Wissensaktivierung
Mit dem Begriff der Wissensaktivierung – im weitesten Sinne als Aktivierung des Vorwissens zu verstehen – wird die Bewusst- und Verfügbarmachung bereits vorhandenen individuellen Wissens in einer Person bezeichnet, zu dem der aktive Zugriff aus diversen Gründen zuvor versperrt war. Im Mittelpunkt des Vorgangs stehen eine Identifizierung impliziten Wissens und dessen Überführung in stabiles explizites Wissen. Wissensaktivierung bedeutet darüber hinaus die Vernetzung des neu verfügbar gewordenen Wissens mit dem bereits vorhandenen nutzbaren Handlungswissen und die Bewusstmachung des damit verbundenen inneren Geschehens. In diesem Sinne kommt der Wissensaktivierung eine nicht vernachlässigbare Funktion bei Verstehens- und Lernprozessen zu.
Wissensaktivierung spielt beim „Textverstehen“ im Medien-unterstützten Fremdsprachenunterricht eine Rolle.[1] Des Weiteren beim „Textverstehen“ und „Bewerten“ im Rahmen des literarischen Lesens ist der Begriff von Bedeutung.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrike-Marie Krause, Robin Stark: Vorwissen aktivieren. In: Heinz Mandl, Helmut Felix Friedrich (Hrsg.): Handbuch Lernstrategien. Hogrefe Verlag, Göttingen 2006, ISBN 3-8017-1813-1, S. 38–49.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Barbara Biechele: Strategien der Wissensaktivierung beim Verstehen von Fernsehtexten im Fremdsprachenunterricht. In: Communications: the European journal of communication research. (ISSN 0341-2059) Bd. 18, H. 1 (1993), S. 31–43.
- ↑ Tobias Stark: Zur Interaktion von Wissensaktivierung, Textverstehens- und Bewertungsprozessen beim literarischen Lesen – Erste Ergebnisse einer qualitativen empirischen Untersuchung. In: Iris Winkler, Nicole Masanek, Ulf Abraham (Hrsg.): Poetisches Verstehen. Literaturdidaktische Positionen – empirische Forschung – Projekte aus dem Deutschunterricht. Schneider-Verl. Hohengehren, Baltmannsweiler 2010, ISBN 978-3-8340-0706-3, S. 114–132.