Zicke zacke zicke zacke hoi hoi hoi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Oktober 2020 um 19:10 Uhr durch Holmium (Diskussion | Beiträge) (+Ergänzung, Vorlage). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Zicke zacke zicke zacke hoi hoi hoi ist ein Schlachtruf, der unter Kirmesburschen, im Karneval, im Sport[1] und sonst beim gemeinsamen Alkoholgenuss als Trinklied Verwendung findet.

Ausgeführt wird der Ruf meist als Wechselgesang zwischen dem Anführer und der Gruppe. Der Anführer ruft: Zicke zacke zicke zacke! und die Gruppe antwortet: Hoi hoi hoi!, auch Hey, hey, hey!, Hei, hei, hei sowie ursprünglich wohl Heu, Heu, Heu! (für Soldaten typische Verballhornung: Anführer: Was frisst die Kuh, was scheißt die Kuh? - Gruppe: Heu, Heu, Heu!).

Hintergrund dürfte der schon in Preußen geübte Spruch Zicke Zacke sein. Das Zicke Zacke, Infanterie wurde von Herms Niel 1935 für die Wehrmacht vertont. Auszüge aus dem Text dieses Liedes wurden von Wolfgang Borchert in „An diesem Dienstag“ verarbeitet als Zicke Zacke juppheidi. Schneidig ist die (deutsche) Infanterie.

Ebenfalls 1935 erschien das Buch für die Hitlerjugend von Trude Sand mit dem Titel Zicke zacke Landjahr Heil! Leben, Treiben, Taten und Abenteuer der Jungen und Mädel im Landjahr (Stuttgart: Union 1935). Dass der dreifache Ruf schon in den 1930er Jahren weit verbreitet war, belegt ein Bericht von Rudi Frohloff im „Heimatblatt der ehemaligen Kirchengemeinden Landsberg/Warthe Stadt und Land“ vom Juni 2006.[2] Auch Henri Nannen berichtete, der Titel seiner 1948 erschienenen Jugendzeitschrift Zick Zack habe zu sehr an das bei der Hitlerjugend übliche Zicke zacke zicke zacke hoi hoi hoi erinnert.[3]

Zwischen 1999 und 2003 wurde dieser Ruf in der US-amerikanischen Fernsehsendung The Man Show mit Jimmy Kimmel und Adam Carolla als Trinklied verwendet, allerdings mit der falschen Aussprache "ziggy socky ziggy socky hoy hoy hoy!"

Einzelnachweise

  1. Jörg Kramer: Zicke zacke hoi hoi hoi. In: Der Spiegel. Nr. 36, 2011, S. 110–113 (online).
  2. siehe Seite 30
  3. DIE ZEIT 17/2000