Dionysaden

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Dionysaden
Die Dionysaden.
Die Dionysaden.
Gewässer Ägäisches Meer
Geographische Lage 35° 21′ N, 26° 11′ OKoordinaten: 35° 21′ N, 26° 11′ O
Dionysaden (Kreta)
Dionysaden (Kreta)
Anzahl der Inseln 4
Gesamte Landfläche 5,252 km²dep1
Einwohner unbewohnt

Die Inselgruppe Dionysaden (griechisch Διονυσάδες Dionysades (f. pl.), bei der Bevölkerung ist auch Γιανυσάδες Gianysades) gebräuchlich, liegt nordöstlich der griechischen Insel Kreta. Verwaltet werden die unbewohnten Inseln von der Gemeinde Sitia im Regionalbezirk Lasithi.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Inselgruppe liegt etwa 17 km nördlich der Bucht von Sitia (Όρμος Σητείας) und 12 km westlich vom Kap Sideros (Ακρωτήριο Σίδερος). Sie besteht aus den zwei größeren Inseln Giannisada und Dragonara, der kleineren Felseninsel Paximada und dem Felsen Paximadaki.

Die einzelnen Inseln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name griechischer Name Lage Fläche Höhe
Dragonara Δραγονάρα (f. sg.) 35° 20′ 41″ N, 26° 10′ 40″ O 2,892 km²[1] 128 m[2]
Giannisada Γιαννισάδα (f. sg.) 35° 19′ 39″ N, 26° 10′ 23″ O 2,098 km²[1] 147 m
Paximada Παξιμάδα (f. sg.) 35° 22′ 41″ N, 26° 10′ 27″ O 0,311 km²[1] 133 m
Paximadaki
(Prasonisi)
Παξιμαδάκι (n. sg.)
(Πρασονήσι)
35° 21′ 28″ N, 26° 10′ 41″ O 0,032 km²[3] 44 m

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Mythologie erhielten die Inseln ihren Namen vom Gott Dionysos, der die Inseln erschaffen hat.[4] Früher gehörten die Inseln zur Stadt Itanos im Nordosten von Kreta. Spuren von Besiedelung existieren lediglich auf Dragonara und Giannisada, sie sollen auch ein Aufenthaltsort von Piraten gewesen sein.[5] Überreste frühchristlicher Grabsteine befinden sich auf Dragonara, dort steht auch heute das einzige Gebäude der Inseln, die kleine Kirche Agios Andonios (Άγιος Αντώνιος).

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der ausgesetzten Lage haben Wind und Regen über die Jahre die Erde abgetragen. Die Inseln sind mit Ausnahme von Dragonara nahezu vegetationslos. Auf Dragonara wachsen die typischen Vertreter der Phrygana und wenige vom Wind geformte Büsche vom Phönizischen Wacholder (Juniperus phoenicea). Versuche, die Inseln zeitweise zur Beweidung von Schafe oder Ziegen zu nutzen, sind fehlgeschlagen.

Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Steilküsten der Dionysaden bieten ideale Brutplätze für verschiedene Vogelarten. Bedeutend sind die Brutkolonien des Gelbschnabel-Sturmtauchers und des Eleonorenfalkens. Zudem sind sie ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel, da die nächstgelegenen Inseln in der Ägäis etwa 100 km entfernt liegen. Die Dionysaden sind Teil des Natura-2000-Gebiets GR 4320006 Voreioanatoliko Akro Kritis: Dionysades, Elasa kai Chersonisos Sidero (Akra Mavrovouni – Vai – Akra Plakos) kai thalassia zoni (Βορειοανατολικό άκρο Κρήτης: Διονυσάδες, Ελάσα και Χερσόνησος Σίδερο – Άκρα Μαυροβούνι – Βάι – Άκρα Πλάκα και Θαλάσσια Ζώνη) und zugleich als Teil des Important Bird Area GR 192 Dionisiades Islands (Νήσοι Διονυσιάδες) eingestuft.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dietrich Ristow, Michael Wink: Recommendation for Bird Protection on the Dionisades Archipelago. Heidelberg 1995 (englisch, uni-heidelberg.de [PDF; 1,2 MB]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dionysaden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Charles Arnold (Hrsg.): Die Inseln des Mittelmeers. Ein einzigartiger und vollständiger Überblick. 2. Auflage. marebuch, Hamburg 2008, ISBN 978-3-86648-096-4.
  2. Crete / Κρήτη, Eastern Part 2, Touring Map, 1:100.000 (Karte). Harms ic, Klingenmünster 1997, ISBN 3-927468-17-7.
  3. Dietrich Ristow, Michael Wink: Recommendation for Bird Protection on the Dionisades Archipelago. Heidelberg 1995 (englisch, uni-heidelberg.de [PDF; 1,2 MB] Flächenangaben).
  4. Julius Friedrich Wurm (Übersetzer): Diodor's von Sicilien historische Bibliothek. 1. Abtheilung, Nr. 5, 75. Stuttgart 1831, S. 594 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Thomas Abel Brimage Spratt: Sailing Directions For The Island Of Candia Or Crete. London 1866, S. 18 (englisch, Textarchiv – Internet Archive).