„Semionotiformes“ – Versionsunterschied
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⚫ | Die '''Semionotiformes''' sind eine ausgestorbene Ordnung der [[Knochenfische]]. Zu der Ordnung wurden früher oft auch die [[Rezent (Biologie)|rezenten]] [[Knochenhechte]] (Lepisosteidae) gezählt, die heute aber meist in die Ordnung [[Lepisosteiformes]] gestellt werden. Heute werden drei Familien anerkannt, die [[Semionotidae]], die [[Callipurbeckiidae]] und die [[Macrosemiidae]]. |
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== Semionotidae == |
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Die Semionotidae, auch Lepidotidae genannt, waren kleine Raubfische und lebten vom Trias bis zur Kreidezeit. Es wurden etwa 25 Gattungen beschrieben, von denen ''[[Lepidotes]]'', ''[[Paralepidotus]]'' und ''[[Semionotus]]'' die bekanntesten sind. Die Semionotidae waren kleine Fische, die wahrscheinlich schnell schwimmen konnten. Ihre Schwanzflosse war annähernd symmetrisch, [[Rückenflosse]] und [[Afterflosse]] waren groß, hatten aber eine kurze Basis. Auf dem Rücken, vor der Rückenflosse hatten sie eine Reihe dorsaler Kielschuppen. Maxillare und Dentale stehen hervor und sind mit kleinen spitzen Zähnen besetzt. |
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== Merkmale == |
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In einigen Gebieten waren die Semionotidae sehr häufig und traten z. B. in den Seen des Newark-Beckens im heutigen [[New Jersey]] in [[Artenschwarm|Artenschwärmen]] auf. Die Seen des Newark-Beckens existierten vom späten Trias bis zur frühen Kreide und stehen im Zusammenhang mit der Entstehung des nördlichen [[Atlantik]]. Im Zug von vielen Zyklen entstanden immer wieder neue Seen, die in jahrtausendelangen, katastrophalen Trockenzeiten wieder verlandeten. Bildete sich ein neuer See wurde er schnell von Semionotiden besiedelt. Insgesamt wurden in den Sedimenten des Newark-Beckens etwa 2000 Fischfossilien gefunden. |
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[[Diagnose (Biologie)|Diagnostische]] Merkmale der Semionotiformes sind das Fehlen des Endopterygoid (ein paariger Hautknochen im Gaumen von Fischen), eine [[Stirnbein|Frontale]] die drei mal länger war als an ihrer größten Weite breit, lange und schmale [[Nasenbein|Nasalen]], eine ringförmige, knöcherne Verstärkung der [[Orbita]] die vorne offen war und deren hinterer Rand von schmalen oder röhrenförmigen Infraorbitalknochen gebildet wurde. Die Supraorbitalknochen (über den Augen) waren klein. Das Supracleithrum, ein Deckknochen des Schultergürtels, ist ohne konkave Gelenkfläche zur Artikulation mit der Posttemporale. Auf dem Grat zwischen den Kiemen und den Seiten des [[Cleithrum]] saßen eine oder zwei Reihen von Zähnchen. Der obere Rand der Schwanzflosse wird von schuppenartigen Flossenstrahlen gebildet. Ein oder zwei Reihen verlängerter Schuppen sassen am unteren Rand des Schwanzstiels. Die Schuppen der Semionotiformes sind noch von einer [[Ganoin]]lage bedeckt. |
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== Systematik == |
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Die Semionotiformes bilden mit den [[Knochenhechtartige]]n (Lepisosteiformes) und die keiner Familie zugeordneten Gattung ''[[Neosemionotus]]'' das Taxon der [[Ginglymodi]]. Zu den Semionotiformes gehören alle Taxa, die mehr mit ''[[Semionotus]]'' verwandt sind als mit ''[[Lepidotes]]'', ''[[Lepisosteus]]'', ''[[Dapedium]]'' oder ''[[Amia]]''. |
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Die Dapedidae lebten vom oberen Trias bis zum unteren [[Jura (Geologie)|Jura]] im Meer und in Süßgewässern von Nordamerika, Europa und Indien. Ihr Körper war hochrückig, Rückenflosse und Afterflosse waren lang. Das Maul war mit kurzen, stiftartigen Zähnen besetzt, die auf eine durophage Ernährung verweisen, d.h. die Fische frassen hartschalige Nahrung. Bekannteste Gattung ist ''[[Dapedium]]''. |
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* [[Michael J. Benton]]: ''Paläontologie der Wirbeltiere.'' 2007, ISBN 3-89937-072-4 |
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* [[Robert L. Carroll]]: ''Paläontologie und Evolution der Wirbeltiere'', Thieme, Stuttgart (1993), ISBN 3-13-774401-6 |
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* [[Joseph S. Nelson]]: ''Fishes of the World'', John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7 |
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Die hochrückigen [[Dapedidae]], früher meist als Familie der Semionotiformes angesehen, werden in neueren Untersuchungen in die [[Stammgruppe]] der [[Teleostei]] gestellt. |
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* Adriana López-Arbarello: ''Phylogenetic Interrelationships of Ginglymodian Fishes (Actinopterygii: Neopterygii).'' [[PLoS ONE]], {{DOI|10.1371/journal.pone.0039370}} |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
Version vom 19. Juli 2012, 10:59 Uhr
Semionotiformes | ||||||||||||
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Fossil von Callipurbeckia notopterus | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Anisium (Mitteltrias) bis Cenomanium (untere Oberkreide) | ||||||||||||
Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Beginn|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! bis Fehler. Bitte {{Erdzeitalter/Ende|fmt=1|{{{1|}}}}} verwenden! Mio. Jahre
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Fundorte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Semionotiformes | ||||||||||||
Arambourg & Bertin, 1958 |
Die Semionotiformes sind eine ausgestorbene Ordnung der Knochenfische. Zu der Ordnung wurden früher oft auch die rezenten Knochenhechte (Lepisosteidae) gezählt, die heute aber meist in die Ordnung Lepisosteiformes gestellt werden. Heute werden drei Familien anerkannt, die Semionotidae, die Callipurbeckiidae und die Macrosemiidae.
Merkmale
Diagnostische Merkmale der Semionotiformes sind das Fehlen des Endopterygoid (ein paariger Hautknochen im Gaumen von Fischen), eine Frontale die drei mal länger war als an ihrer größten Weite breit, lange und schmale Nasalen, eine ringförmige, knöcherne Verstärkung der Orbita die vorne offen war und deren hinterer Rand von schmalen oder röhrenförmigen Infraorbitalknochen gebildet wurde. Die Supraorbitalknochen (über den Augen) waren klein. Das Supracleithrum, ein Deckknochen des Schultergürtels, ist ohne konkave Gelenkfläche zur Artikulation mit der Posttemporale. Auf dem Grat zwischen den Kiemen und den Seiten des Cleithrum saßen eine oder zwei Reihen von Zähnchen. Der obere Rand der Schwanzflosse wird von schuppenartigen Flossenstrahlen gebildet. Ein oder zwei Reihen verlängerter Schuppen sassen am unteren Rand des Schwanzstiels. Die Schuppen der Semionotiformes sind noch von einer Ganoinlage bedeckt.
Systematik
Die Semionotiformes bilden mit den Knochenhechtartigen (Lepisosteiformes) und die keiner Familie zugeordneten Gattung Neosemionotus das Taxon der Ginglymodi. Zu den Semionotiformes gehören alle Taxa, die mehr mit Semionotus verwandt sind als mit Lepidotes, Lepisosteus, Dapedium oder Amia.
Das folgende Kladogramm zeigt die Verwandtschaftsverhältnisse:
Ginglymodi |
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Die hochrückigen Dapedidae, früher meist als Familie der Semionotiformes angesehen, werden in neueren Untersuchungen in die Stammgruppe der Teleostei gestellt.
Literatur
- Adriana López-Arbarello: Phylogenetic Interrelationships of Ginglymodian Fishes (Actinopterygii: Neopterygii). PLoS ONE, doi:10.1371/journal.pone.0039370