Laubbachmühle (Naturschutzgebiet)

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NSG Laubbachmühle

Das Gebiet Laubbachmühle war ein Naturschutzgebiet bei Ostrach im baden-württembergischen Landkreis Sigmaringen in Deutschland. Es ist am 9. Januar 2017 im Naturschutzgebiet Pfrunger-Burgweiler Ried aufgegangen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das in Sichtweite des Naturschutzgebiets Pfrunger-Burgweiler Ried liegende Gelände diente früher als Streuwiese. Nachdem das Areal ab den 1960er Jahren nicht mehr landwirtschaftlich genutzt worden war, gefährdeten Schilf und Buschwerk das Biotop. Anlässlich von Plänen, das Hangquellmoor Laubbachmühle um den Laubbacher Mühleweiher in eine Kette von Fischteichen zu verwandeln, wurde das Land Baden-Württemberg auf Privatinitiative hin tätig und kaufte das Grundstück auf.[2] Das 3,2 Hektar große Gebiet wurde am 2. Juli 1981 unter Naturschutz gestellt.

Pflegetrupps des Landes beseitigten im zweijährlichen Turnus den Wildwuchs. Damit wurde Licht geschaffen für die nahezu ausgestorbene Artenvielfalt. Die Maßnahme hatte Erfolg. Gemäht wurde anfangs von Hand und mit Balkenmähern, heute kommen zur Räumung schwere Maschinen in den Einsatz.[3]

2017 wurde das Schutzgebiet in das Naturschutzgebiet Pfrunger-Burgweiler Ried integriert.

Typologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Naturschutzgebiet setzte sich zusammen aus Hangquellmoor, Nasswiesen, Streuwiesen, Fischteichen, Hochstauden, Großseggenbeständen und Kalk-Kleinseggenrieden.

Schutzzweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schutzzweck war die Erhaltung des Kalkquellmoor-Biotops mit seiner artenreichen, besonderen Flora und Fauna.[4]

Partnerschutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Naturschutzgebiet Laubbachmühle war umgeben vom LandschaftsschutzgebietAltshausen-Laubbach-Fleischwangen“ (4.36.050/4.37.030) und ist Teil sowohl des FFH-Gebiets „Pfrunger Ried und Seen bei Illmensee“ (8122342) als auch des VogelschutzgebietsPfrunger und Burgweiler Ried“ (8022401).

Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von weitem zeigt sich das Hangquellenmoor als Schilffläche. Bei näherer Betrachtung ist es Standort kalkliebender Pflanzengesellschaften und Orchideen. Auffallend verbreitet ist die rosarot blühende Mehlprimel, die von Kopfbinsenried (Primulo-Schoenetum) begleitet wird. Eingekehrt als Vertreterin der Orchideenarten ist das seltene, nur einzeln erscheinende Helm-Knabenkraut, während das Wollgras gruppenweise für Farbabwechslung sorgt.[3] Des Weiteren finden sich Duft-Lauch-Pfeifengras-Wiesen, Seggen, Binsen, Simsen und Sumpfpflanzen (Helophyten).[5]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Regierungspräsidium Tübingen, Referat für Naturschutz und Landschaftspflege (Hrsg.): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. 2. überarbeitete und ergänzte Auflage. Thorbecke, Ostfildern 2006, ISBN 3-7995-5175-1, S. 467–468.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen über das Naturschutzgebiet »Pfrunger-Burgweiler Ried« vom 9. Januar 2017. Abgerufen am 9. August 2018.
  2. Volker Lehmkuhl: Lothar Zier – ein Glück für das Ried und den Heimatbund. Hrsg. vom Schwäbischen Heimatbund, Mai 2003.
  3. a b Josef Unger: Wo Natur noch Natur sein darf. In: Südkurier vom 28. Mai 2010.
  4. Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, Abschnitt „Schutzzweck“
  5. Oberschwäbisches Hügelland. In: Natur- und Kulturlandschaft im Regierungsbezirk Tübingen. Analyse der landschaftsökologischen Grundlagen und Erstellen von Leitbildern für die Landschaftsentwicklung.

Koordinaten: 47° 55′ 6″ N, 9° 24′ 24″ O