ausgabe. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Colin Groves. 2001. Primate taxonomy. Washington D.C.: Smithsonian Institution Press.
- ↑ Christian Matauschek, Christian Roos & Eckhard W. Heymann: Mitochondrial phylogeny of tamarins (Saguinus, Hoffmannsegg 1807) with taxonomic and biogeographic implications for the S. nigricollis species group. American Journal of Physical Anthropology, Vol 144, Issue 4, DOI: 10.1002/ajpa.21445
- ↑ Christian Matauschek, Eckhard W. Heymann, Knut Finstermeier & Christian Roos: Complete mitochondrial genome data reveal the phylogeny of callitrichine primates and a late Miocene divergence of tamarin species groups. PLOS ONE
- ↑ Rylands & Mittermeier, Seite 328 u. 329.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Saguinus melanoleucus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: Rylands, A.B. & Mittermeier, R.A., 2008. Abgerufen am 18.1.2009.