„Urinaltrennwand“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
AZ: Die Seite wurde neu angelegt: mini|Schamwände in einer öffentlichen Toilette Als '''Schamwand''' wird d…
(kein Unterschied)

Version vom 27. Februar 2015, 11:05 Uhr

Schamwände in einer öffentlichen Toilette

Als Schamwand wird die Abtrennung von Urinalen, Toiletten oder Toilettenbereichen bezeichnet. Schamwände werden aus hygienischen Gründen und zur Wahrung der Intimsphäre eingesetzt.

Geschichte

Nachweise für den Einsatz von Schamwänden lassen sich bereits im 2. Jahrtausend vor Christus im Alten Ägypten finden. Archäologen fanden erhaltene Schamwände bei Ausgrabungen in Tell el-Amarna und im Tempel Ramses' III. in Medinet Habu.[1] In der Tempelanlage Dajue Si (etwa 10. Jahrhundert) in der chinesischen Hauptstadt Peking wurden ebenfalls erhaltene Schamwände gefunden.[2]

In Mitteleuropa gab es bis ins 19. Jahrhundert nur wenige Gebäude, die mit abgetrennten Aborten ausgestattet waren. In einem Waisenhaus in Zürich ist für das Jahr 1771 der Bau einer Schamwand zur Abgrenzung des sogenannten Secrets nachgewiesen.[3] Vielerorts wurden die Exkremente einfach auf die Straße oder in Gräben und Gruben geschüttet. Mit der Entwicklung der Großstädte und der damit verbundenen starken Bevölkerungsverdichtung und durch den Bau von Kanalisationen etablierten sich die sanitären Einrichtungen. Die Menschen entwickelten neue Gewohnheiten und stärkere Schamgefühle, vor allem im Hygienebereich wurde die Privatsphäre ein wichtiger Faktor. Toiletten wurden seit dieser Zeit immer mehr von anderen Räumen abgetrennt, dabei kamen häufig Schamwände zum Einsatz. Bei Anlagen mit mehreren Urinalen bzw. Toiletten wurden die Schamwände dazwischen installiert, um sich den Blicken anderer Menschen während der Verrichtung der Notdurft zu entziehen.[4][5]

Weblinks

Wiktionary: Schamwand – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. In: Zeitschrift für Bauwesen. Band 66/67. Verlag Ernst & Sohn, Berlin 1916, S. xlvi (Google Books Snippet 1).(Snippet 2)
  2. Heinrich Hildebrand: Der Tempel Ta-chüeh-sy (Tempel des großen Erwachens) bei Peking. Verlag A. Asher & Co., Berlin 1897, S. 13, 28 (Online).
  3. Robert Jütte: Geschichte der Sinne. Von der Antike bis zum Cyberspace. Verlag C.H.Beck, 2000, ISBN 978-3-406-46767-7, S. 180 f. (Google Books).
  4. Peter R. Gleichmann: Soziologie als Synthese. Zivilisationstheoretische Schriften ber Architektur, Wissen und Gewalt. Springer-Verlag, 2007, ISBN 978-3-531-90521-1, S. 63 ff. (Google Books).
  5. Hartmut Häussermann: Großstadt. Soziologische Stichworte. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-663-10200-7, S. 280 (Google Books).