Aluminiumtriformiat

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Strukturformel
Strukturformel von Aluminiumtriformiat
Allgemeines
Name Aluminiumtriformiat
Andere Namen
  • Aluminiumformiat
  • ALUMINUM TRIFORMATE (INCI)[1]
Summenformel C3H3AlO6
Kurzbeschreibung

weißer geruchloser Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7360-53-4
EG-Nummer 230-898-1
ECHA-InfoCard 100.028.089
PubChem 62632
ChemSpider 56385
Wikidata Q3748270
Eigenschaften
Molare Masse 162,03 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

1,6475 g·cm−3[2]

Löslichkeit

leicht löslich in Wasser (200 g·l−1 bei °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 318
P: 280​‐​305​‐​310​‐​338​‐​351[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Aluminiumtriformiat ist eine chemische Verbindung des Aluminiums aus der Gruppe der Carbonsäuresalze mit der Konstitutionsformel Al(HCOO)3 und eines der Aluminiumformiate.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aluminiumtriformiat kann durch Reaktion von Aluminiumhydroxid mit Ameisensäure oder durch Reaktion von Bariumformiat mit Aluminiumsulfat gewonnen werden.[3][4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aluminiumtriformiat ist ein weißer geruchloser Feststoff, der leicht löslich in Wasser ist. Er zersetzt sich bei Erhitzung über 325 °C.[2]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aluminiumtriformiat wird als Hilfsmittel zur Papierherstellung, als Beize in der Textilindustrie und als Adstringens in der Kosmetik verwendet.[5] Aluminiumtriformiat ist ein ausgezeichnetes Adsorbens für Kohlenstoffdioxid (CO2). Eine potenzielle Anwendung ist die Abscheidung von CO2 aus Rauchgasen konventioneller Kraftwerke, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.[6][7] Ausgenutzt wird hierbei, dass Aluminiumtriformiat eine, vergleichsweise einfach aufgebaute, Metallorganische Gerüstverbindung ist.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu ALUMINUM TRIFORMATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 28. Dezember 2019.
  2. a b c d e f g Eintrag zu Aluminiumtriformiat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 9. Dezember 2019. (JavaScript erforderlich)
  3. Moxi Xue, Baoyu Gao u. a.: Aluminum formate (AF): Synthesis, characterization and application in dye wastewater treatment. In: Journal of Environmental Sciences. 74, 2018, S. 95, doi:10.1016/j.jes.2018.02.013.
  4. Patent EP0591176B1: Verfahren zur Herstellung einer alkali- und/oder erdalkaihaltigen Aluminiumtriformiatlösung, hochkonzentrierte alkali- und/oder erdalkalihaltige Aluminiumtriformiatlösungen und ihre Verwendung. Angemeldet am 20. Juni 1991, veröffentlicht am 6. März 1996, Anmelder: Henkel KGAA, Erfinder: Loert Riese-Meyer, Rudolf Zausns-Huber.
  5. Werner Baumann, Herberg-Liedtke: Papierchemikalien Daten und Fakten zum Umweltschutz. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-58040-6, S. 371 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. This Simple Material Could Scrub Carbon Dioxide From Power Plant Smokestacks. In: nist.gov. 2. November 2022, abgerufen am 4. November 2022 (englisch).
  7. mdr.de: Sauberere Kohlekraftwerke? Mit Alu und Ameisensäure CO2 aus den Abgasen filtern. In: mdr.de. 3. November 2022, abgerufen am 4. November 2022.
  8. H. A. Evans, D. Mullangi, Z. Deng et al.: Aluminum Formate, Al(HCOO)3: an Earth-Abundant, Scalable and Highly Selective Material for CO2 Capture. In: Science Advances. Band 8, Nummer 44, 2. November 2022 doi:10.1126/sciadv.ade1473