Zenobia (Schiff)

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Zenobia p1
Schiffsdaten
Schiffstyp RoRo
Klasse Challenger-Klasse
Bauwerft Kockums Varv AB, Sweden
Stapellauf 11. August 1979
Indienststellung Juni 1980
Verbleib Am 7. Juni 1980 bei Larnaka gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 172,2 m (Lüa)
Breite 28 m
Tiefgang (max.) 13,01 m
Vermessung 10.000 BRT

Die Zenobia war eine schwedische RoRo-Fähre, die auf ihrer Jungfernfahrt am 7. Juni 1980 im Mittelmeer vor Larnaka sank. Das Wrack befindet sich in einer Tiefe von rund 42 Metern und gilt als beliebtes Taucherziel.

Die Zenobia wurde in der Kockums-Werft in Malmö gebaut und hatte ihren Stapellauf am 11. August 1979.[1] Am 30. Oktober 1979 wurde sie an die Reederei AB Nordö ausgeliefert.[1] Als Flaggschiff der sogenannten „Challenger“-Klasse war vorgesehen, dass sie den Fährverkehr zwischen dem Balkan und Griechenland nach Tartus (Syrien) bedient. Die Strecke galt zu dieser Zeit als wichtige Handelsroute, insbesondere mitteleuropäische Speditionen versorgten den Orient im LKW-Güterverkehr.

Ab dem 20. Januar 1980 bediente die Zenobia eine verlängerte Linie zwischen Koper (heutiges Slowenien) über Volos (Griechenland) nach Tartus (Syrien).[1]

Am 28. Mai 1980 startete die Zenobia in Koper ihre Unglücksfahrt nach Syrien.[2] An Bord befanden sich rund 200 Passagiere; außerdem war sie mit je nach Quelle 120–150 Lastwagen, darunter 23 Fahrzeuge aus Österreich, beladen.[2][3] Während der Überfahrt nach Syrien wurde ab dem 3. Juni eine zunehmende Schlagseite nach Backbord festgestellt.[3] Obwohl es einem Technikerteam zeitweise gelang, die Schlagseite zu verringern, stellte sich in Larnaka erneut eine Krängung von 40° ein.

Am 6. Juni 1980 beschlagnahmten die Hafenbehörden die Fähre zwecks Klärung von Schadensersatzforderungen.[3] Sie sank am 7. Juni 1980 gegen 02:00 Uhr ca. 1.500 m vom Hafen entfernt an der Position 34° 53′ 21″ N, 33° 39′ 2″ OKoordinaten: 34° 53′ 21″ N, 33° 39′ 2″ O über die Backbordseite, nachdem sie bis kurz vor den Hafen von Larnaka geschleppt wurde.[4][5]

Alle Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten rechtzeitig evakuiert werden, so dass keine Menschen ums Leben kamen.

Die Zenobia liegt seither auf der Backbordseite auf einer Sandbank in einer Tiefe von 43 m. Die steuerbordseitige Bordwand erreicht man in einer Tiefe von rund 18 m.

Für das Verhalten der Fähre gibt es keine offizielle Erklärung. Es wird angenommen, dass ein Defekt im automatischen Ballasttanksystem vorlag, welches eigentlich eine Krängung des Schiffes durch das Füllen der gegenseitigen Ballasttanks mit Seewasser ausgleichen sollte. Möglicherweise wurde das System bei der Zenobia falsch programmiert, was zu einer Befüllung der gleichseitigen Ballasttanks führte. Dadurch verstärkte sich die Schlagseite immer weiter, bis schließlich die Ladung verrutschte. Von diesem Moment an war das Schiff nicht mehr zu retten.

Bisweilen findet man im Internet auch Quellen, die menschliches Versagen, Versicherungsbetrug oder Sabotage als Unfallursache annehmen. Hierzu gibt es jedoch keine belastbaren Nachweise.

LKW-Modelle älterer Bauart beim Wrack der Zenobia (2003)

In der Tauchszene gilt die Zenobia als eines der Top-Ten-Wracks weltweit. Sie ist mit seiner Länge von 172 m und 23 m Breite das größte betauchbare Wrack im Mittelmeer. Aufgrund der normalerweise sehr guten Sicht (rund 15 m), der im Sommer milden Wassertemperaturen (im Sommer in 30 m Tiefe um 20 °C) sowie der meist geringen Strömung lässt sich das Wrack auch mit unterschiedlichen Ausbildungsständen gut erreichen.

Je nach Fertigkeiten besteht für fortgeschrittene Taucher die Möglichkeit, in das Wrack einzudringen. Dennoch ist Vorsicht geboten: Durch Selbstüberschätzung ist es in der Vergangenheit immer wieder zu Unglücksfällen gekommen, bei denen Taucher starben.

  • Zenobia – Zypern. In: Unterwasser, Ausgabe 12, Olympia, Nürnberg 2009, S. 82, ISSN 0947-9155.
  • Monty Halls, Miranda Krestovnikoff: Tauchen, Technik, Ausrüstung, Unterwasserwelt, Tauchreviere (Originaltitel: Scuba Diving, übersetzt von Michael Kokoscha, Redaktion Julia Niehaus). Dorling Kindersley, München 2007, S. 214–215, ISBN 978-3-8310-1021-9 (= Kompakt & Visuell).
Commons: Zenobia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Michael Faste, Markus Schär, Ferdy de Martin (Hrsg.): Transorient Edition II: Bilder und Geschichten aus dem Nah-Ostverkehr. Edition 5000, 2012, ISBN 978-3-931691-58-5.
  2. a b Facebook. Abgerufen am 29. Oktober 2024.
  3. a b c Facebook. Abgerufen am 29. Oktober 2024.
  4. Facebook. Abgerufen am 29. Oktober 2024.
  5. Erich Steiger: Zenobia wurde noch stabilisiert und bis vor Zypern geschleppt, wo sie dennoch versank. In: Facebook. 12. März 2022, abgerufen am 29. Oktober 2024.