Wolf’s Lair Abyss

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Wolf’s Lair Abyss
EP von Mayhem

Veröffent-
lichung(en)

1997

Label(s) Misanthropy Records

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Black Metal

Titel (Anzahl)

5

Länge

24 min 41 s

Besetzung
  • Bass: Jørn Stubberud (Necrobutcher)

Produktion

Kristoffer Rygg

Studio(s)

Studio Studio, Far Out Studio
Jester Studio (Mix)

Chronologie
De Mysteriis Dom Sathanas
(1994)
Wolf’s Lair Abyss Grand Declaration of War
(2000)

Wolf’s Lair Abyss ist eine EP der norwegischen Metal-Band Mayhem und der erste Teil des Konzeptalbums Grand Declaration of War.[1][2]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die EP ist die erste Veröffentlichung Mayhems mit ihrem damals neuen Gitarristen Blasphemer und ohne den 1993 vom Bassisten Varg Vikernes, der auf De Mysteriis Dom Sathanas zu hören ist, ermordeten Gitarristen Euronymous. Außerdem ist Maniac zum ersten Mal seit der ersten EP Deathcrush wieder Sänger der Band. Die Band bezeichnet die EP als Neuanfang nach dem Tod von Euronymous, Wolf's Lair Abyss sei der erste Teil eines Gesamtkonzeptes, das mit Grand Declaration of War fortgesetzt wurde.[3]

Die Aufnahmen stellten sich als schwierig heraus. Sie mussten nach den ersten beiden Stücken The Vortex Void of Inhumanity und I Am Thy Labyrinth zunächst beendet werden, weil die Lieder Blasphemer nicht schnell genug gespielt waren und Symbols of Bloodswords noch nicht fertig geschrieben war. Schlagzeuger Hellhammer reiste zunächst nach Deutschland, um dort an Aufnahmen mit Covenant teilzunehmen. Nach seiner Rückkehr wurde Ancient Skin aufgenommen und schließlich die beiden noch fehlenden Stücke.[4] Produziert wurde die EP von Kristoffer „Garm“ Rygg, dem Kopf der Band Ulver.

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Vortex Void of Inhumanity – 2:21
  2. I Am Thy Labyrinth – 5:26
  3. Fall of Seraphs – 6:02
  4. Ancient Skin – 5:28
  5. Symbols of Bloodswords – 5:24

Stil und Texte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolf’s Lair Abyss stellt stilistisch eine Abkehr vom klassischen Black Metal dar, an dem die Band sich erst wieder teilweise auf dem 2008 veröffentlichten Album Ordo Ad Chao orientierte; die Musik „kann einfach nicht mit anderen Bands dieses Genres verglichen werden, aber auch nicht mit den anderen Werken Mayhems (am wenigsten mit "Grand Declaration Of War").“[5] Die Musik wurde von Blasphemer, die Texte von Maniac geschrieben. Diese sind okkultistisch und antichristlich geprägt und behandeln dunkle Elemente.[6][7] Wolf’s Lair Abyss experimentiert mit elektronischen Klängen und Schlagzeugspuren, die in dieser Art schon im von Conrad Schnitzler komponierten Intro Silvester Anfang der Deathcrush-EP zu hören waren. Das Intro The Vortex Void of Inhumanity „besteht aus einerseits einigen Fanfaren-Lauten, anderseits aus kosmischen Klängen, die gegen Ende mit klaren Vocals und danach rauen Vocals begleitet werden.“[5] Maniac wiederholt hier mehrmals den Satz: „Militant men in peaceful times attack themselves“.

Maniacs Gesangsstil unterscheidet sich erheblich von dem auf der Deathcrush-EP; Lars Christiansen von The Metal Crypt bezeichnet ihn als stellenweise mit dem tibetanischer Mönche vergleichbar, ihm zufolge verleiht er dem Klang zusätzliche Dynamik und der EP eine unheimliche Atmosphäre.[8]

In dem Lied I Am Thy Labyrinth wird die Menschheit als verlassen und dem Sprecher untertan beschrieben, der das Rätsel des ewigen Lebens gelöst hat:

“For what is humanity
If not forlorn
And crawling to my hands
When the moment sings

For I have read the signs
And I have solved the riddle
of eternal life”

„Denn was ist die Menschheit
Wenn nicht verlassen
Und zu meinen Händen kriechend
Wenn der Moment singt

Denn ich habe die Zeichen gelesen
Und ich habe das Rätsel ewigen Lebens gelöst“

Mayhem: I Am Thy Labyrinth

Das Lied Fall of Seraphs bezieht sich auf den Sündenfall, der dem Leben einen sauren Geschmack verliehen hat. Das Christentum wird als abstoßend bezeichnet und der Fall der Seraphim proklamiert.

In dem Lied Ancient Skin sieht der Sprecher jenseits der angsterfüllten Gesichter der anderen in die dahinter verborgenen Geister und lebt so die Lüge der Schwachen. Er wendet sich reiner Wut zu und findet sich in einem Abgrund wieder. Nachdem er so die Fülle erlangt hat, sendet er eine Dämonenrasse zur Erde, die über Ewigkeiten von den Menschen verleugnet wurde, und geht über den sterbenden Boden. Gräuel werden zu Schönheiten und Folterinstrumente zu Kunst. Der Sprecher hält sich außerhalb der Städte auf und weint beim Morgengrauen.

Bei Symbols of Bloodswords sind die Sterne im Norden und die Moral der Menschen erloschen. Ein Krieg ist noch auszufechten, nämlich der totale Krieg. Bei Symbols of Bloodswords wird die Geschwindigkeit des Gitarrenspiels hin und wieder gedrosselt, was die Dissonanzen hervorhebt.[8] Das letzte Riff wurde auch als erstes Riff auf Grand Declaration of War verwendet.[2]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die EP wurde von Fans der ersten Werke oft kritisiert; ein Mitglied der Band Negator kritisierte, die Band habe mit Wolf’s Lair Abyss „versucht, sich selbst zu kopieren – hat nicht geklappt. Danach war es vorbei.“[9] A von Armagedda hörte nach Wolf’s Lair Abyss auf, Mayhem zu hören.[10] Wolf-Rüdiger Mühlmann vom Rock Hard charakterisiert die EP als „[e]klig, evil, voller zerreißender Spannung, meist in hoher Geschwindigkeit mit kernig-simplen Riffs und klatschfett produziert“.[11] Für wot4N vom Bloodchamber-Webzine stand die EP „dem alten Material in nichts nach. Es war zwar schick nur die alten Mayhem zu mögen aber für mich stand das nie zur Debatte. „WLA“ und auch „Mediolanum Capta Est“ boten trotz oder vielleicht gerade wegen der Umstände die die Band begleiteten zutiefst bösartige Musik.“[12] Für ploetzinho vom Metalglory Magazine ist Wolf’s Lair Abyss „einfach das Album der Norweger schlechthin […], da die rohe Brutalität, Aggressivität und Stärke der 4 Ausgeburten der Hölle einfach nur überzeugen können“.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. news. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juni 2007; abgerufen am 4. Dezember 2009 (englisch).
  2. a b Scott Hefflon: The True Mayhem, The Black Metal Legends. 2000, abgerufen am 8. Dezember 2009 (englisch).
  3. Götz Kühnemund: Unglaubliche Entwicklung. Interview mit Mayhem. In: Rock Hard. Nr. 159.
  4. Mayhem : An Interview With Hellhammer By Abbas. Teufel's Tomb, abgerufen am 18. Dezember 2009 (englisch).
  5. a b c ploetzinho: Mayhem Wolf's Lair Abyss. METALGLORY Magazine, 3. März 2002, abgerufen am 19. Dezember 2009.
  6. Knut Steen: Maniac: 13 years with Norway’s most notorious band (Part 1). 5. Juni 2005, abgerufen am 8. Januar 2010 (englisch).
  7. Knut Steen: Maniac: 13 år med Norges mest beryktede band. 21. Januar 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. September 2007; abgerufen am 8. Januar 2010 (norwegisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ballade.no
  8. a b Lars Christiansen: Mayhem – Wolf's Lair Abyss Review. The Metal Crypt, 19. September 2007, abgerufen am 19. Dezember 2009 (englisch).
  9. SasH: AS NEGATOR Interview. 2004, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. Dezember 2009.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ancientspirit.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. Frank Stöver: ARMAGEDDA. Voices from the Darkside, abgerufen am 19. Dezember 2009 (englisch).
  11. Wolf-Rüdiger Mühlmann: Review zu Wolf’s Lair Abyss. In: Rock Hard. Nr. 128.
  12. wot4N: Mayhem – Grand Declaration Of War. Bloodchamber.de, 22. Juli 2002, abgerufen am 19. Dezember 2009.