„Outcome“ – Versionsunterschied

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'''Outcome(s)''' ([[Englische Sprache|engl.]] für "Resultat", "Ergebnis") steht in der [[Medizin]] und in anderen Fachgebieten für den ''Enderfolg'' oder das ''Gesamtergebnis'' einer Kette von Maßnahmen im Unterschied zu kurzfristigen Wirkungen einzelner Eingriffe.
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'''Outcome(s)''' steht als Fachbegriff im Gesundheitswesen allgemein für die ''Wirkung'' oder das ''Gesamtergebnis'' einer Kette von Maßnahmen an Patienten im speziellen Fall. Für andere Anwendungen ist der Begriff nicht hinreichend scharf definiert, um ein differentielles Funktional von Aufwand und Ergebnis zu beschreiben.


In der medizinischen Forschung heben "Outcome-Analysen" oft auf Veränderungen der [[Lebensqualität]] ab; die jeweiligen Präventions- oder Therapiemaßnahmen sollen damit für künftige Patienten sinnvoller bewertet werden als es mit den sogenannten [[Surrogatmarker]]markern, -parametern oder -endpunkten möglich ist (dies sind meßbare, aber für den Betroffenen nicht direkt relevante Größen wie z.B. Meß- und Laborwerte, Tumordurchmesser etc.).<ref name="SchmalenbergHartmann2010">{{cite book|author=Harald Schmalenberg, Rainer Hartmann|author3=Walter Baumann|title=Qualitätsmanagement Und Zertifizierung In Der Onkologie|url=http://books.google.com/books?id=PuSVq5jQ9OAC&pg=PA22|accessdate=15. Mai 2013|date=1. Januar 2010|publisher=Springer DE|isbn=978-3-642-12840-0|pages=22}}</ref> <ref name="Rüter2011">{{cite book|author=Georg Rüter|title=Gesundheitsökonomie und Wirtschaftspolitik: Festschrift zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Oberender|url=http://books.google.com/books?id=M19dAQj6RxEC&pg=PA626|accessdate=15. Mai 2013|year=2011|publisher=Lucius & Lucius DE|isbn=978-3-8282-0543-7|pages=626}}</ref>
== Medizin ==


In der Werbung wird ''Outcome'' für die Verhaltensänderung, die eine Maßnahme in der Zielgruppe tatsächlich erreicht.<ref name="Arnold2011">{{cite book|author=Jens Arnold|title=Die Kommunikation gesellschaftlicher Verantwortung am nachhaltigen Kapitalmarkt: Konzeptuelle Grundlegung eines kommunikativen Handlungsfeldes der Kapitalmarktkommunikation|url=http://books.google.com/books?id=qiIh6aeOtqwC&pg=PA203|accessdate=15. Mai 2013|date=4. August 2011|publisher=Springer DE|isbn=978-3-531-93337-5|pages=203}}</ref><ref name="KirchhoffPiwinger2009">{{cite book|author1=Klaus Rainer Kirchhoff|author2=Manfred Piwinger|title=Praxishandbuch Investor Relations: Das Standardwerk der Finanzkommunikation|url=http://books.google.com/books?id=1r-C2Z8dDecC&pg=PA223|accessdate=15. Mai 2013|date=28. April 2009|publisher=Springer DE|isbn=978-3-8349-8810-2|page=223}}</ref>
Der Begriff wird fachübergreifend verwandt und beschreibt das aktuell umfassende oder ganzheitliche Resultat einer Heilmaßnahme auch bei unvollständigem Vorgehen oder bei Abbruch. Die Verwendung des Begriffs in der Medizin bezeichnet das Dilemma einer wissenschaftlichen Behandlung ohne integrierte naturwissenschaftlich begründete Metrik.

Im internationalen [[Medizin|medizinischen]] Sprachgebrauch wird das komplexe Ergebnis, das durch eine [[Krankheitsprävention|präventive]] Maßnahme oder medizinische [[Therapie]] erzielt wird, als '''Outcomes''' ([[Englische Sprache|engl.]] für ‚Ergebnisse‘, (''[[Plurale tantum]]'')) bezeichnet.<ref>[http://www.ahrq.gov/clinic/outfact.htm Outcomes Forschung in USA, Definitionen der Behörde AHRQ]</ref> Dabei gilt die Bedeutung für den Patienten als wesentlicher Bestandteil der Definition, nicht allein die medizinische Bewertung.

Der Begriff wird vielfach falsch verwendet, eine absolut richtige Verwendung ist wegen der Unschärfe des Merkmalsvektors der verwendeten Metrik infolge fehlender Standardisierung nicht zu erwarten. Fälschlich wird in der deutschen Literatur die angegebene Definition zu einer einfachen Metrik als Konglomerat skalarer Größen reduziert (siehe Onkologie).

=== Interesse des Patienten ===

Wesentlicher Beitrag zur Bestimmung des Outcome zurückliegender Maßnahmen ist außer der Bewertung des Arztes anhand von Messungen, Beobachtungen und anderen [[Indikator (Sozialwissenschaften)|Indikatoren]] das Ergebnis der Befragung des Patienten.

Die gebräuchliche Verwendung für eine skalare Metrik ist zum Einen ein Zeichen sprachlicher Verarmung, zum anderen ein Hinweis auf die vernachlässigte Bedeutung des Patienteninteresses. Diese steht ungeachtet der bestehenden Defizite beispielsweise der US-amerikanischer Gesundheitspolitik nominell im Zentrum des Interesses<ref>[https://www.cahps.ahrq.gov/default.asp Einschätzung durch den Patienten]</ref>.

Durch die Definition verschiedener Ziele in Form von einzelnen Zielgrößen oder Endpunkten wird das Ergebnis einer Behandlung willkürlich klassifiziert. Ein konventioneller Endpunkt in der Medizin ist zum Beispiel die [[Komplikation]]srate. Auch Laborparameter oder [[Befund (Medizin)|Befunde]] können als Endpunkte definiert werden. Meist sind die Endpunkte in der physikalischen Realität definiert.

=== Volkswirtschaftliches Interesse ===

Mehrjährige Diskussionen hatten die Rolle der Regierung in der Wirtschaft zum Inhalt. Das galt insbesondere Industrien in Produktion und Dienstleistung, die radikalem Wandel unterworfen waren. Heute ist der Gesundheitsmarkt von diesen Diskussionen betroffen, insbesondere mit der Einführung integrierter Versorgung und veränderter Kostenteilung. Es führt zur Diskussion der Patienten und Versicherten über eine effiziente Nutzung und die entsprechende Steuerung durch den Staat<ref>[http://www.ahrq.gov/news/stat1197.htm]</ref>.

=== Medizinisches Interesse ===

Die Qualität der medizinischen Dienste ist ein bestimmender Parameter für deren Budgetierung. In jeder Volkswirtschaft gibt es öffentliche Güter, die jedermann genießen kann, gleich ob er dafür bezahlt hat oder nicht. Dazu gehört auch die Anwendung der neuesten Erkenntnisse der medizinischen Forschung. Diese hat in ihrer gesamten Bandbreite unter anderen die Messung der Qualität und die Steigerung der Qualität zum Ziel<ref>[http://www.ahrq.gov/news/stat1197.htm Zielsetzung der medizinischen Forschung]</ref>.


=== Onkologie ===
=== Onkologie ===
Das Endergebnis einer [[Krebs (Medizin)|Krebsbehandlung]] wird im deutschsprachigen medizinischen Schrifttum besonders häufig mit ''Outcome'' bezeichnet. An Stelle der Surrogatparameter oder einer intuitiven Beschreibung des Falles („geheilt“/„nicht geheilt“ o.&nbsp;ä.) soll eine möglichst genau definierte Beschreibung der Gesamtsituation treten. Dies ist vor allem für [[Klinische Studie|Studien]] und für [[Krebsregister]] notwendig.


Die gängigen Kürzel und ihre Definitionen stammen ursprünglich aus dem US-amerikanischen ''Centralized Cancer Patient Data System'' (CCPDS, 1977)<ref>''Handbook for Standardized Cancer Registries'' (1976, ISBN 9241700254)</ref> und dem ''International Cancer Patient Data Exchange System'' (ICPDES, 1977). In Deutschland gibt es seit 1979 die an der Universität Gießen entwickelte [[Basisdokumentation für Tumorkranke]] (zuletzt aktualisiert 1999). Moderne Kriterienkataloge legen tumorspezifisch sehr detaillierte Kriterien insbesondere für die Heilung ([[Remission (Medizin)|Remission]]) fest.
Das Endergebnis einer [[Krebs (Medizin)|Krebsbehandlung]] wird im deutschsprachigen medizinischen Schrifttum besonders häufig mit ''Outcome'' bezeichnet. An Stelle einer intuitiven Beschreibung des Falles („geheilt“/„nicht geheilt“ o.&nbsp;ä.) soll eine möglichst genau definierte Beschreibung der Situation des Patienten am Ende einer Studie oder der Nachbeobachtungszeit treten. Dies ist vor allem für [[Klinische Studie|Studien]] und für [[Krebsregister]] notwendig.

Die Definitionen stammen ursprünglich aus dem ''Handbook for Standardized Cancer Registries'' (1976, ISBN 9241700254) enthalten, dem ''Centralized Cancer Patient Data System'' (CCPDS, 1977) und dem ''International Cancer Patient Data Exchange System'' (ICPDES, 1977). In Deutschland gibt es seit 1979 die an der Universität Gießen entwickelte [[Basisdokumentation für Tumorkranke]] (zuletzt aktualisiert 1999). Moderne Kriterienkataloge legen tumorspezifisch sehr detaillierte Kriterien insbesondere für die Heilung ([[Remission (Medizin)|Remission]]) fest.


Die Kürzel R0-2 werden nach [[Operation (Medizin)|Operationen]] verwendet, CR/PR/NC/PD nach [[Strahlentherapie|Strahlen-]] oder [[Chemotherapie]]n.
Die Kürzel R0-2 werden nach [[Operation (Medizin)|Operationen]] verwendet, CR/PR/NC/PD nach [[Strahlentherapie|Strahlen-]] oder [[Chemotherapie]]n.
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
[[Nursing Outcomes Classification]] (NOC)
* Medizin
**[[Nursing Outcomes Classification]] (NOC)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
* Medizin
<references/>
<references/>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.med.uni-giessen.de/akkk/gtds/grafisch/doku/bd5.htm J. Dudeck, u. a.: ''Basisdokumentation für Tumorkranke.'' 5. Auflage, Gießen 1999]
* Medizin
*[http://ctep.cancer.gov/protocolDevelopment/docs/recist_guideline.pdf Response Evaluation Criteria in Solid Tumors (RECIST)] (PDF; 779&nbsp;kB)
**[http://www.leitlinien.de/leitlinienqualitaet/manual/kap03_2thema2/view Analyse von Outcomes]
**[http://www.med.uni-giessen.de/akkk/gtds/grafisch/doku/bd5.htm J. Dudeck, u. a.: ''Basisdokumentation für Tumorkranke.'' 5. Auflage, Gießen 1999]
**[http://ctep.cancer.gov/protocolDevelopment/docs/recist_guideline.pdf Response Evaluation Criteria in Solid Tumors (RECIST)] (PDF; 779&nbsp;kB)


[[Kategorie:Medizinstatistik]]
[[Kategorie:Medizinstatistik]]

Version vom 15. Mai 2013, 16:40 Uhr

Outcome(s) (engl. für "Resultat", "Ergebnis") steht in der Medizin und in anderen Fachgebieten für den Enderfolg oder das Gesamtergebnis einer Kette von Maßnahmen im Unterschied zu kurzfristigen Wirkungen einzelner Eingriffe.

In der medizinischen Forschung heben "Outcome-Analysen" oft auf Veränderungen der Lebensqualität ab; die jeweiligen Präventions- oder Therapiemaßnahmen sollen damit für künftige Patienten sinnvoller bewertet werden als es mit den sogenannten Surrogatmarkermarkern, -parametern oder -endpunkten möglich ist (dies sind meßbare, aber für den Betroffenen nicht direkt relevante Größen wie z.B. Meß- und Laborwerte, Tumordurchmesser etc.).[1] [2]

In der Werbung wird Outcome für die Verhaltensänderung, die eine Maßnahme in der Zielgruppe tatsächlich erreicht.[3][4]

Onkologie

Das Endergebnis einer Krebsbehandlung wird im deutschsprachigen medizinischen Schrifttum besonders häufig mit Outcome bezeichnet. An Stelle der Surrogatparameter oder einer intuitiven Beschreibung des Falles („geheilt“/„nicht geheilt“ o. ä.) soll eine möglichst genau definierte Beschreibung der Gesamtsituation treten. Dies ist vor allem für Studien und für Krebsregister notwendig.

Die gängigen Kürzel und ihre Definitionen stammen ursprünglich aus dem US-amerikanischen Centralized Cancer Patient Data System (CCPDS, 1977)[5] und dem International Cancer Patient Data Exchange System (ICPDES, 1977). In Deutschland gibt es seit 1979 die an der Universität Gießen entwickelte Basisdokumentation für Tumorkranke (zuletzt aktualisiert 1999). Moderne Kriterienkataloge legen tumorspezifisch sehr detaillierte Kriterien insbesondere für die Heilung (Remission) fest.

Die Kürzel R0-2 werden nach Operationen verwendet, CR/PR/NC/PD nach Strahlen- oder Chemotherapien.

  • R0 = Postoperativ (resected) ist der Patient vollständig tumorfrei. Mikroskopisch muss der Saum des Resektates frei von Krebszellen sein. Synonym ist free of tumor, FT.
  • R0b = Postoperativ noch erhöhter Tumormarker
  • R1 = Mikroskopisch ist der Rand des Resektates nicht frei von Krebsgewebe.
  • R2 = Makroskopische (mit bloßem Auge sichtbare) Tumoranteile konnten nicht entfernt werden.
  • CR = Vollremission (complete remission); Tumor durch Strahlen- oder Chemotherapie vollständig zerstört (in der Regel genügt der Nachweis mit bildgebenden Verfahren), Symptome rückgebildet, Tumormarker normalisiert. Die Remission muss mindestens einen Monat anhalten.
  • VGPR = Very good partial remission. Minimale Tumorzeichen (z. B. ein erhöhter Tumormarker, oder zirkulierende Tumorzellen im Patientenblut) sind noch nachweisbar. Synonym minimal signs of disease.
  • PR = Teilremission (partial remission) liegt vor, wenn mindestens 50 % der Tumormasse rückgebildet sind. Gelegentlich wird in Studienprotokollen auch eine Rückbildung des Tumordurchmessers auf 50 % verwendet. Die besonders exakten RECIST-Kriterien fordern eine 30 % Verminderung der Summe der größten Durchmesser aller Targetläsionen (bis zu fünf Metastasen pro Organ).
  • MR = Minimale Remission, minimal response: mindestens 25, aber weniger als 50 % der Tumormasse sind rückgebildet.
  • NC = Keine Veränderung (no change), bzw. Änderung der Tumormasse um weniger als 25 %.
  • PD = Progression (progressive disease): Tumormasse hat um mehr als 25 % zugenommen, oder es sind neue Krebsherde aufgetreten. RECIST-Kriterien: Die Summe der größten Durchmesser aller Targetläsionen hat um mindestens 20 % zugenommen. PPD (primarly progressive disease) kann verwendet werden, um von einer Progression nach vorausgegangener Remission zu unterscheiden.
  • Lokale Kontrolle bedeutet eine Remission oder wenigstens unveränderte Größe des Haupttumors, unabhängig von einer möglichen Metastasierung. Eine Therapie kann durchaus als palliativ erfolgreich bewertet werden, wenn sie lokale Kontrolle erreicht, ohne die Metastasierung aufzuhalten, etwa bei schmerzhaften Tumoren der Halsregion.

Siehe auch

Nursing Outcomes Classification (NOC)

Einzelnachweise

  1. Harald Schmalenberg, Rainer Hartmann, Walter Baumann: Qualitätsmanagement Und Zertifizierung In Der Onkologie. Springer DE, 2010, ISBN 978-3-642-12840-0, S. 22 (google.com [abgerufen am 15. Mai 2013]).
  2. Georg Rüter: Gesundheitsökonomie und Wirtschaftspolitik: Festschrift zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Oberender. Lucius & Lucius DE, 2011, ISBN 978-3-8282-0543-7, S. 626 (google.com [abgerufen am 15. Mai 2013]).
  3. Jens Arnold: Die Kommunikation gesellschaftlicher Verantwortung am nachhaltigen Kapitalmarkt: Konzeptuelle Grundlegung eines kommunikativen Handlungsfeldes der Kapitalmarktkommunikation. Springer DE, 2011, ISBN 978-3-531-93337-5, S. 203 (google.com [abgerufen am 15. Mai 2013]).
  4. Klaus Rainer Kirchhoff, Manfred Piwinger: Praxishandbuch Investor Relations: Das Standardwerk der Finanzkommunikation. Springer DE, 2009, ISBN 978-3-8349-8810-2, S. 223 (google.com [abgerufen am 15. Mai 2013]).
  5. Handbook for Standardized Cancer Registries (1976, ISBN 9241700254)

Weblinks