„Nationaler Widerstand Dortmund“ – Versionsunterschied

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Der ''Nationale Widerstand Dortmund'' war eine sich ausweislich des Namens selbst zum [[Nationaler Widerstand|Nationalen Widerstand]] zählende [[Rechtsextremismus|rechstextreme]] Vereinigung, die am 23. August 2012 von [[NRW]]-Innenminister [[Ralf Jäger]] verboten wurde.<ref name="MIK">[http://www.mik.nrw.de/ueber-uns/reden/reden-im-detail/news/rede-von-innenminister-ralf-jaeger-anlaesslich-des-verbotes-der-vereinigungen-kameradschaft-aachen.html ''Rede von Innenminister Ralf Jäger anlässlich des Verbotes der Vereinigungen "Kameradschaft Aachener Land", "Nationaler Widerstand Dortmund" und "Kameradschaft Hamm" am 23.08.2012 in Düsseldorf'']. Webseite des Ministeriums für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen</ref>
Der '''Nationale Widerstand Dortmund''' (NWDO) war eine sich ausweislich des Namens selbst zum [[Nationaler Widerstand|Nationalen Widerstand]] zählende [[Rechtsextremismus in Deutschland|rechstextremistische]] Vereinigung in [[Dortmund]]. Sie wurde am 23.&nbsp;August 2012 vom nordrhein-westfälischen Innenminister [[Ralf Jäger]] [[Vereinsverbot|verboten]].<ref name="MIK" />


== Entstehung und Struktur ==
== Entstehung und Struktur ==
[[File:NWDO.jpg|thumb|Abgeschirmte Demonstration des NWDO und Autonomer Nationalisten in Dortmund, 23. September 2011]]
[[Datei:NWDO.jpg|mini|Abgeschirmte Demonstration des NWDO und Autonomer Nationalisten in Dortmund, 23.&nbsp;September 2011]]
Das Innenministerium rechnete die Vereinigung der Szene der gewaltbereiten [[Autonome Nationalisten|Autonomen Nationalisten]] zu<ref name="Zeit">[http://www.tagesspiegel.de/politik/razzien-und-verbote-besonders-aggressives-spektrum-der-autonomen-nationalisten-/7043504-2.html ''RW-Innenminister: 1000 NPD-Plakate bei Dortmunder Neonazis gefunden'']. Die Zeit, 23. August 2012</ref> und bewertete anlässlich des Verbots: „Die Mitglieder lehnen unsere Demokratie und die geltende Rechtsordnung ab. Sie bekennen sich offen zum verbrecherischen [[Nationalsozialismus]] und zu führenden Personen dieses menschenverachtenden Systems. Alle ihre Aktionen sind darauf gerichtet, unsere demokratische Gesellschaftsordnung zu untergraben.<ref name="MIK"/>
Das Innenministerium Nordrhein-Westfalens rechnete die Vereinigung der Szene der gewaltbereiten [[Autonome Nationalisten|Autonomen Nationalisten]] zu<ref name="Tagesspiegel" /> und bewertete anlässlich des Verbots: {{"|Die Mitglieder lehnen unsere Demokratie und die geltende Rechtsordnung ab. Sie bekennen sich offen zum verbrecherischen [[Nationalsozialismus]] und zu führenden Personen dieses menschenverachtenden Systems. Alle ihre Aktionen sind darauf gerichtet, unsere demokratische Gesellschaftsordnung zu untergraben.}}<ref name="MIK" />


[[Dortmund]] gilt seit Längerem als Schwerpunkt der Organisation Autonomer Nationalisten in NRW. Bis etwa 2003 galt die von [[Siegfried Borchardt]] gegründete ''Kameradschaft Dortmund'' als führend. Von 2003 bis 2005 firmierte die lokale Szene mit einem aktiven Kern von 20 bis 25 Personen als ''Autonomer Widerstand östliches Ruhrgebiet'' und seit 2005 als Nationaler Widerstand Dortmund.<ref>Jan Schedler, Alexander Häusler: ''Autonome Nationalisten''. Edition Rechtsextremismus, Springer, 2011, S. 200</ref>
Dortmund gilt seit Längerem als Schwerpunkt der Organisation Autonomer Nationalisten in Nordrhein-Westfalen. Bis etwa 2003 galt die von [[Siegfried Borchardt]] gegründete ''Kameradschaft Dortmund'' als führend. Von 2003 bis 2005 firmierte die lokale Szene mit einem aktiven Kern von 20 bis 25 Personen als ''Autonomer Widerstand östliches Ruhrgebiet'' und seit 2005 als Nationaler Widerstand Dortmund.<ref name="SchedlerHäusler:200" />


In den Vereinsräumen in der Rheinischen Straße in Dortmund befand sich bis 2009 ein Ladenlokal zum Vetrieb von [[Rechtsrock|rechtsextremer Musik]] und szenetypischer Bekleidung, das später als Vereinsheim (sog. „Nationales Zentrum“) für Veranstaltungen genutzt wurde. Eine der zentralen Figuren des NWDO betreibt einen führenden bundesweiten Versand für den Versand von [[Propaganda]]material autonomer Nationalisten. Der Tradition der [[Borussenfront]] folgend, bestehen auch Verbindungen zu Teilen der [[Ultras|Ultra]]-Szene von [[Borussia Dortmund]].<ref>Jan Schedler, Alexander Häusler: ''Autonome Nationalisten''. Edition Rechtsextremismus, Springer, 2011, S. 201</ref>
In den Vereinsräumen in der Rheinischen Straße in Dortmund befand sich bis 2009 ein Ladenlokal zum Vetrieb von [[Rechtsrock|rechtsextremer Musik]] und szenetypischer Bekleidung, das später als Vereinsheim (sogenanntes „Nationales Zentrum“) für Veranstaltungen genutzt wurde. Eine der zentralen Figuren des NWDO betreibt einen führenden bundesweiten Versand für den Versand von [[Propaganda]]material autonomer Nationalisten. Der Tradition der [[Borussenfront]] folgend, bestehen auch Verbindungen zu Teilen der [[Ultra-Bewegung|Ultra-Szene]] von [[Borussia Dortmund]].<ref name="SchedlerHäusler:201" /> Nach dem Vereinsverbot wurde im [[Signal Iduna Park]] ein Transparent mit der Aufschrift „Solidarität mit dem NWDO“ gezeigt.<ref name="11 Freunde" />


== Kontakte mit der NPD ==
== Verbindung zur NPD ==
Zwischen der Vereinigung und der [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|Nationaldemokratischen Partei Deutschlands]] (NPD) bestanden enge personelle und propagandistische Verflechtungen. Im Vereinsheim des NWDO wurden bei einer Razzia am Tag des Verbots 1000 Plakate der NPD beschlagnahmt.<ref name="MIK" /> Zuvor kam es zu häufigen Treffen des NWDO mit NPD-Funktionären und Veranstaltung in den Vereinsräumen, zudem traten Mitglieder als NPD-Wahlkampfhelfer auf.<ref name="derwesten.de:2012-08-25" /> Führende Mitglieder sollen auch in die NPD eingetreten sein.<ref name="derwesten.de:2012-08-31" /> Die Erkenntnisse zum NWDO sollen daher auch im Rahmen des [[NPD-Verbotsverfahren]]s berücksichtigt werden.<ref name="Tagesspiegel" />

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== Nach dem Vereinsverbot ==
== Nach dem Vereinsverbot ==
Nach dem Verbot der Vereinigung stiegen einige Rechtsextreme aus der Szene aus oder suchten Kontakt zum Verfassungsschutz. Der „harte Kern“ um Dennis Giemsch, Michael Brück und Siegfried Borchardt reorganisierte sich in der neu gegründeten Vereinigung „Die Rechte“.<ref name="BNR1">[http://www.bnr.de/artikel/hintergrund/braune-kader-unter-anderem-label ''Braune Kader unter anderem Label'']. Blick nach rechts, 21. Januar 2013</ref>
Der NWDO klagt gegen sein Verbot.<ref name="Ruhrnachrichten.de" /> Einige Mitglieder stiegen aus der rechtsextremistischen Szene aus oder suchten Kontakt zum Verfassungsschutz. Der „harte Kern“ um Dennis Giemsch, Michael Brück und Siegfried Borchardt reorganisierte sich in der neu gegründeten Vereinigung ''Die Rechte'', die den [[Parteienprivileg|Parteienstatus]] anstrebt.<ref name="BNR" /> Stefan Laurin stellte deshalb die Frage, ob das Verbot verpufft.<ref name="ruhrbarone" />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.bnr.de/category/stichworte/nationaler-widerstand-dortmund Blick nach rechts: Artikelsammlung zum Nationalen Widerstand Dortmund]
* [http://www1.wdr.de/themen/archiv/sp_amrechtenrand/rechteszenenrw/rechtsextreme112.html ''Verbot von Kameradschaften'']. Themenarchiv des [[WDR]]
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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<references>
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Version vom 23. Februar 2013, 02:37 Uhr

Der Nationale Widerstand Dortmund (NWDO) war eine sich ausweislich des Namens selbst zum Nationalen Widerstand zählende rechstextremistische Vereinigung in Dortmund. Sie wurde am 23. August 2012 vom nordrhein-westfälischen Innenminister Ralf Jäger verboten.[1]

Entstehung und Struktur

Abgeschirmte Demonstration des NWDO und Autonomer Nationalisten in Dortmund, 23. September 2011

Das Innenministerium Nordrhein-Westfalens rechnete die Vereinigung der Szene der gewaltbereiten Autonomen Nationalisten zu[2] und bewertete anlässlich des Verbots: „Die Mitglieder lehnen unsere Demokratie und die geltende Rechtsordnung ab. Sie bekennen sich offen zum verbrecherischen Nationalsozialismus und zu führenden Personen dieses menschenverachtenden Systems. Alle ihre Aktionen sind darauf gerichtet, unsere demokratische Gesellschaftsordnung zu untergraben.“[1]

Dortmund gilt seit Längerem als Schwerpunkt der Organisation Autonomer Nationalisten in Nordrhein-Westfalen. Bis etwa 2003 galt die von Siegfried Borchardt gegründete Kameradschaft Dortmund als führend. Von 2003 bis 2005 firmierte die lokale Szene mit einem aktiven Kern von 20 bis 25 Personen als Autonomer Widerstand östliches Ruhrgebiet und seit 2005 als Nationaler Widerstand Dortmund.[3]

In den Vereinsräumen in der Rheinischen Straße in Dortmund befand sich bis 2009 ein Ladenlokal zum Vetrieb von rechtsextremer Musik und szenetypischer Bekleidung, das später als Vereinsheim (sogenanntes „Nationales Zentrum“) für Veranstaltungen genutzt wurde. Eine der zentralen Figuren des NWDO betreibt einen führenden bundesweiten Versand für den Versand von Propagandamaterial autonomer Nationalisten. Der Tradition der Borussenfront folgend, bestehen auch Verbindungen zu Teilen der Ultra-Szene von Borussia Dortmund.[4] Nach dem Vereinsverbot wurde im Signal Iduna Park ein Transparent mit der Aufschrift „Solidarität mit dem NWDO“ gezeigt.[5]

Verbindung zur NPD

Zwischen der Vereinigung und der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) bestanden enge personelle und propagandistische Verflechtungen. Im Vereinsheim des NWDO wurden bei einer Razzia am Tag des Verbots 1000 Plakate der NPD beschlagnahmt.[1] Zuvor kam es zu häufigen Treffen des NWDO mit NPD-Funktionären und Veranstaltung in den Vereinsräumen, zudem traten Mitglieder als NPD-Wahlkampfhelfer auf.[6] Führende Mitglieder sollen auch in die NPD eingetreten sein.[7] Die Erkenntnisse zum NWDO sollen daher auch im Rahmen des NPD-Verbotsverfahrens berücksichtigt werden.[2]

Nach dem Vereinsverbot

Der NWDO klagt gegen sein Verbot.[8] Einige Mitglieder stiegen aus der rechtsextremistischen Szene aus oder suchten Kontakt zum Verfassungsschutz. Der „harte Kern“ um Dennis Giemsch, Michael Brück und Siegfried Borchardt reorganisierte sich in der neu gegründeten Vereinigung Die Rechte, die den Parteienstatus anstrebt.[9] Stefan Laurin stellte deshalb die Frage, ob das Verbot verpufft.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Rede von Innenminister Ralf Jäger anlässlich des Verbotes der Vereinigungen „Kameradschaft Aachener Land“, „Nationaler Widerstand Dortmund“ und „Kameradschaft Hamm“ am 23.08.2012 in Düsseldorf. Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen, 23. August 2012, abgerufen am 23. Februar 2013.
  2. a b Frank Jansen: NRW-Innenminister: 1000 NPD-Plakate bei Dortmunder Neonazis gefunden. Razzien und Verbote. In: tagesspiegel.de. 23. August 2012, abgerufen am 23. Februar 2013.
  3. Jan Schedler: Brennpunkt Nordrhein-Westfalen. ‚Autonome Nationalisten‘ in Ruhrgebiet und Rheinland. In: Jan Schedler, Alexander Häusler (Hrsg.): Autonome Nationalisten. Neonazismus in Bewegung (= Edition Rechtsextremismus). Springer VS, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17049-7, S. 200.
  4. Jan Schedler: Brennpunkt Nordrhein-Westfalen. ‚Autonome Nationalisten‘ in Ruhrgebiet und Rheinland. In: Jan Schedler, Alexander Häusler (Hrsg.): Autonome Nationalisten. Neonazismus in Bewegung (= Edition Rechtsextremismus). Springer VS, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17049-7, S. 201.
  5. Christoph Ruf, Olaf Sundermeyer: SS-Siggis Erben. Nazis auf den Rängen. In: 11freunde.de. 27. Januar 2013, abgerufen am 23. Februar 2013.
  6. David Schraven: Dortmunder Neonazis hatten enge Partnerschaft mit NPD. In: derwesten.de. 25. August 2012, abgerufen am 23. Februar 2013.
  7. Katrin Figge: Führende Dortmunder Neonazis stehen „vor dem Nichts“. In: derwesten.de. 31. August 2012, abgerufen am 23. Februar 2013.
  8. Oliver Koch, Peter Bandermann: Dortmunder Neonazis klagen gegen Verbot. In: ruhrnachrichten.de. 21. September 2012, abgerufen am 23. Februar 2013.
  9. Tomas Sager: Braune Kader unter anderem Label. In: blick nach rechts. 21. Januar 2013, abgerufen am 23. Februar 2013.
  10. Stefan Laurin: Nazis in Dortmund: Verpufft das Verbot? In: ruhrbarone.de. 14. Oktober 2012, abgerufen am 23. Februar 2013.