Wikipedia:Silberwissen/Archiv/Generation 50plus/Projektideen

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Zweck dieser Seite[Quelltext bearbeiten]

Diese Seite dient als Ideensammlung für ein größeres Forschungsprojekt einer Schweizer Hochschule in Zusammenarbeit mit dem Verein Wikimedia Schweiz und weiteren Partnern. Eines der Hauptziele des Forschungsprojekts besteht darin, Methoden und Massnahmen zu entwickeln, die es erlauben, mehr ältere Menschen zum aktiven Mitmachen in zielgerichteten Online-Communities zu bewegen. Da sich die Philosophie des Forschungsprojekts mit den Anliegen des „Generation 50plus“-Programms weitgehend deckt, werden die Projektideen hier im Wiki entwickelt - in der Hoffnung, dadurch auch gleich für die bevorstehende Projektplanung seitens von Wikimedia Deutschland Vorarbeit zu leisten.

Die Entwicklung von Ideen erfolgt nach dem folgenden Muster:

  1. Kurzer Überblick über relevante Aspekte, die entweder aus bisherigen Erfahrungen aus der Praxis oder aus der wissenschaftlichen Literatur hervorgehen.
  2. Kurze Diskussion bzw. Argumentation, wie die gewonnenen Erkenntnisse in neue Projektideen einfließen könnten.
  3. Konkrete Ansätze für Projektideen.

Ergänzungen sind erwünscht. Die „Diskussions“-Absätze auf dieser Seite dienen der Zusammenfassung der wichtigsten Argumentationsstränge, die den einzelnen Projektideen zugrunde liegen. Forenartige Diskussionen können auf der Diskussions-Seite geführt werden.

Es wird davon ausgegangen, dass das „Problem“ analytisch in zwei „Etappen“ gegliedert werden kann:

  • In der Phase der Mobilisierung sind folgende Fragen relevant: Wen sprechen wir am besten an (Zielgruppen-Profile)? Wie und wo sprechen wir die jeweiligen Zielgruppen am besten an? Welche ersten Informationen und Hilfestellungen werden benötigt?
  • Nach der Einführungsphase spielt die Integration und die Motivation eine wichtige Rolle. Hier lautet die Hauptfrage: Wie stellen wir sicher, dass sich eine ältere Person als Wikipedia-Autorin/Autor wohl fühlt, ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen kann und gleichzeitig dazu beträgt, die Ziele der Community zu fördern?

Wichtig ist zudem, dass wir uns im Klaren sind über die breite Palette von möglichen Betätigungen innerhalb von Wikimedia-Projekten und diese Vielfalt von Möglichkeiten des Engagements auch kommunizieren (siehe Szenarien für die Beteiligung).


Mobilisierung[Quelltext bearbeiten]

Faktoren, welche die Computer- und Internet-Nutzung beeinflussen[Quelltext bearbeiten]

In der Literatur zum Computer- und Internet-Nutzungsverhalten werden folgende Faktoren identifiziert, welche die Computer-Nutzung bzw. dessen Nichtnutzung beeinflussen:

  • Sozio-ökonomische Faktoren
  • Das familiäre Umfeld
  • Gesundheitliche Faktoren
  • Einstellungen und Motivationen

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Relevanz der „sozialen Einbettung“[Quelltext bearbeiten]

Verschiedentlich wurde darauf hingewiesen (so z.B. durch Vertreter von Senioren-Communities, aber auch von Frank Schulenburg aufgrund seiner Erfahrungen in Einführungskursen), wie wichtig die „soziale Einbettung“ bei der Einführung in die Wikipedia ist, wenn nachhaltige Ergebnisse erzielt werden sollen. [expand]

Diskussion[Quelltext bearbeiten]

Um die „soziale Einbettung“ zu gewährleisten, bieten sich mehrere Strategien an:

  • Man wendet sich an bereits existierende Communities (z.B. Vogelfreunde, Wanderclubs, etc.) und versucht herauszufinden, inwiefern die Mitarbeit in der Wikipedia für sie eine Bereicherung und Ergänzung ihrer eigenen Aktivitäten darstellen würde.
  • Man versucht Teilnehmende von Einführungskursen zu existierenden Wikimedia-Gruppen bzw. -Projekten hinzuführen.
  • Man lässt Kursteilnehmende Gruppenaufträge ausführen - in der Hoffnung, dass sich unter ihnen eine Gruppe bildet.


Relevanz des „Sinns“, der in der aktiven Beteiligung gesehen wird[Quelltext bearbeiten]

Wenn Hinderungsründe für die Internet-Nutzung (und auch aktive Mitarbeit in der Wikipedia) diskutiert werden, werden technische Hürden oftmals überbewertet. In der Realität wird immer wieder beobachtet, dass sobald die Nutzung bzw. die Mitarbeit als sinnvoll begriffen wird, auch die technischen Hürden kein grosses Hindernis darstellen. [expand]


Präferenzen bezüglich der Kohorte[Quelltext bearbeiten]

Hypothese: Es gibt ältere Menschen, die sich lieber in Online-Communities für Senioren tummeln, und andere die eher den generationenübergreifenden Kontakt suchen. [expand]


Gender-Gap[Quelltext bearbeiten]

Orte, wo ältere Menschen angesprochen werden können[Quelltext bearbeiten]

  • Internet- und Computer-Einführungskurse
  • Internet-Cafés für Senioren (z.B. in Betagtenzentren)
  • Universität des Dritten Alters
  • Bestehende, von Senioren dominierte Offline-Communities
  • Ältere Arbeitslose über die Arbeitsmarktbehörde


Diskurs, Selbst-Identität und Stereotypen[Quelltext bearbeiten]

Theoretischer Ansatz / Grundüberlegungen[Quelltext bearbeiten]

Der soziolinguistische Begriff des „Diskurses“ verweist auf die sozialen Aspekte von Sprache; also darauf, wie durch Sprache Sinn konstruiert wird, wie Identitäten konstruiert werden, usw. Soziolinguistische Kategorien sind in allen Bereichen unserer Gesellschaft anzutreffen. Sie variieren je nach Kontext und strukturieren unsere Wahrnehmung der Realität.

Personen werden durch die Art und Weise, wie über sie gesprochen wird, Identitäten zugeschrieben - dies gilt sowohl für Diskurse von anderen über eine bestimmte Person oder Personenkategorie als auch für Diskurse dieser Person bzw. Personenkategorie über sich selber (vgl. Shotter and Gergen (1989), zitiert in [1]).

Das Bild, das in Medien von verschiedenen Altersgruppen gezeichnet wird, ist heute vielfältiger als früher und bietet unterschiedliche Identifikationsmöglichkeiten. Nichtsdestotrotz schränken gängige Stereotypen, der hohe Stellenwert des sozialen Merkmals „Alter“ und routinemäßige Zuschreibungen von Eigenschaften die Alters-Selbst-Identität ein.

Ganz allgemein haben Menschen unterschiedliche stereotype Vorstellungen von älteren Menschen - gewisse sind eher positiv konnotiert, andere eher negativ. Die Stereotypen unterscheiden sich von Person zu Person, wobei die Komplexität der Stereotypen, die jemand in Bezug auf ältere Menschen hat, in der Regel mit zunehmenden Alter zunimmt. [2] Die Stereotypen beeinflussen das Bild, das wir von der Kommunikations-Kompetenz von älteren Menschen haben. Zudem beeinflussen sie die Art und Weise, wie wir mit älteren Menschen kommunizieren (z.B. indem wir einen bevormundenden Kommunikationsstil verwenden). Dabei hat sich herausgestellt, dass ältere Menschen, die mit einem positiven Stereotyp in Verbindung gebracht wurden, weniger Kommunikationsschwierigkeiten haben als solche, denen a priori eher negative Eigenschaften zugeschrieben wurden. [3]

So kann eine inadäquate Kommunikationsweise gegenüber älteren Menschen, die sich mehr an Stereotypen orientiert als an persönlichen Bedürfnissen, dazu führen, dass ältere Menschen in ihren Kommunikationsmöglichkeiten beschränkt werden und Interaktionen als unbefriedigend erleben. Eine längere Konfrontation mit solch unangemessenem Kommunikationsverhalten kann zu einer Verminderung des psychischen Wohlbefindens und zu einem Verlust der eigenen Wertschätzung führen - mit ernsthaften Folgen für die Gesundheit. [4]

Diskussion[Quelltext bearbeiten]

Wenn wir im Rahmen von Online Communities ältere Menschen ansprechen möchten, ist ein bewusster Umgang mit soziolinguistischen Kategorien zielführend. Besonderes Augenmerk ist auf so genannte „Self-Fulfilling Prophecies“ zu richten: Wer auf der Kommunikationsebene dauernd mit einem negativen Alters-Stereotyp konfrontiert wird, hat mehr Mühe, wirksam zu kommunizieren, als jemand, der mit positiven Stereotypen in Verbindung gebracht wird. Es scheint daher wichtig, dass im Rahmen des „Generation 50+“ solche positiven Stereotypen gepflegt werden, indem ältere Wikipedianer etwas mehr ins Licht der Community-Öffentlichkeit gerückt werden.

Interessant ist dabei auch die Feststellung, dass jüngere Menschen von „den Alten“ ein viel homogeneres und rudimentäreres Bild haben, als die älteren Menschen selbst. Analoge Phänomene kann man in Bezug auf fremde Kulturen beobachten - je fremder einem eine Kultur ist, desto eher fehlen einem die Analysekategorien, um innerhalb dieser Kultur unterschiedliche Facetten und Strömungen zu identifizieren. Wenn nun ein Bedürfnis-gerechter Umgang mit älteren Wikipedianern angestrebt werden soll, sollten wir darauf hinarbeiten, das Bild, das jüngere Wikipedianer von den älteren Autorinnen und Autoren haben, zu verfeinern.

Wenn ältere Menschen neu für die aktive Mitarbeit in der Wikipedia gewonnen werden sollen, scheint es wichtig, diese Personen von Anfang an mit unterschiedlichen „Rollenbildern“ von älteren Wikipedianern zu konfrontieren. Folgende Annahme scheint berechtigt: je heterogener das Bild gezeichnet wird, desto leichter fällt die Identifikation jedes/jeder Einzelnen mit einem möglichen Engagement im Bereich der Online-Community.

Ansätze für Projektideen[Quelltext bearbeiten]

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Integration / Motivation[Quelltext bearbeiten]

„Social Identity Theory“ und Alter[Quelltext bearbeiten]

Die soziale Identität ist Teil des persönlichen Selbstkonzepts. Sie ist auf das Gefühl der Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Gruppen sowie auf die emotionale Bewertung dieser Zugehörigkeit zurückzuführen. [5] Siehe dazu den ausführlichen Artikel zur Theorie_der_sozialen_Identität.

Diskussion[Quelltext bearbeiten]

Ansätze für Projektideen[Quelltext bearbeiten]

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Integrations-Ansatz[Quelltext bearbeiten]

Entwicklungs-Ansatz[Quelltext bearbeiten]

Latenz von altersspezifischen Informationen: Implikationen für die Kommunikation[Quelltext bearbeiten]

Gesundheitliche Beschwerden und Einschränkungen im Alter[Quelltext bearbeiten]

Szenarien für die Beteiligung[Quelltext bearbeiten]

Bibliographische Angaben[Quelltext bearbeiten]

  1. Coupland, Nikolas and Coupland, Justine (1995). Discourse, Identity and Aging. In: Nussbaum, Jon F. and Coupland, Justine (1995). Handbook of Communication and Aging Research. Mahwah, New Jersey: Lawrence Erlbaum Associates. Pages 79-103.
  2. Hummert, Mary Lee; Shaner, Jane L.; Garstka, Teri A. (1995). Cognitive Processes Affecting Communication With Older Adults: The Case for Stereotypes, Attitudes, and Beliefs About Communication. In: Nussbaum, Jon F. and Coupland, Justine (1995). Handbook of Communication and Aging Research. Mahwah, New Jersey: Lawrence Erlbaum Associates. Pages 105-131. Seite 117.
  3. Hummert, Mary Lee; Shaner, Jane L.; Garstka, Teri A. (1995). Cognitive Processes Affecting Communication With Older Adults: The Case for Stereotypes, Attitudes, and Beliefs About Communication. In: Nussbaum, Jon F. and Coupland, Justine (1995). Handbook of Communication and Aging Research. Mahwah, New Jersey: Lawrence Erlbaum Associates. Pages 105-131. Seiten 122f.
  4. Harwood, Jake; Giles, Howard; Ryan, Ellen B. (1995). Aging, Communication, and Intergroup Theory: Social Identity and Intergenerational Communication. In: Nussbaum, Jon F. and Coupland, Justine (1995). Handbook of Communication and Aging Research. Mahwah, New Jersey: Lawrence Erlbaum Associates. Pages 133-159. Seite 144.
  5. Tajfel, H. (1982). Gruppenkonflikt und Vorurteil. Bern; Göttingen; Seattle; Toronto: Verlag Hans Huber. Seite 102.