William Bigelow Easton

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William Bigelow Easton ist ein US-amerikanischer Mathematiker, der sich mit axiomatischer Mengenlehre befasst.

Easton erhielt seinen Bachelor-Abschluss an der Cornell University bei Anil Nerode[1] und wurde 1964 an der Princeton University bei Alonzo Church promoviert (Powers of regular cardinals).[2] Danach war er bei der Applied Logic Corporation in Princeton.[3] Anfang der 1970er Jahre war er Lecturer in Informatik an der Rutgers University.[4]

Er ist für den Satz von Easton bekannt, den er in seiner Dissertation bewies und der nach Paul Cohens Beweis der Unabhängigkeit der Kontinuumshypothese (CH) in der ZF-Mengenlehre mit Cohens Forcing-Methode zeigte, dass die Verletzung der verallgemeinerten CH bei regulären Kardinalzahlen beinahe beliebig sein konnte. Zuvor hatte dazu schon Robert M. Solovay Teilresultate erzielt. Die von Easton entwickelte Forcing-Methode wird auch Easton Forcing (oder Class Forcing) genannt. Er entwickelte sie im Rahmen seiner Dissertation in wenigen Wochen nachdem er eine Vorlesung von Cohen im Mai 1963 am Institute for Advanced Study in Princeton hörte, in der er seine Forcing Methode erklärte. Der Preprint von Easton fand weite Verbreitung und machte einen breiteren Kreis von Logikern mit der Forcing-Methode bekannt.[5]

Außer der aus seiner Dissertation entstandenen Arbeit publizierte er wenig zur Mengenlehre.[6] Als Informatiker befasste er sich mit Betriebssystemen.[7]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Powers of regular cardinals, Annals of Mathematical Logic, Band 1, 1970, S. 139–178 (Dissertation)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erinnerungen von Nerode auf seiner Webseite
  2. William Bigelow Easton im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
  3. James Cattell (Hrsg.) American Men of Science 1965. Nach den Angaben in seinem Aufsatz von 1970 (s. Schriften) war er dort noch 1969. Um 1970 geriet die Firma in finanzielle Schwierigkeiten und meldete 1975 Insolvenz an.
  4. Saul Amarel, Proposal for a Ph.D. Program in Computer Science, Rutgers University 1970
  5. Nerode, loc. cit.
  6. 1965 bespricht er den Aufsatz von Paul Cohen The Independence of the Continuum Hypothesis (Proc. Nat. Acad. 1963/64) im J. of Symbolic Logic, Band 30, S. 398–399 und in derselben Ausgabe A minimal model of set theory von Cohen. Außerdem eine Ankündigung seiner Dissertation Proper classes of generic sets, Notices AMS 1964
  7. William B. Easton Process Synchronization without Long-Term Interlock, SOSP '71, Proceedings of the third ACM symposium on Operating systems principles 1971, S. 95–100. Auch als Informatiker scheint er nicht viel mehr veröffentlicht zu haben. 1964 publizierte er mit James H. Bennett Semi-Automated Mathematics - SAM IV (Defense Technical Information Center) über Experimente zu automatischen Beweissystemen in der Logik.